Südfrüchte in unserem Klima?
Unser Klima ist eigentlich nicht für Südfrüchte wie Tomaten-, Paprika- und Chilipflanzen geeignet. Nur durch eine Starthilfe können wir diese köstlichen Früchte in Mitteleuropa anbauen.
Starthilfe in der Wohnung
Bereits im Februar bzw. März können die Samen in der warmen Wohnung in magere Anzuchterde gesät werden. Bei Temperaturen oberhalb von 20°C und mit Hilfe von etwas Feuchtigkeit beginnen die Samen bald zu keimen. Aus dem Samen wächst eine kleine Wurzel und die Keimblätter bahnen sich einen Weg ans Licht. Schnell sprießen die Blätter in die Höhe und nach ein paar Wochen wachsen aus dem zarten Stengel die ersten echten Blätter. Die Pflanze wird nun größer und entwickelt eine stärkere Wurzel und kann pikiert werden.
Pikieren
Das Pikieren ist relativ einfach! Am besten nehmt ihr ein dünnes Hölzchen und löst damit das Pflänzchen vorsichtig aus der lockeren Anzuchterde, ohne dass ihr die zarten Wurzeln beschädigt. Die Pflanzen werden somit von der Aussaatschale in kleine Einzeltöpfchen umgesetzt und dabei wird das Pflänzchen tiefer und bis zu den Keimblättern in die Erde gesetzt. Ideal geeignet sind hierfür 10er Anzuchtschalen aus den Mülleimern von Friedhöfen in denen die Friedhofsbesucher beispielsweise Stiefmütterchen und Hornfeilchen mitgebracht haben. In den kleinen Töpfchen werden die Pflänzchen regelmäßig mit Wasser und Licht versorgt. Nach einigen Wochen sind sie wesentlich größer geworden und haben einen dichten Wurzelballen gebildet.
Umtopfen
Wenn die Pflanzen für das kleine Töpfchen zu groß erscheinen, werden die Jungpflanzen jetzt in fettere Erde und größere Töpfe gesetzt. Hierin verweilen sie bis mindestens zu den Eisheiligen. Zwischendurch können die Pflänzchen auch schon mal nach draußen auf die Terasse gebracht werden. So können sie sich langsam an die Außenwelt gewöhnen. Nachts sollten die Jungpflanzen aber unbedingt wieder in die Wohnung gebracht werden, denn besonders in den Morgenstunden können selbst im Mai noch Fröste auftreten.
Ins Außenbeet
Nach der Heiligen Sophie sind Nachtfröste unwahrscheinlicher geworden (siehe z. B. die Temperaturgrafiken von der Wetterstation am Flughafen Köln-Wahn) und so können die Südfrüchte nun endlich nach draußen in die Erde.