04.02.2023 Frühling im Garten

Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
Horch – von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bists!
Dich hab’ ich vernommen.
Eduard – Mörike

An dieses Gedicht habe ich mich im Garten erinnert gefühlt, als nach einem für Kölner Verhältnisse ziemlich kalten und auch sehr dunklen Winter jetzt langsam der Frühling rauskommt. Der Rasen ist gespickt mit Krokussen, die Schneeglöckchen blühen damit um die Wette und auch die Primeln kommen langsam raus.

Krokus
Schneeglöckchen

Harfen gab es zwar weniger, aber dafür schienen die Vögel unter lautem Gezwitscher schon die Nistkästen zu beäugen und im Frühbeet keimen schon die ersten Pflücksalate und der Rucola.

Im Gewächshaus


Natürlich haben wir uns nicht nur an der Natur gefreut, sondern auch fleißig gearbeitet. Beete wurden vorbereitet – die dicken Bohnen werden bald gesät – der Kompost fertig umgesetzt und weiterer Pflücksalat im Gewächshaus ausgesät.
Karin hat einen schönen Obelisken aus Weiden und Haselnuss-zweigen gebaut. Daran wird in ein paar Monaten vermutlich Malabar-Spinat ranken.

Weidenobelisk

Winterzeit im Garten

„Na, was machst du am Wochenende?“ „Am Samstag arbeiten wir im Garten.“, erwidere ich wohlgelaunt.“ Wie – im Garten? Was gibt’s da denn jetzt zu tun? Bei dem Regen? Bei der Kälte? Da kann man doch nichts arbeiten!“ höre ich dann oft von meinem Gegenüber, leicht erstaunt, verwundert oder irritiert. Und dann erzähle ich von den vielen kleinen und größeren Arbeiten, die wir gemeinsam in den letzten Monaten gemeistert haben.

Da haben sich einige um die Wassertanks gekümmert. Welche können repariert werden? Welche Anschlüsse werden gebraucht? Welche Gitterboxen können noch anders genutzt werden? Wie kann man das kostbare Nass aus den Regentonnen gut verteilen und umpumpen, bis die neuen Tanks da sind? Wer kümmert sich um die Anschaffung der neuen Tanks? Sind die Regenrinnen frei und in Ordnung?

Andere haben die Kompostmieten in Angriff genommen. Nachdem die letzten Reste guter Komposterde in Bigpacks umgefüllt waren, gab es eine böse Überraschung: Nagetiere der unangenehmen Art hatten sich neue Gänge gebuddelt und eine Burg gebaut. Da wir diese Nager im Zusammenhang mit unserer Gemüseerde nicht so gern sehn, hat Karin die Kompostmiete neu mit Drahtgeflecht ausgekleidet und zusammen mit Iris über Stoppbarrieren in der Miete nachgedacht. Jede Menge Zweigmaterial musste klein geschnitten werden und dann ging es ans Schichten der neuen Miete. Da brauchen wir noch einige Anläufe.

Kompostabdeckung

Birgitt hat im Schuppen aufgeräumt und sämtliche Gartenwerkzeuge, die unvollständig, verbogen, irgendwie kaputt waren, aussortiert. Und dann kam Thomas ins Spiel: mit einer faszinierenden Kreativität hat er aus „Alt“ wieder „Gebrauchsfertig“ gemacht. Upcycling der besonderen Art…. Echt Klasse, Thomas!

Repariertes Gartenwerkzeug

Iris und Birgitt kümmerten sich um das morsche Insektenhotel: ausgerüstet mit einem neuen wasserdichten Dach und einigen Halt bietenden Nagelaktionen steht das Insektenhotel wieder. Geduldig hat Hildegard Bambus geschnitten und nun heißt es , die Nistdosen wieder neu zu bestücken.

Insektenhotel mit neuem Dach und zusätzlichen Quartieren.

Und nun zu etwas ganz Wichtigem: Saatgut… ohne diese kostbaten Winzlinge geht ja nun gar nichts. Die Pflanzgruppe ist voll beschäftigt mit den Vorbereitungen für die neue Saison: Pläne schreiben, Saatguttüten kontrollieren und aussortieren, neue Saatguttüten herstellen, beschriften, Saatgut für das Saatgutfestival aussuchen und last not least die ersten Reihen im Gewächshaus säen. Wir alle wollen ja bald wieder Feldsalat, Rübstiel und Rucola genießen.

Tomatensaatgut

Wie man sieht, gibt es jede Menge zu tun! Und einiges steht noch aus: Pferdemist holen, Werkstatt aufräumen , Vogelhaus reparieren und und und??? Es wird nie langweilig.

Mit winterlichen Gartengrüßen

Birgitt