Amselflüsterer 13. April 2019

An diesem vorösterlichen Gartentreff begrüßten wir wieder ein neues Gesicht. Wir setzten gespendete Kartoffeln der Sorte Salome ein, jäteten, düngten Maiwirsing mit Brennnesseljauche, stachen unseren Ackerweg ab, hüpften Seil, mähten unser Wiesengrundstück, gossen unsere frischen Saaten und ernteten Salat. Am Spätnachmittag gab es in netter Runde sogar leckere Teilchen.

Katharina betrat zusammen mit Volker den Vitalisgarten. Das Wetter war angenehmer als gedacht. Es war zwar kühl, aber es schien die Sonne und viel Wind kam auch nicht auf. Dafür kam gleich Katharina S. als neue Gärtnerin vorbei. Sie hatte unser Projekt schon länger im Blick, in Pflanzkisten gärtnern wollte sie aber nicht. Beim Besuch des Carlsgartens in Mülheim kam ihr wieder das gemeinschaftliche Gärtnern in den Sinn und sie stellte fest, dass der Vitalisgarten von ihr aus gesehen um die Ecke liegt. Da war sie also nun.

Katharina und Volker begrüßten Katharina S. herzlich und erklärten ihr kurz, was der Vitalisgarten alles zu bieten hat und wie wir grob organisiert sind. Nach der Einführung begaben wir uns direkt ans Werk und pflanzten von den Finken gespendete junge Kopfsalatpflänzchen und selbst aufgezogenen grünen Pflücksalat ins Beet B4. Während der Pflanzaktion trudelte Detlef im Garten ein. Es entwickelte sich sogar eine kurze Diskussion über die Europawahl, bei der unterschiedliche Meinungen über den Sinn und Zweck von Europa zum Vorschein kamen. Detlef machte sich anschließend im neuen Schrebergarten zu schaffen. Er machte weiterhin ein Beet urbar und betätigte sich als Amselflüsterer. Eine Amsel freute sich nämlich über aufgewühlte Würmer, die Zuhauf in ihrem Schnabel landeten.

Auf der Veranda legten wir eine kleine Pause ein und gemeinsam erarbeiteten wir, wie und wo wir Kartoffen in den Acker bringen. Wir entschieden drei Reihen im Nordosten des Ackers mit Kartoffeln zu besetzen. Dazu legten wir einen etwa 10 cm tiefen Graben an und legten die Kartoffeln im Abstand von etwa 40 cm in den Graben. Unsere Reihen bekamen den Abstand von etwa 50 cm. Wir setzten die Kartoffelsorte Salome ein. Diese frühe und festkochende Sorte schenkte uns Franziska G. über nebenan.de. Sie hatte die Kartoffeln versehentlich bestellt und Katharina holte sie letzten Mittwoch ab. Herzlichen Dank für die Kartoffelspende!

Während des Einbuddelns der Kartoffeln kamen auch Alina, Leni und Mila in den Vitalisgarten. Alina beteiligte sich direkt an der Kartoffelaktion. Leni und Mila gingen mit Volker auf die Löwenzahnjagd. Katharina S. hatte Spaß am Jäten und entfernte Beikraut im nördlichen Ackerteil. Alina, Mila und Katharina kümmerten sich derweil um unsere Wirsingpflanzen. Sie jäteten rundherum und Katharina düngte die Pflänzchen mit Brennnesseljauche der letzten Gartensaison. Katharina maß außerdem noch die Mitte des Ackers aus, denn dieses Jahr soll dieser gesechstelt werden.

Volker verkleinerte inzwischen den nördlichen Ackerweg, da er in die Breite gewachsen war. Er stach Teile ab und entfernte Beikräuter. Während Volker im Boden wühlte, schaute erneut Hermann vorbei. Er ist fotographiebegeistert und besorgte Katharina und Volker eine digitale Spiegelreflex-Kamera. Damit die beiden den Umgang mit der Kamera erlernen hatte Herman gleich auch noch ein Profibuch dabei, dass er beiden auslieh. Nach dem kurzen Besuch machte sich Hermann gleich wieder vom Acker.

Nach dem Jagen, Abstechen und Jäten hatten sich Leni und Mila das Seilspringen redlich verdient, während sich Katharina S. verabschiedete. Weiter ging es mit dem Ansäen von Möhren in Friedels Schrebergarten. Alina und Volker zogen etwa zwei cm tiefe Furchen und streuten die Samen vorsichtig hinein. Anschließend schlossen die beiden die Furchen wieder und fast fertig war die Arbeit. Katharina ging mit Mila und Leni noch zur Terrasse um Schildchen für die Möhren zu schreiben. Als diese in der Erde steckten, war dann auch für alle anderen ersichtlich, was dort wachsen soll.

Die nächste Aufgabe bestand darin unser Wiesengrundstück zu mähen. Mittlerweile waren die Pflanzen schon so hoch gewachsen, dass es Zeit wurde zu Mähen. Zunächst versuchten Lina und Mila alleine ihr Glück. Die beiden mussten aber feststellen, dass ohne Hilfe nicht so recht vorangehen wollte. Zusammen mit einer oder einem Erwachsenen gings aber. Lina wunderte sich anschließend, dass Volker im T-Shirt mähte. Volker erklärte ihr, dass das Mähen anstrengend ist und im Körper Wärme produziert. Auch Alina wurde warm und zog letztendlich ihre Jacke aus. Am Ende war die Wiese gekürzt und Alina und Volker hatten sich das Fitnessstudio gespart.

Katharina war inzwischen zusammen mit Lina und Mila mit dem Rad unterwegs zum Besorgen von einem Nachmittagssnack. Die drei holten Teilchen und so konnten wir den Nachmittag gemütlich am sonnenbeschienene runden Tisch ausklingen lassen.

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Alina, Lina und Mila räumten noch mit auf und verabschiedeten sich anschließend. Katharina und Volker verblieben als letzte im Garten. Die beiden gossen noch unsere frischen Saaten und transportierten Regenwasser von der Casa nach Vorne in den Garten. Zum Schluss ernteten sie noch Endiviensalat, Asiasalat und Rucola und machten sich ebenfalls vom Acker.