XXXI. Gartenbrief Januar 2015

Liebe Gartenfreunde,

das neue Jahr ist angebrochen und so wünschen wir euch allen ein frohes, erfolgreiches, gesundes und möglichst grünes neues Jahr! Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne und so hoffen auch wir auf einen interessanten Beginn der Gartensaison.

Wer denkt, dass bei uns in der kalten Jahreszeit nichts los ist, der täuscht sich gewaltig! Unsere Foodsaverinnen haben den Fair-Teiler eröffnet, wir haben die Wintersonnenwende gefeiert, wir konnten uns durch einen Workshop über das Vereinswesen informieren, haben eine Zusage für ein Flüchtlingsprojekt in der Geisselstraße erhalten und einen neuen alten Kanonenofen bekommen und gleich getestet…

Diesmal wartet ein besonderes Gartenrezept auf euch. Es stammt von Helene Bäumer (Jahrgang 1901), der 1989 verstorbenen Großmutter unseres Vereinsvorsitzenden. Handschriftlich hat Helene uns ein leckeres Kartoffelbrot-Rezept hinterlassen. Alte Schätze auszugraben lohnt sich auf alle Fälle!

P1040310 Fair-Teiler eröffnet: Schon seit einigen Wochen gab es den Plan einen Fair-Teiler vor dem Gartenbahnhof zu etablieren. Dieser wurde nun erfolgreich in Betrieb genommen! Weiter lesen …
P1040290 Wintersonnenwende-Feier: Wie im Jahr 2013 gab es auch im Jahr 2014 eine Wintersonnenwende-Feier. Diesmal war es deutlich stürmiger aber zum Glück konnten wir uns in unserem Wintergarten unterstellen und u. a. Glühwein genießen. Weiter lesen …
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Der Verein – das unbekannte Wesen: Nicole und Volker haben sich am 06. Dezember vom Gärtnern freigenommen und sind mit dem Zug und Bus bis nach Rüsselsheim gefahren und haben dort an einem interessanten Seminar teilgenommen. Weiter lesen …

P1040063 Pflanzkisten für ein Flüchtlingswohnheim?: Immer mehr Flüchtlinge erreichen zu dieser Zeit unsere Stadt. Wir wollen den Hinterhof eines Flüchtlingswohnheims in der Geisselstraße durch Pflanzkisten begrünen und haben dafür von der Bezirksvertretung 3000 EUR zugesprochen bekommen. Weiter lesen …
P1040035 Unser neuer alter Kanonenofen: Wir haben freundlicherweise von NeuLand Köln einen alten Standofen geschenkt bekommen. Der sog. Kanonenofen ist in Betrieb genommen worden, muss aber noch in den Wintergarten eingebaut werden. Weiter lesen …
P1040231 Das ist sonst noch alles passiert!: Karin hat eine Schaufelhalterung gebaut, alte Ziegelsteine wurden reaktiviert, kleine Kisten wurden fürs Aufräumen gebaut,… Weiter lesen …
kartoffelrezepthelenebaeumer Gartenrezept Januar 2015 "Kartoffelkuchen von rohen Kartoffeln”: Helene Bäumer (Jahrgang 1901) hat uns ein tolles Rezept hinterlassen, durch das wir ein sehr leckeres Kartoffelbrot backen können. Weiter lesen …

Fair-Teiler eröffnet

Schon seit einigen Wochen gab es den Plan einen Fair-Teiler vor dem Gartenbahnhof zu etablieren. Unsere Foodsaverinnen Britta und Madlen machten sich deshalb im Dezember erneut am Fair-Teiler zu schaffen. Dieser hat drei Wände und ein Dach aus einer LKW-Plane (von NeuLand Köln gespendet) bekommen. Am 20. Dezember wurde er schließlich eröffnet und sofort kamen, angeregt von den Posts im Netz, viele Lebensmittel in den Fair-Teiler. Jetzt können wir alle zusammen Lebensmittel retten…

Bereits während der Wintersonnenwende-Feier trudelten etliche Lebensmittel ein und so war der Fair-Teiler sehr schnell prall gefüllt. Am 22. Dezember staunten wir nicht schlecht als Unmengen Obst, Gemüse und Backwaren auftauchten und teilweise in unserem Wintergarten zwischengeparkt werden mussten. Wer hätte gedacht, dass so viele Lebensmittel den Weg zu uns finden würden. Glücklicherweise kamen einige Menschen vorbei und nahmen Esswaren mit. Schaut doch auch mal bei uns vorbei und rettet ebenfalls Lebensmittel!

