Bereit für den Winterschlaf: Der Gartenschläfer im Vitalisgarten

Stark gefährdet“ – so steht es laut der Roten Liste um den Gartenschläfer in Deutschland. Sein gesamtes Verbreitungsgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr als halbiert. Es sieht also schlecht aus für die kleine Schlafmaus mit der markanten „Zorro-Maske“. Umso mehr freuten wir uns, als wir im März die Nager bei uns im Vitalisgarten entdeckten. Jetzt werden die Tage kürzer, und die Gartenschläfer bereiten sich auf den Winterschlaf vor.

Gartenschläfer mit der Zorromaske – zugegeben, nicht das Exemplar aus unserem Garten

Mit großem Appetit starten die Gartenschläfer in den Herbst, um sich eine Fettschicht anzufressen – eine wichtige Vorbereitung für die kommenden Wintermonate. Der Winterschlaf dauert normalerweise von Oktober bis April. Statt der 60 bis 90 Gramm wiegt der kleine Allesfresser dann rund 130 Gramm! Wir freuen uns, dass der Gartenschläfer den Vitalisgarten als sein Quartier ausgewählt hat und wollen aktiv zum Schutz dieser bedrohten Art beitragen.

Gartenschläfer sind “stark gefährdet”

In den letzten 30 Jahren hat sich der Bestand an Gartenschläfern weltweit mehr als halbiert. Ursprünglich waren sie von der Atlantikküste Portugals und Frankreichs bis zum südlichen Ural in Russland sowie Finnland bis Südspanien und Sizilien verbreitet – in 26 Ländern Europas. Eine europaweite Studie von 2017 zeigte jedoch, dass die Art in vier Ländern nicht mehr nachgewiesen werden kann und in vier weiteren als ausgestorben gilt. Nur in fünf der ursprünglich 26 Ländern gibt es noch stabile Bestände. Auch in Deutschland stehen die Bestände unter Druck, weshalb der Gartenschläfer hier als stark gefährdete Art auf der Roten Liste geführt wird.

Die Ursachen für das Verschwinden des Gartenschläfers sind noch unklar. Veränderungen der Nahrungsressourcen, Veränderungen des Lebensraums und klimatische Veränderungen, genetische Verarmung, Krankheiten und Parasiten könnten eine Rolle spielen.

Wie können wir den Gartenschläfer schützen?

Wir alle können zum Schutz des Gartenschläfers beitragen, indem wir Gärten als Nahrungs- und Rückzugsorte gestalten und Gefahrenquellen reduzieren: Eine abgedeckte Regentonne schützt vor dem Ertrinken, und der Verzicht auf Gift, wie Rattengift, schont die Gartenschläfer und andere Tiere. Alle Gartenbesitzerinnen und -besitzer können also einen Beitrag leisten.

Im Vitalisgarten haben wir zum Beispiel im Sommer Nistkästen für den Gartenschläfer gebaut und mit einer naturnahen Gartengestaltung für Futter gesorgt. Zwar handelt es sich um sehr scheue Tiere, doch hin und wieder entdecken wir sie oder ihre Spuren rund um unser Gartenhaus. Wir freuen uns schon jetzt auf den Frühling und hoffen auf Familienzuwachs!

Gartenschläfer-Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Eliomys quercinus, Nagetier aus der Familie der Bilche (Schlafmäuse)
  • Aussehen: Rotbraun-graues Fell, Flanken und Unterseite weiß, auffällige schwarze Kopfzeichnung („Zorro-Maske“), behaarter Schwanz mit langer Quaste
  • Größe: 12 bis 17 cm Körperlänge, 10 bis 14 cm Schwanzlänge, Gewicht: 60 bis 90 g, im Winter bis zu 130 g
  • Lebensweise: Allesfresser (Insekten, Würmer, Schnecken, Eier, Früchte, Samen, Knospen), überwiegend nachtaktiv
  • Vorbereitung auf den Winterschlaf: Frisst sich eine Fettschicht an für Vorrat und Isolation, Winterschlaf von Oktober bis April, Überwinterung in Baumhöhlen, Felsspalten, Höhlen, auch in Gebäuden und Mauern
  • Fortpflanzung: Tragezeit 21 bis 23 Tage, 4 bis 6 Junge zwischen Mai und Juli

Quelle und mehr Informationen unter www.gartenschlaefer.de

Oktober 2024 Reiche Ernte

Der Herbst ist da und liefert uns wunderbare Ernte. Wie die meisten Jahre sind wir von der Fülle beeindruckt, genießen den Herbst mit allen Sinnen und ernten die Früchte unserer Arbeit.

Den Stockschwämmchen hat der Regen nochmal richtig gut getan

Dieses Jahr hatten wir spät noch einige sonnige Tage, aber auch immer wieder Regen. Durch den Regen sind unsere Stockschwämmchen nochmal richtig aus ihren Baumstümpfen geschossen und haben über einen kurzen Zeitraum ständig neue Fruchtkörper geliefert. Aber auch die Chilis reifen gerade richtig schön. Die hatten dieses Jahr einen schweren Start, die Anzucht hat nicht gut geklappt und das Wetter war am Anfang auch nicht so gut, aber der lange Sommer hat dafür gesorgt, dass doch noch viele gereift sind.

Die Bolivian Rainbow-Chilies sehen fast wie Bonbons aus.

2024 war ein gutes Kürbisjahr, davon haben wir auch etliche. Dieses Jahr hatten wir Butternut und Hokkaido. Die kreuzen sich nämlich nicht untereinander, so dass wir die Samen nehmen können ohne nächtes Jahr seltsame Mischungen zu haben. Die Butternut-Kürbisse brauchen noch ein bisschen, die liegen teilweise noch auf dem Acker zum Reifen.

Ein Teil unserer Kürbisernte

Aber es gibt auch noch Salate, andere Chilis, Süßkartoffeln, Physalis (habt ihr schon einmal eine Physalis gegessen, die an der Pflanze in der Sonne reifen durfte? Unvergleichlich!), Topinambur, letzte Bohnen, Paprika (aus dem Gewächshaus), massenweise Mangold und vereinzelte Tomaten.

reiche Ernte

Manches lässt sich gut lagern, Vieles muss schnell gegessen werden, das klappt aber gerade auch ganz gut. Wir teilen am Ende des Gartentags immer die Ernte unter allen Anwesenden auf, und die Kürbisse zum Beispiel werden zum großen Teil eingelagert.

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