LXI. Gartenbrief Juli 2017

Liebe FreundInnen der Gartenwerkstadt Ehrenfeld,

wieder liegt ein ereignisreicher Monat hinter uns der leider auch negative Ereignisse brachte. Durch die heiße und sehr trockene Witterung ging der Wasservorrat in unserem Gemeinschaftsgarten HELGA zu Neige. Leider schafften wir es nicht rechtzeitig ausreichend Wasser zu besorgen und einige Pflanzen vertrockneten. Zwischendurch füllte Petra mit Hilfe durch den Objektverwalter Kreuz unsere 500 Liter Tonne an der Rheinlandhalle. Dies half aber nur für das Nötigste. Kurz vor Ende der Trockenphase bekamen wir freundlicherweise Wasser von Helios 37 gespendet.

Im Vitalisgarten gibt es glücklicherweise kein Wasserproblem, da uns Leitungswasser zur Verfügung steht und das Gärtnern dadurch besser gelingt. Wir konnten die erste Ernte einfahren: rote, weiße und schwarze Johannisbeeren, Tay- und Himbeeren, Kirschen, Kopfsalate, Erbsen, Zwiebeln, Möhren, Mairübchen, rote Bete und Gurken. Außerdem renovierten wir unser Gartenhäuschen weiter. Der große Raum bekam einen neuen Anstrich.

In diesem Gartenbrief schauen wir auch auf den Tag des guten Lebens und die Radkomm zurück. Viel Spaß beim Lesen! (ve)

P1270173 Renovierung Casa Esmeralda: Wir konnten im Juni die Renovierung der Casa Esmeralda im Vitalisgarten voranbringen. Zunächst brachten wir Haftgrund auf, anschließend spachtelten wir gemeinsam und zum Schluss gaben wir dem großen Raum einen neuen Anstrich. Weiter lesen …
P1270149 Tomaten ausgeizen: Dank unserem Tomatendach gedeihen unsere Tomatenpflanzen prächtig. Im Juni wuchsen die Tomaten deutlich in die Höhe und machten sich breit. Deshalb geizten wir die Tomatenpflanzen kräftig aus. Nur wie geht das? Weiter lesen …
P1260957 Tag des guten Lebens: Am 18. Juni 2017 fand in Deutz bereits der 4. Tag des guten Lebens statt. Schätzungsweise über 100.000 Menschen kamen zu Besuch. Die Gemeinschaftsgärten Köln und wir von der Gartenwerkstadt Ehrenfeld waren ebenfalls dabei. Weiter lesen …
P1260890 Radkomm: Unter dem Motto “Stadt-Rad-Luft” fand am 17. Juni 2017 die Radkomm #3 statt. Etwa 350 Radbegeisterte konnten sich über ein abwechslungsreiches Programm freuen. Den Abschluss bildete der erste Pecha Kucha-Ideenwettbewerb. Weiter lesen …
P1260835 Das ist sonst alles passiert!: Wir konnten im Juni die Renovierung der Casa Esmeralda im Vitalisgarten voranbringen. Zunächst brachten wir Haftgrund auf, anschließend spachtelten wir gemeinsam und zum Schluss gaben wir dem großen Raum einen neuen Anstrich. Weiter lesen …

Renovierung Casa Esmeralda

Im Juni konnten wir die Renovierung der Casa Esmeralda im Vitalisgarten voranbringen. Zunächst galt es am 07. Juni gemeinsam Haftgrund auf die Wände aufzubringen. Svenja, Marlene, Katharina, Felix und Volker legten an diesem Wochentag Hand an. Am Folgetag waren Kosta und Aniko aktiv und verputzten die erste Wand. Am 09. und 10. Juni ging es mit dem Spachteln während der beiden Gartentreffs weiter. Wir rührten zunächst die Spachtelmasse an. Hier gilt es wie bei einem Kuchenteig vorzugehen und das Pulver nach und nach im Wasser zu verrühren. Wir stellten fest, dass die richtige Konsistenz immens wichtig ist. Mit dieser ging das Spachteln viel leichter von der Hand. Ein weiterer Kniff besteht darin mit einem feuchten Schwamm nach zu wischen. Erst dadurch bildet sich eine glatte Oberfläche. Profis können das natürlich viel besser und schneller!

