Obstbaumpflege

Wir haben im Vitalisgarten einen alten Obstbaumbestand mit zwei größeren Apfelbäumen und einem Sauerkirschbaum in Margots Garten und zwei kleineren, spindelförmigen Apfelbäume im Hauptgarten. Darüber hinaus stehen im Mambogarten ein riesiger Süßkirschbaum, mehrere kleinere Apfelbäume, ein Birnbaum und eine sog. Nashibirne (oder Japanische Apfelbirne).

Besonders die beiden Apfelbäume in Margotsgarten wurden in der Vergangenheit zunächst radikal zurückgeschnitten und danach über vielen Jahren vernachlässigt (Bild 1). Dadurch sind an den Ender den alten Ästen zunächst mehrere „Wasserschösse“ gewachsen und diese sind ungebremst zu langen „Peitschen“ weitergewachsen. In dieser Form ist die Krone instabil und bruchanfällig. Durch die fehlende Pflege waren die Kronen komplett zugewachsen. In diesem Zustand kann die Sonne die Krone nicht gut durchdringen. Dadurch wachsen die Früchte schlecht. Außerdem ist der Baum durch die fehlende Luftzirkulation anfälliger für Krankheiten.

In 2019 hat Karin vorsichtig angefangen, die Obstbäume zu beschneiden. In 2020 machte sie eine Weiterbildung „Sommerschnitt an Obsthochstämmen“ beim Streuobstwiesennetzwerk Nordeifel (SoNNe) und im Frühling 2023 folgte der Kurs zum Winterschnitt. So gewappnet mit etwas Basiswissen, hat sie die beiden Bäume langsam aber sicher umgewandelt. Die beiden Bäume verjüngen sich jetzt wieder und die Kronen sind weitestgehend stabil. (Leider sind in 2022 unter dem Gewicht einer großer Fruchtmenge zwei der alten „Peitschen“ aus dem gezeigten Baum gebrochen).

Zur Erleichterung des Schnitts der Obstbäume besorgten wir uns mithilfe der städtischen Förderung „Essbare Stadt Projekte“ eine Obstbaumleiter samt Stützen (Bild 3). Mit der neuen Leiter konnte Karin endlich auch die Wipfel der Krone sicher beschneiden (Bild 4).

Bild 3: Die Obstbaumleiter, aufgebaut auf der Wiesenfläche
Bild 4: Obstbaumleiter im Apfelbaum des Margotsgartens im Einsatz

Es wird wohl 1-2 Jahre dauern, bis dieser Baum wieder mehr Fruchtholz geformt hat, aber hoffentlich lohnt sich unsere Geduld. (KB)

Wasser speichern

Im Jahr 2023 gab es von der Stadt Köln das Förderprojekt “Essbare Stadt Projekte”. Wir haben uns beworben und erfreulicherweise wurde unter anderem ein Wasserprojekt der Gartenwerkstadt Ehrenfeld e.V. gefördert.

Da wir durch das Gärtnern die vergangenen Dürresommer hautnah miterlebt hatten und uns Nachhaltigkeit wichtig ist, hatten wir das Ziel, mehr Regenwasser für die Bewässerung unserer Nutz- und Zierpflanzen einzusetzen. Als zusätzlicher Nutzen ist das weichere Regenwasser besser für die meisten Pflanzen als das harte Kölner Trinkwasser. Zunächst stand die Speicherung des Regenwassers im Fokus. Wir besorgten drei IBC-Tanks und stellten diese im Hauptgarten an der Casa Esmeralda (Bild 1) und im Mambogarten (Bild 2) am dortigen Gartenhaus auf. An der Casa Esmeralda stieg die Speicherkapazität dadurch von etwa 400 Liter auf 2000 Liter an. Die drei Regentonnen von der Casa konnten wir im Hauptgarten am Tomatendach aufstellen und können dort nun 400 Liter mehr Regen aufsammeln (Bild 2).

Bild 1: Die installierten IBC-Tanks an der Casa Esmeralda
Bild 2: Die Wassertonnen, die früher an der Casa standen, stehen nun beim Tomatendach

Im Mambogarten konnten wir erstmals einen IBC-Tank aufstellen, wodurch die Speicherkapazität um 1000 Liter stieg (Bild 3).

Bild 3: Der IBC-Tank im Mambogarten samt neuem Vordach

Damit im Mambogarten überhaupt Wasser gesammelt werden konnte, installierten wir mit Hilfe von gespendetem Material ein neues Vordach und kauften dafür eine Regenrinne und ein Fallrohr samt Zubehör (Bild 3). Im Margotsgarten ersetzen wir die alte Regenrinne durch eine neue, wodurch weniger Regen verloren geht (Bild 4). Mit Hilfe von vorhandenen IBC-Tanks steigerten wir auch an dieser Stelle und auf der Wiesenfläche am Gewächshaus die Speicherkapazität (Bild 5).

Bild 4: Die neue Regenrinne des Margotshauses

Bild 5: Neu installierte alte IBC-Tanks am Gewächshaus.