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Wintersonnenwende-Feier

Wie im Jahr 2013 gab es auch im Jahr 2014 eine Wintersonnenwende-Feier. Diesmal war das Wetter allerdings nicht besonders freundlich. Regenschauer und Wolken wechselten sich ab und dazu blies ein starker Westwind über den Gartenbahnhof. Trotz dieser stürmigen Wetterbedingungen trauten sich immerhin etwa 40 BesucherInnen in den Garten.

An insgesamt an vier Stellen hatten wir Feuer entfacht. So konnten wir uns in mehreren Ecken des Gartens aufwärmen. Hoch im Kurs war die Feuertonne, die wir uns von Jack in the Box ausgeliehen hatten. Die zentrale Feierstelle wurde allerdings wegen des Wetters in den Wintergarten verlegt. Eine weise Entscheidung und so konnte sich wer wollte im gemütlichen und teilweise dicht bevölkerten Wintergarten am feinen Buffet und Bio-Glühwein gütlich tun oder Früchtepunsch trinken. Unser kleines Buffet war lecker, abwechslungsreich und wurde noch von geretteten Lebensmitteln aus dem Fair-Teiler ergänzt. Getestet haben wir direkt mal, wie viele Leute in unseren Wintergarten passen. Zu Hochzeiten waren es knapp 20 Leute und es war noch Platz. Gut gelaunt und mit prall gefüllten Taschen voller geretteter Lebensmittel ging es erst kurz vor Mitternacht nach Hause…

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Der Verein – das unbekannte Wesen

Nicole und Volker haben sich am 06. Dezember vom Gärtnern freigenommen und sind mit dem Zug und Bus bis nach Rüsselsheim zum Stadtteilverein Dicker Busch gefahren. Dort fand der Workshop "Der Verein – das unbekannte Wesen" statt, welcher von der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis veranstaltet wurde.

Über das Thema referierte der nette und kompetente Dr. Christoph Hüttig von der Stiftung Mitarbeit. Er berichtete über den Nutzen und die rechtlichen Voraussetzungen und Anforderungen an einen gemeinnützigen Verein. Für das Vereinsleben sind die demokratische Teilhabe, das Delegieren von Aufgaben und die Transparenz von zentraler Bedeutung. Da scheint die Gartenwerkstadt Ehrenfeld e.V. schon auf einem guten Weg zu sein. Es müssen allerdings noch weitere Vereinsmitglieder gefunden werden, die wichtige Aufgaben übernehmen wollen. Mit vielen Informationen in der Tasche kamen die beiden schließlich wieder im nächtlichen Köln an. Diese Exkursion hatte sich auf jeden Fall gelohnt!

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Pflanzkisten für ein Flüchtlingswohnheim?

Immer mehr Flüchtlinge erreichen zu dieser Zeit unsere Stadt. Wir hatten überlegt ob das gemeinschaftliche Gärtnern nicht eine interessante Sache für einige Flüchtlinge sein könnte und haben deshalb Kontakt mit der Politik aufgenommen. Überraschenderweise haben wir unmittelbar von der Bezirksvertretung Ehrenfeld 3000 EUR fürs Kistenbauen in der Geisselstraße zugesprochen bekommen. Bei einer kleinen Exkursion nahmen wir uns den trostlosen Hinterhof der ehemaligen Grundschule in Augenschein und schnell erkannten wir, dass dort ein großer Verbesserungsbedarf besteht.

Die Flüchtlinge zum Gärtnern zu bewegen stellt jedoch die größte Herausforderung dar und so steht und fällt aus unserer Sicht das Projekt mit dem Engagement der Bewohner der Geisselstraße. Im Januar 2015 wollen wir Werbung für unser Projekt machen und schauen, ob sich da etwas machen lässt. Ende offen!

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Unser neuer alter Kanonenofen

Wir haben freundlicherweise von NeuLand Köln einen alten Standofen geschenkt bekommen. Am 03. Dezember hat Lukas, unser Kassenwart, diesen per Carsharing aus der Südstadt zum Gartenbahnhof Ehrenfeld gebracht. Zum ersten Mal wurde unser Kanonenofen am 13. Dezember während des Gartentreffs in Betrieb genommen. Er brennt ausgezeichnet und verursacht eine angenehme Umgebungstemperatur. Videos (beides sog. “one takes”) findet ihr hier: http://youtu.be/NgwlaKIuX und hier: http://youtu.be/nZV8dZCuOm4

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Jetzt müssen wir den Ofen “nur noch” in den Wintergarten einbauen. Der Ofen soll uns einen gemütlichen und warmen Versammlungsort bescheren. Dann können wir beispielsweise auch wieder unsere Garten- und Vereinsplanungstreffen im Gartenbahnhof abhalten oder unsere Ideenwerkstädte aufleben lassen.

