Süßkartoffelanbau im Vitalisgarten

Ich hab´ Lust auf Süßkartoffeln, Ihr auch?
So fing alles in der letzten Gartensaison an. Süßkartoffeln sind zu einem immer beliebteren Gemüse geworden, da sie nicht nur köstlich und nahrhaft sind, sondern in den letzten Jahren auch vermehrt in Deutschland angebaut werden. Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) – auch Batate genannt, ist anders als ihr Name vermuten lässt nicht mit der Kartoffel verwandt. Süßkartoffeln gehören zur Familie der Windengewächse.

Anzucht
Die Anzucht startet recht früh im Jahr, im Januar. Am besten eignen sich Süßkartoffeln aus dem Bio-Supermarkt, die aus Deutschland stammen. Diese Sorten sind auf die Klimabedingungen in unseren Breitengraden bereits angepasst. Abzuraten ist von Süßkartoffeln aus Südamerika, denn diese könnten mit Keim-Hemmern behandelt worden sein.
Zunächst die Süßkartoffel in ein zum Teil mit Wasser gefülltes Glas stellen. Der dünnere Teil ist dabei unten, der dickere oben. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, habe ich die Knolle in einen Topf umgepflanzt. Man kann die Knollen auch direkt in Erde setzten, ich fand es allerdings spannend zu beobachten, wann sich die ersten Wurzeln zeigen. Nun sollte eure Batate mit der Zeit ihre Triebe ausbilden. Achtung: Dies kann einige Wochen dauern! Von den Trieben habe ich dann Stecklinge abgeschnitten und diese wiederum im Wasser austreiben lassen. Einige habe ich dann in Töpfe eingepflanzt andere im Wasser stehen lassen und direkt ins Beet gepflanzt. Es hat beides funktioniert. Insgesamt habe ich so aus 3 Süßkartoffeln vom Supermarkt ca. 15 Jungpflanzen gewonnen.

Süßkartoffel Jungpflanze – So lässt sie sich auch prima überwintern.

Solltet ihr schon Süßkartoffeln im Garten haben, oder jmd. kennen der sie Anbaut – z.B. wir im Vitalisgarten – können im Herbst von den Pflanzen im Beet Stecklinge geschnitten werden und diese auf der Fensterbank im Topf überwintert werden. So hat man schon gleich seine Jungpflanzen für die nächste Saison.

Die Knollen bilden sich an den Enden der Wurzeln

Pflanzung
Süßkartoffeln mögen einen sonnigen, windgeschützten und humosen Standort. Der Boden sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein. Süßkartoffeln zählen zu den Starkzehrern. Man kann sie auch sehr gut in Hochbeeten oder auf dem Balkon in Kübeln von mindestens 30 Liter Größe anbauen. Ich habe die Süßkartoffeln in Dämmen von ca. 30 cm Höhe und 50 cm Breite gepflanzt, dann ist es beim Ernten deutlich einfacher, an die Knollen zu kommen.
Die beste Zeit zum Auspflanzen ist Mitte Mai nach den Eisheiligen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Der Pflanzabstand beträgt ca. 40 cm der Rheinabstand ca. 70 cm.


Pflege
Süßkartoffel benötigen nach der Pflanzung nicht viel Pflege, eine zusätzliche Düngung über den Sommer ist nicht notwendig. Sie brauchen aber regelmäßig Wasser, vor allem bei Trockenheit oder Hitze. Dabei sollte Staunässe vermeiden werden, da die Knollen sonst faulen könnten.
Süßkartoffeln sind ziemlich robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Nur Schnecken können gelegentlich ein Problem sein und auch Wühlmäuse mögen die süßen Knollen.
Süßkartoffeln bilden bis zu 3 Meter lange Triebe, man kann die mit einer Rankhilfe nach oben führen z.B. als Sichtschutz oder als Bodendecker nutzen. Es empfiehlt sich den Boden zu mulchen oder eine schwarze Mulchfolie zu nutzen, dies wärmt den Boden und unterdrückt Beikräuter. Ich habe eine biologisch abbaubare Mulchfolie genutzt, diese war nach ca. 2 Monaten nicht mehr sichtbar, da sie komplett von den Blättern der Batate überwachsen wurde. Bis zum Herbst hatte sich die Folien so gut wie vollständig ersetzt, wobei ich Mulchen mit z.B. Grasschnitt bevorzugen würden.
Man kann auch die Blätter von gewachsenen Trieben mit Erde bedecken. Die Süßkartoffel bildet an dieser Stelle neue Wurzeln, so dass dort dann ebenfalls Knollen geerntet werden können. Dies hat im Versuch nur mäßig funktioniert. Der Trieb hat sich zwar im Boden verwurzelt hat aber keine oder nur kleine Knollen ausgebildet.