Für die Bewässerung der Pflanzen besorgten wir zwei langlebige Schlauchwagen aus Metall. Handhabung und der Einsatz gestalteten sich bisher einfach und komfortabel. Für die Schlauchwagen besorgten wir ebenfalls neue Schläuche mit einem Durchmesser von ¾ Zoll. Durch die dickeren Schläuche können wir mehr Wasser transportieren.

Damit sind wir für die nächsten trockenen und heißen Sommer hoffentlich etwas besser gewappnet, und auch die Rückhaltekapazität bei starken Regenfällen ist zumindest etwas gestiegen.

(VE)

Südfrüchte-ins-Freie-Feier am 14. Mai 2023

Wie jedes Jahr möchten wir von der Gartenwerkstadt Ehrenfeld e.V. zu unserer Südfrüchte-ins-Freie-Feier am Sonntag, den 14. Mai 2023 einladen. Unser kleines aber feines Fest findet im Vitalisgarten statt, dort könnt ihr mit vielen Gärtner*innen ab 14 Uhr Südfrüchte in die Beete auspflanzen. Vorerfahrungen werden nicht benötigt, alle sind willkommen. Zurzeit ziehen wir Tomaten-, Paprika- und Chilipflanzen auf und möchten diese nach den Eisheiligen in die Erde bringen.

Letztes Jahr wurden viele Tomaten an ihren Platz gepflanzt.

Nachdem alle Pflanzen ihren neuen Standort bekommen haben gehen wir zum gemütlichen Teil über und feiern mit Speis und Trank das Auspflanzen der Südfrüchte. Da es wieder eine Mitbring-Party wird, freuen wir uns sehr, wenn ihr eine Essensspende beisteuern würdet oder etwas zum Trinken mitbringt. Bei den letzten Gartenfeiern konnten wir immer ein köstliches Buffet servieren. Gerne bieten wir euch unseren selbstgepressten Apfelsaft zum Verkosten an. Bei gutem Wetter können wir den Grill anwerfen und wenn es der Wind erlaubt ein Lagerfeuer entzünden.

Hier wurden Kürbisse und Mais eingepflanzt

Für Interessierte gibt es eine Führung durch unseren Gemeinschaftsgarten. Kommt gerne am 14. Mai in den Vitalisgarten und seid mit von der Partie!

Hier noch mal die Infos im Überblick:
Was? Mitmach-Aktion mit anschließender Südfrüchte-ins-Freie-FeierWann? Sonntag, 14. Mai 2023, ab 14 Uhr
Wie? Einfach vorbeikommen
Wo? Vitalisgarten, Vitalisstraße 261, 50829 Köln-Vogelsang, Informationen zur Anfahrt hier
Der Garten ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. S-Bahn Haltestelle

Müngersdorf Technologiepart, Bus 140 Müngersdorf/Technologiepark, Bus 143/141 Technologiepark Köln

04.02.2023 Frühling im Garten

Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
Horch – von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bists!
Dich hab’ ich vernommen.
Eduard – Mörike

An dieses Gedicht habe ich mich im Garten erinnert gefühlt, als nach einem für Kölner Verhältnisse ziemlich kalten und auch sehr dunklen Winter jetzt langsam der Frühling rauskommt. Der Rasen ist gespickt mit Krokussen, die Schneeglöckchen blühen damit um die Wette und auch die Primeln kommen langsam raus.

Krokus
Schneeglöckchen

Harfen gab es zwar weniger, aber dafür schienen die Vögel unter lautem Gezwitscher schon die Nistkästen zu beäugen und im Frühbeet keimen schon die ersten Pflücksalate und der Rucola.

Im Gewächshaus


Natürlich haben wir uns nicht nur an der Natur gefreut, sondern auch fleißig gearbeitet. Beete wurden vorbereitet – die dicken Bohnen werden bald gesät – der Kompost fertig umgesetzt und weiterer Pflücksalat im Gewächshaus ausgesät.
Karin hat einen schönen Obelisken aus Weiden und Haselnuss-zweigen gebaut. Daran wird in ein paar Monaten vermutlich Malabar-Spinat ranken.

Weidenobelisk

03. September 2022 – Reiche Ernte und Gießen

Jetzt im Spätsommer beschenkt uns unser Garten wieder mit reicher Ernte. Wir können ja eigentlich das ganze Jahr über das eine oder andere Ernten, aber die Haupterntezeit ist jetzt. Bohnen gibt es schon seit einigen Monaten. Ich finde es jedes Jahr beeindruckend, wie viel Ertrag besonders unsere Buschbohnen liefern.

Verschiedene Bohnen

Mitte August gab es dann ganz viele kleine, süße Pflaumen und Mirabellen. Etwa gleichzeitig hat eine Zucchini-Schwemme angefangen, wo wir kaum mit dem Ernten nachkamen, so schnell sind die Früchte gewachsen.

Pflaumen, Mirabellen und einige Tomaten

Auch die Tomaten sind wieder fantastisch! Diese gibt es im Garten in den verschiedensten Formen, Größe und Farben, von der kleinen roten Wildtomate über die schwarze Cocktailtomate Bis hin zur gelb-grünen Fleischtomate green Zebra. Mittlerweile gibt es auch Paprika, Chilis und wir haben sogar schon unseren ersten Kürbis geerntet. Zusätzlich gibt es noch Kohlrabi und Mangold und vieles mehr.