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Das ist sonst noch alles passiert!

  • Karin hat eine innovative Halterung für unsere Schaufeln entwickelt. Die erste wurde bereits installiert und trägt bis zu sechs Schaufeln.
  • Der Gartenbahnhof und unser Bauwagen wurden mal wieder aufgeräumt. Zu diesem Zweck haben wir bereits drei kleine Kästen gebaut. Das Aufräumen hört aber wohl nie auf…
  • Unser altes Frühbeet wurde durch ein wesentlich stabileres neues ersetzt.
  • Von einem wilden Haufen des Güterbahnhofs haben wir etliche verwahrloste Ziegel reaktiviert. Mit der richtigen Technik ging auch der Mörtel recht fix ab. Vermutlich haben nach dem 2. Weltkrieg die Trümmerfrauen das aber besser hingekommen. Die roten Ziegel können wir gut für den Einbau des Kanonenofens gebrauchen.
  • Wir haben für eine südkoreanischen Zeitschrift ein Interview gegeben. In dem Artikel geht es u.a. um die Gentrifizierung.
  • Der Nikolaus war da und hat uns u.a. Blumenzwiebeln überlassen. Die haben wir direkt mal eingegraben. Im Frühjahr entstehen so hoffentlich bunte Pflanzkisten.
  • Knospen der Kapuzinerkresse wurden von uns geerntet. Die grünen Knospen lassen sich wie Kapern einlegen und verzehren. Bereits braune Knospen verwenden wir als Saatgut.
  • Drei neue Pflanzkisten haben eine Heimat im Gartenbahnhof gefunden.
  • Unser Verein hat Anfang Dezember eine Geschäftsordnung verabschiedet. Darin wird beispielsweise geregelt welche Gruppen und Treffen es gibt und was diese entscheiden dürfen. Außerdem haben wir darin unsere Werte und Ziele verdeutlicht. Hier könnt ihr unsere neue Geschäftsordnung lesen: http://www.gartenwerkstadt-ehrenfeld.de/geschaeftsordnung
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Gartenrezept Januar 2015


Kartoffelkuchen von rohen Kartoffeln

Autorin. Helene Bäumer [Anmerkungen von Katharina]

Kleine Kartoffelstückchen in den Mixbecher der Küchenmaschine geben (eine Zwiebel dazu, dann bleibt das Geriebene hell), in eine Rührschüssel schütten, ca. 2 Pfund Mehl [je nachdem welche Kartoffelsorte man wie fein reibt, kann die richtige Konsistenz auch schon bei deutlich weniger erreicht sein] dazu geben, ein Stück Hefe, welches in Milch aufgelöst wurde, natürlich warm, dazu geben, verrühren und zuletzt noch Salz nach Geschmack hinzu tun. Mit einem Esslöffel Öl im Teig bleibt er saftig. Der Teig muss schwer reißend vom Löffel fallen. Man kann auch ein Ei hinzusetzen [sehr empfehlenswert].

Sind die Kartoffeln, wie im Frühjahr schon oft, welk geworden, dann im Mixbecher Milch und zwei Eier zusetzen, damit genügend Flüssigkeit vorhanden ist und der Motor der Küchenmaschine nicht heiß läuft.

Backzeit im Elektroherd 50-60 Minuten bei 250°C – untere Schiebeleiste. Wenn der Teig in der Form gegangen ist, mit Rührlöffel runterdrücken [nehmt eine relativ große Kastenform, das runterdrücken soll nur verhindern, das der Teig überläuft]. Hat man keinen Mixbecher, muss man die Kartoffeln reiben mit der Hand. Man nimmt 8 dicke Kartoffeln oder 10 normale [ergab bei mir geschält ein gutes Kilo].

Kartoffelbrot-Rezept von Helene Bäumer

Wir suchen

– Leute die in unseren Verein eintreten
– Pflanzen für unser Außenbeet
– kleine Harken, um die Erde in unseren Pflanzkisten aufzulockern
– Rollrasen zum Verschönern des Gartenbahnhofs
– Dekoration für unseren Gartenbahnhof
– Schöne Bilder und Schreibwillige für die weitere Entwicklung unserer Internetseite
– Darüber hinaus: Zangen, kalte Keller, Einmachgläser, Bewässerungs- & Erdexperten, Heißentsafter, etc.

Termine

12. Januar 2015 Netzwerk Urbanes Grün Köln, hdak, 19 Uhr
30. Januar 2015 Critical Mass Cologne, Rudolfplatz, 17:30 Uhr
Jeden Sa Gartentreff, Gartenbahnhof Ehrenfeld, 13 Uhr bis zur Dämmerung & ggf. länger

Unsere Internetseite. www.gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
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