Am 24. Juni widmeten wir uns nach den Gartenaktivitäten wieder der Casa Esmeralda. Diesmal ging es ans Anstreichen und es halfen Susanne, Nathanel und Volker. Gemeinsam ging das Anstreichen schnell voran und nach knapp zwei Stunden hatten wir drei Wände weiß gestrichen – eine hatten Marlene und Svenja schon vorher hell apricot eingefärbt. Katharina und Ingo waren neu hinzugestoßen und packen ebenfalls fachfrauisch und fachmännisch mit an. Ende des Monats entfernten wir noch die abbröckelnde Farbe von der Deckenverkleidung und wir räumten den alten Fußboden aus. Als nächstes folgt ein neuer strapazierfähiger Boden. Die Casa Esmeralda wird jedenfalls immer hübscher und es gibt sogar die Idee im Gartenhäuschen eine kleine Kunstausstellung zu veranstalten! (ve)

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Tomaten ausgeizen

Dank unserem Tomatendach gedeihen unsere Tomatenpflanzen prächtig. Im Juni wuchsen die Tomaten deutlich in die Höhe und machten sich breit. Das war ein Problem, denn wir hatten die Pflanzen recht nah beieinander gesetzt um unter das Dach möglichst viele Pflanzen unterbringen zu können. Damit es den Pflanzen nicht zu eng wird und damit wir zahlreiche Früchte ernten können geizten wir die Tomatenpflanzen kräftig aus.

Karin zeigte Volker wie das geht und meinte, dass sie eher mehr ausgeizt als andere Gärtnernde. Beim Ausgeizen gilt es Tomatenblätter zu erhalten und Seitenstränge zu entfernen. Das Ausgeizen führt dazu, dass die Pflanzen vertikal wachsen und nicht in die Breite. Außerdem geht mehr Energie in die Bildung der Früchte. Hinzu kommt, dass zu dicht stehende Tomatenpflanzen anfällig für die Braunfäule sind. Deshalb entfernten wir auch Tomatenblätter direkt am Boden. Außerdem knipsten wir neue Triebe ab und verhindern dadurch die Entstehung von weiteren Zweigen. (ve)

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Tag des guten Lebens

Am 18. Juni 2017 fand in Deutz bereits der 4. Tag des guten Lebens stand. Schätzungsweise über 100.000 Menschen kamen zu Besuch und konnten sich über etwa 200 Aktionen freuen. Außerdem konnten sich die Leute über nachhaltige Initiativen informieren. Die Gemeinschaftsgärten Köln und die Gartenwerkstadt Ehrenfeld war ebenfalls mit von der Partie.

Das Netzwerk der Gemeinschaftsgärten von Köln bildete in der Lorenzstraße einen Cluster zum urbanen Gärtnern. Neben dem gemeinsamen Stand der Gemeinschaftsgärten hatten auch die Pflanzstelle, Neuland und die Gartenwerkstadt Ehrenfeld einen Stand aufgebaut.

Wir boten Interessierten zusammen mit Gärtnerinnen vom Campusgarten ein Pflanzenquiz und ein Memory an. Wir hatten im Bock auf Garten Nummern verteilt und nun sollten die BesucherInnen Pflanzen erkennen. Schätzungsweise 70 Zettel wurden von über 150 Quizteilnehmenden ausgefüllt. Wenige erkannten fast alle 20 Pflanzen, die meisten Leute konnten immerhin mehr als die Hälfte der Pflanzen erkennen. Dem VHS-Biogarten Thurner Hof stellte Pflanzen bereit und hatte Anzuchtsets gespendet bekommen. Als Dankeschön fürs Mitmachen verteilten wir kurzerhand die Pflanzen und Sets.