Ernte

Ertrag einer Süßkartoffelpflanze


Die Erntezeit für Süßkartoffeln beginnt ab September, wenn sich die Blätter anfangen gelb zu färben. Spätestens vor den ersten Frösten sollten die Knollen aus der Erde geholt werden.
Um die Knollen zu ernten, gräbt man sie vorsichtig mit einer Grabegabel, bevorzugt an einem trockenen Tag, aus dem Boden oder holt sie aus dem Kübel heraus. Dabei sollte man darauf achten, die Knollen nicht zu beschädigen.
Die frisch geernteten Süßkartoffeln kann man zunächst an einem warmen Ort für einige Tage nachreifen lassen. Das verbessert ihren Geschmack und ihre Haltbarkeit. Danach kann man sie an einem kühlen (10 bis 15 Grad Celsius), dunklen und trockenen Ort lagern. Dort halten sie sich mehrere Monate. Beschädigte Knollen sollten zeitnah gegessen werden. Ich habe die Knollen auch direkt nach der Ernte gegessen und konnte gegenüber den nachgereiften keinen großen Unterschied ausmachen. Einzig die Schale von den frisch geernteten ist eher weich und lässt sich mit dem Fingern „wegwischen“, nach einigen Tagen wird die fester. Auch war die Schale von später geernteten Knollen fester, als von denen die im September geerntet wurden.
Lust auf Süßkartoffeln bekommen?

Wir gehen an den Start …

für die neue Saison

Bei uns in der Gartenwerkstadt ist gerade richtig viel los, obwohl es noch kalt und “usselig” ist. Die Vorbereitungen für das neue Gartenjahr sind in vollem Gang.

Anzucht

Die Pflanzgruppe ist eifrig dabei, alles, was wir im nächsten Sommer essen wollen, zu säen und anzuziehen.Sofern das zu Hause geschieht, füllen sich derzeit die Balkone und Fersterbretter mit Anzuchtboxen, die Saatkartoffeln stehen in Eierkartons zum Keimen parat. Im Garten sind im Gewächshaus Salate und Rübstiel ausgebracht, im Freiland ist der erste Spinat gesät.Auch Radieschen und Möhren müssten draußen bald sichtbar werden. Und ein paar Sommerblümchen zeigen auf Birgitts Fensterbank auch schon ihre ersten grünen Spitzen.

Ikeakistenbalkongewächshaus

Bodenvorbereitung

Da heißt es mal wieder… graben und hacken. Die Beete werden aus der Winterruhe geholt, von Beikräutern befreit, mit Kompost und/ oder Pferdemist angereichert und bis zur Aussaat abgedeckt, damit die Mühe nicht umsonst war. Für unseren “Food-Forest” unter dem alten Kirschbaum mussten neben Efeu auch Brombeere und Liguster gerodet werden. Da machen die niedrigen Temperaturen einem nichts mehr aus, so kommt man ins Schwitzen.

Wasser und Mist

Echt toll, was Thomas, Karin, Katharina und Iris an den letzten beiden Samstagen da auf die Beine gestellt haben:Transporter mit Anhänger mieten, in Erftstadt drei Wassertanks (je 1000l) abholen, im Garten schon an den Standorten verteilen,dann mit Gerätschaften gleich wieder los zum Pferdehof,Pferdemist schaufeln,im Garten wieder abladen(=schaufeln). Der zweite Samstag war dann voll mit dem Aufbau und dem Anschluss eines Wassertanks, denn auch dafür mussten Steinplatten, Paletten etc. geschleppt und positioniert werden,bevor der erste Tank an das Dach des Gewächshauses angeschlossen werden konnte. Bis unsere Wasserversorgung optimal läuft,werden wohl noch ein paar Wochen vergehen.

Der Pferdemistkompost musste aus dem Anhänger in unseren Garten geschaufelt werden.

Entrümpeln

Es ist mal wieder Frühjahr! Zwar gibt es bei uns keinen Großputz, aber defekte Liegestühle,alte Sitzpolster,vergammelte Bretter und Folien und was sich sonst noch so in den Ecken angesammelt hat, gilt es ins Auto zu laden und zum Wertstoffhof zu bringen.

und dann???

Dann geht´s los! Bis zum nächsten Mal!

Birgitt