Die Sonne strahlte, wie vorhergesagt, aufgrund der vorhandenen Hochdruckbrücke über dem Vitalisgarten. Erneut kümmerten wir uns um die Dämmung der Casa Esmeralda. Diesmal galt es lästige Bitumenreste zu entfernen und wir schafften es die ersten beiden Hanf-Jute-Bahnen zu verlegen. Außerdem verteilten wir auf dem Acker weiteren Pferdemist, entfernten abgestorbene Pflanzen im Gewächshaus und ernteten zahlreiche Paprika und rote und grüne Tomaten.
Katharina, Volker und der kleine Elias kamen als erste im sonnigen Vitalisgarten an. Zunächst nahmen sie eine besondere spontane Begleitvegetation in Augenschein. Im südlichen Ackerteil hatte sich von alleine Feldsalat entwickelt. Den können wir nun ernten und genießen. Die drei zogen weiter in den Hauptgarten in die Casa Esmeralda.
Volker räumte den Wohnbereich frei, damit dort die Dämmung einfacher installiert werden konnte. Der Plan war, die Dämmung an diesem Gartentreff einzurichten. Katharina erzeugte unterdessen heißes Wasser für Tee und zum Erwärmen von Babybrei. Volker legte eine Pause ein und half Katharina Elias den Brei einzuflößen.
Nach der Breiaktion widmete sich Volker Bitumenresten. Die Vorbesitzenden der Gartenhütte hatten das Dach mit Hilfe von Dachpappe und Bitumen dicht gemacht. Dummerweise bestand die ehemalige Decke aus Verschalungsbretter, die Lücken aufwiesen. Durch die Lücken tropfte damals stellenweise Bitumen auf die noch heute vorhandenen Dachsparren. Da verwundert es nicht, dass wir ständig Bitumenreste im Wohnbereich vorfinden. Bei Arbeiten im Dachstuhl lösen sich Bitumenteile und fallen zu Boden. Dem wollte Volker jetzt ein Ende bereiten. Mit einem Stemmeisen für Holz und einer Drahtbürste ging er den Bitumenresten an den Kragen. Blöd war nur dass es ziemlich viele Stellen gab an denen Bitumen klebte und dass sich diese Stellen oben an der Decke befanden. Volker arbeitete also auf unserem Tisch stehend oder von der Leiter aus hauptsächlich auf Kopfhöhe. Offensichtlich werden bei derartigen Arbeiten andere Muskelpartien als im Alltag beansprucht. Das Entfernen von Bitumen ging Volker also nicht gerade leicht von der Hand.
In der Zwischenzeit hatte Katharina eine Ruhezeit von Elias genutzt und Laub vor der Casa Esmeralda zusammengerecht. Jetzt kam auch Karin in den Vitalisgarten. Karin legte gleich mit Gartenarbeiten los. Sie verteilte zunächst weiteren Pferdemist im westlichen Teil des Ackers. Zusammen mit Volker, der gerade seine Muskeln entspannte, deckte sie weitere Ackerteile mit Plane ab. Außerdem holte sie sich das zusammengerechte Laub für unseren Kompost, Karin entfernte abgestorbene Pflanzen aus dem Gewächshaus, schnitt Auberginen zurück und düngte unsere Porreepflanzen. Im Gewächshaus brachte sie unsere Zitronenverbene und Petersilie im Topf unter, damit diese vor den kältesten Temperaturen geschützt sind.
Danny schaute ebenfalls vorbei. Diesmal waren alle Lastenräder von The Good Food in Benutzung, weshalb er keine Bioabfälle mitbringen konnte. Stattdessen half er beim Säubern von Dibondplatten und entfernte von den Platten aufgeklebtes beschichtetes Papier. Das war eine fummelige Arbeit, aber Danny entwickelte Ehrgeiz und nach einer Weile hatte er zusammen mit Katharina die Papierreste vollständig entfernt. Anschließend kümmerte sich Danny noch um eine weitere Dibondplatte und entfernte dort so gut es ging Klebereste.
Dagmar war angeschlagen, kam aber trotzdem in den Garten. Sie kümmerte sich um unsere abgestorbenen Tomatenpflanzen und schnitt einige Pflanzen ab. Außerdem erntete Dagmar rote und grüne Tomaten aus denen sie Relish herstellen möchte.
Volker war derweil in den letzten Zügen und hatte fast alle Bitumenreste entfernt. Mancherorts hatte sich das Bitumen tief ins Holz eingesogen, weshalb Volker nicht immer alle Reste entfernte. Zumindest waren jetzt keine hervorstehenden Reste mehr vorhanden. Es war also nicht mehr zu erwarten, dass z. B. unsere Dibondplatten verfärbt würden oder dass später weiteres Bitumen von der Decke fällt.
Als das Bitumen entfernt war, sägte Volker an den beiden Stützpfeilern noch verbliebene Holzstücke ab. Dadurch passen die zugeschnittenen Dibondplatten besser auf die Sparren. Danny brachte gesäuberte Dibondplatten in den Wohnbereich der Casa Esmeralda. Zusammen mit Volker verlegte er die ersten beiden Dämmrollen an der niedrigsten Stelle der Dachschräge. Für die beiden war es nicht ganz einfach die Rollen an den richtigen Ort zu bringen, denn die Rollen waren sechs Meter lang und unausgerollt passten sie nicht unter die Dachschräge. Mit ein wenig Fummelei klappte das Verlegen aber. Die nächste Hanf-Jute-Bahn zu verlegen wird schwieriger, denn dann werden zwei Stützpfeiler im Weg stehen. Hier müssen wir die Dämmung einschneiden. Gedanken machten wir uns auch in Bezug auf die letzte Bahn. Da müssen wir ein wenig tricksen und die letzte Dibondplatte erst später an die richtige Stelle schieben.
Karin, Katharina und Volker räumten am Ende den Wohnraum der Casa Esmeralda auf. Katharina feuerte den Ofen an, da ihr kalt geworden war. Außerdem galt es die herunter gefallenen Bitumenreste zu entfernen. Auch vom Verputzen waren noch hartnäckige Reste vorhanden. Vor allem Volker versuchte diese Reste mit dem Besenstiel zu entfernen. Der Dreck war in alle Ritzen und hinter alle Möbel gefallen. Es galt also alles wegzuräumen und zu fegen.
Am Ende blieben noch Katharina, Volker und der kleine Elias in der Casa. Volker wollte noch seinen Laptop weiter mit grünen Elektronen füttern. Also wickelten Katharina und Volker den kleinen Elias ein weiteres Mal und machten sich Spätzle auf unserem Gasherd warm. Dann war es auch Zeit für die letzten drei verbliebenen Gärtnernden in die Dunkelheit zu entschwinden.