BesucherInnen konnten ebenfalls unsere Beerenmarmelade aus dem Vitalisgarten probieren. Die hatte Katharina am Tag zuvor eingemacht und sie schmeckte auf dem riesigen Brot sehr lecker. Jedenfalls strahlten regelmäßig die Gesichter.

Einige Passanten spielten das Memory der Gemeinschaftsgärten Kölns. Auf den Memory-Karten waren Bilder von Gemeinschaftsgärten zu finden. Die Pflanzstelle hatte einen Fahrradmixer mitgebracht und so konnten sich Menschen muskelbasiert Smoothies erradeln. Neuland thematisierte die Erweiterung des Grüngürtels in der Südstadt und bot Interessierten Kräuteranhänger.

Einen besonderen Dank richten wir an Kosta und Ingo, die unser Standmaterial zum Tag transportierten bzw. es wieder zu HELGA zurückbrachten. Ohne die Mithilfe von Katharina, Sabine, Christine und Volker wäre unser Stand unbesetzt geblieben. Vielen Dank fürs Mitmachen. (ve)

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Radkomm

Unter dem Motto "Stadt-Rad-Luft" fand am 17. Juni 2017 die Radkomm #3 statt. Etwa 350 Besucherinnen und Besucher konnten sich über ein abwechslungsreiches und interessantes Programm freuen.

Am Vormittag berichtete zunächst Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dass ihr das Radfahren in Köln noch zu gefährlich sei. Gemeinsam mit SchülerInnen eröffnete Sie schließlich die zweite Runde des diesjährigen Stadtradelns. Weiter ging es mit einem Vortrag des Arztes Christian Döring. Er berichtete über die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub. Dieser entsteht u. a. durch den Autoverkehr und kann zu Früh- und Mangelgeburten und zu Atemwegs- und Kreislauferkrankungen führen. Sogar das Gehirn kann durch eine Mangeldurchblutung geschädigt werden. Herr Döring plädiert für eine saubere Luft als Grundrecht. Wir haben das Recht auf eine körperliche Unversehrtheit. Anschließend forderte Heiner Monheim die Verkehrswende und wünschte sich für Köln zum Beispiel 2000 Fahrradstraßen.

Nach der Mittagspause berichteten die Beigeordneten Andrea Blome und Harald Rau über die Pläne der Stadt in Bezug auf eine veränderte Mobilität. Frau Blome versprach die Einberufung eines runden Tischs und plädierte für den Dialog und Herr Rau stellte mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Luft in Aussicht. Enttäuschend war der Auftritt vom Amtsleiter der Kölner Straßenbehörde Klaus Harzendorf. Laut seiner Aussage wird an der Ulrichgasse dem Radverkehr zwar jeweils eine Spur zugesprochen doch der Umbau wird in die Länge gezogen. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens kann nur in den Ferien gebaut werden. Vorbilder, wie es schneller gehen könnte gibt es auch: In Chicago richtete die Stadt eine sog. "Protected Bike Lane" an einem einzigen Wochenende ein. In Köln dauert die Umsetzung leider immer Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte. Manchmal verschwinden Beschlüsse sogar in der Schublade – was natürlich nicht immer schlimm ist.

Nach den Arbeitsgruppen bildete der bunte Pecha Kucha-Ideenwettbewerb den Abschluss der Radkomm #3. Den ersten Preis gewannen die Service-Komplizen mit künstlerischen Interventionen in den Straßenverkehr. Auf dem zweiten und dritten Platz folgte eine Idee für Radschnellwege und ein Anzeigen-Flashmop. (ve)

Das ist sonst alles passiert!

  • Unsere Ethnologen Nathanael und Dominik sind auf den Geschmack des urbanen Gärtnerns gekommen.
  • Gemeinsam widmeten wir uns den 1000-Liter-Tanks. Diesmal galt es einen Tank auszutauschen und Zapfhähne zu begutachten. Fürs Abschrauben hatte Paola einen tollen Spruch parat: "Lefty loosy and righty tighty". Also links drehen um zu lösen und rechts um etwas fest zu schrauben. Prima!
  • In HELGA entstand erneut eine neue Pflanzkiste. Endlich bekam unsere Felsenbirne ein neues Zuhause. Seit dem Umzug hauste diese im Big Bag und war schon am vertrocknen.
  • Am 11. Juni 2017 fand unser Kinderprogramm im Vitalisgarten statt. Bei gutem und Wetter und heißen Temperaturen werkelten wir ein wenig und verbrachten im Garten eine schöne Zeit.
  • Wir installierten eine Dachrinne am Tomatendach, um Regenwasser zu sammeln. Dummerweise hängt unser Dach in der Mitte ein wenig durch. Deshalb war das Anbringen der Dachrinne nicht ganz einfach.
  • Bernadette schaute zum ersten Mal im Vitalisgarten vorbei und pflückte gleich Johannisbeeren.
  • Carrie tauchte ebenfalls zum ersten Mal im Vitalisgarten auf. Sie machte sich am erweiterten Acker zu schaffen und pflanzte wieder entdeckte Setzkartoffeln ein.
  • Aniko, Ingo und Volker schnitten alte Fliederblüten ab.
  • Wir jäteten die Kräuterspirale und sammelten Kamillenblüten. Karin fand heraus, dass Mutterkraut gegen Migräne, Verdauungsbeschwerden und bei Menstruationsproblemen hilft. Da wächst also eine Wunderpflanze in der Kräuterspirale.
  • Am Acker machten wir uns erneut zu schaffen. Nathanael setzte neue Randsteine und Volker hackte den verdichteten Boden. Susanne lieferte Erde aus alten Pflanztöpfen und Kompost, welches wir dem Acker zuführten.
  • Wir ernteten Mairübchen, Salat, eine Zwiebel, Gurke und Möhre, schwarze und rote Johannisbeeren und Taybeeren, rote Bete und Kirschen.
  • Wir wässerten den Vitalisgarten kräftig, denn der Boden war nach der langen Trockenperiode recht trocken.
  • Gemeinsames Essen gab es auch: Dieses besteht nun zunehmend aus Zutaten des Vitalisgartens: roter und grüner Blattsalat, Möhre und Zwiebel. Lecker war der Salat, weshalb Gartentreffs am Ende ihren (kulinarischen) Höhepunkt erreichen. (ve)
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Wir brauchen

– Interessenten/Hilfe für unsere vielen Aktivitäten:

  • Hilfe beim Gießen in HELGA und im Vitalisgarten
  • Vitalisgarten (Gewächshaus, Renovierung Casa Esmeralda, Installation unserer Solaranlage, Schaukasten aufstellen)
  • HELGA (Wasser: 1000 Liter Tanks verbinden, Foodsharing)
  • Gärtnern mit Flüchtlingen (Kisten- und Sitzbankbau)
  • Allgemeines: Flyer, Banner, Freifunk

– Euren Bioabfall, allerdings nichts Gekochtes, kein Brot und keine Zitrusfrüchte.
– Unser Umzug war teuer! Wer mag kann uns dafür etwas spenden: https://www.betterplace.org/p24432
– Euch (als GärtnerInnen, HandwerkerInnen, WebentwicklerInnen, etc.)

Termine

01. Juli 2017 Gartentreff HELGA, 13 Uhr
02. Juli 2017 Kinderprogramm, Vitalisgarten, 14 Uhr
08. Juli 2017 Gartentreff Vitalisgarten, 13 Uhr
11. Juli 2017 Pflanzgruppentreffen, Vitalisgarten, 20 Uhr
15. Juli 2017 Gartentreff HELGA, 13 Uhr
15. Juli 2017 Körnerstraßenfest, 12 Uhr
22. Juli 2017 Gartentreff Vitalisgarten, 13 Uhr
28. Juli 2017 Erster Gipfel "Essbare Stadt", Alte Feuerwache, 16 Uhr
28. Juli 2017 Critical Mass Köln, Rudolfplatz, 17:30 Uhr
Jeden Freitag Gartentreff Vitalisgarten, 16 Uhr
Nach Vereinbarung Sondergartentreffs Vitalisgarten/HELGA

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