Reiche Ernte

Bei den Salaten sind wir zwischendurch auch kaum mit dem Ernten nachgekommen, die haben teilweise – auch wegen dem Wetter – schnell angefangen zu schießen.

Das Wetter ist dieses Jahr leider wieder viel zu trocken. Unsere Hauptbeschäftigung im Garten ist momentan das Gießen. Zum Glück haben wir Leitungswasser, selbst wenn wir das Regenwasser von sämtlichen Dächern hätten speichern können, wären diese Vorräte wohl schon lange aufgebraucht. Für die nächsten Jahre wollen wir zusätzliche Regentanks anschließen, damit wir das, was regnet wenigstens verwenden können.

Wir hoffen auf Regen nächste Woche.

2022-05-21 Südfrüchte-ins-Freie-Feier

Am Samstag feierten wir nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause endlich wieder unsere Südfrüchte-ins-Freie-Feier. Die Pflanzen hatten wir ja teilweise seit Januar auf unseren Fensterbänken und Balkonen vorgezogen. An den Gartentreffs in den letzten Wochen hatte die Pflanzgruppe noch weitere Vorbereitungen getroffen und zum Beispiel geplant, welche Chili- oder Tomatensorte wohin gepflanzt werden soll. Außerdem haben wir Beete vorbereitet, also gejätet, gelockert, Pferdemistkompost beschafft und ausgebracht – alle diese Vorbereitungen gipfelten in unserer Feier. Nach teils heftigen Regenfällen in den letzten Tagen war der Boden jetzt auch noch gewässert und alles war bereit.

Vorgezogene Pflanzen vor dem vorbereiteten Kürbisacker

Leider kamen im Gegensatz zu den letzten Feiern wenige externe Gäste. Aber immerhin kam eine neue Gärtnerin. Nächstes Jahr werden wir die Feier wohl doch wieder am Sonntag veranstalten. Trotzdem waren wir sehr fleißig und haben um die 50 Tomatenpflanzen, 20 Chilis, 20 Paprikas, 5 Physalis, sowie Kürbisse, Auberginen, Maispflanzen und einiges mehr eingepflanzt.

Die Kürbisse an Ihrem Bestimmungsort. Hier war bis vor kurzem noch kniehoher Inkarnatklee als Gründünger. Noch sehen sie etwas verloren aus, das wird sich aber bald ändern.

Normalerweise haben wir viele überzählige Pflänzchen, die dann bei der Pflanzentauschbörse getauscht oder weggegeben werden. Dieses Jahr hat die Anzucht leider nicht so gut geklappt, so dass die Anzahl der Pflanzen sehr gut gepasst hat. Die wenigen Überzähligen kommen auf den ein oder anderen Balkon oder privaten Garten.

Tomaten werden eingepflanzt. Oben sieht man kleine Schilder. Dort steht, welche Sorte wohin soll. Wir hatten sogar eine Anleitung geschrieben. Tomaten sollte man immer tief pflanzen, da sich dabei viele neue Wurzeln bilden.

Zwischendurch wurden wir von einer Kohlmeisenfamilie abgelenkt. Hier waren ein paar fast flügge Jungvögel ausgeflogen, wurden aber noch von den Eltern versorgt. Dementsprechend lautstark bettelnd sind sie auf unserer neuen Terrasse und den Regentonnen herumgehüpft. Die Eltern haben auch einiges an Insekten herbeigeschafft, um die Schnäbel zu stopfen.

fast flügges Meisenküken wird gefüttert.

Das war natürlich besonders für unsere jüngsten Gärtner ein sehr spannendes Erlebnis.

Hier sieht man das Jungtier vorne und den Elternvogel hinten.

Nachdem die Vögel sich dann verzogen und wir alle unsere Pflanzen eingepflanzt hatten, ließen wir es uns noch mit unserem Buffet und dem Grill gut gehen. So klang der Abend dann noch gemütlich aus.

11. Mai 2022 Neue Kalender für Aussaat und weitere Gartenaufgaben

Die Organisation im Gemeinschaftsgarten ist immer ein wenig schwierig, da nicht jedes Mal die gleichen Personen anwesend sind und sich nicht jeder gleichermaßen bei der Planung beteiligt. Deshalb haben wir im Lauf der Zeit ein System entwickelt, damit möglichst wenig vergessen wird und jedem klar ist, was wann wo passieren soll.

Ein wesentlicher Bestandteil dieses Systems ist eine Datenbank, die Karin B. vor einiger Zeit programmiert hat. Einige (wenige) Daten dieser Datenbank sind auch in unserem Aussaatkalender gelandet.

Nun hat Karin B. die Datenbank der Gartenwerkstadt noch weiter verbessert. Bislang waren die Aufgaben lediglich pro Monat aufgeführt. Dadurch war vielen Leuten nicht klar, welche Aufgaben genau erledigt werden konnten. Auch standen im alten Kalender Aussaat und weitere Gartenaufgaben durcheinander. Das war unübersichtlich.

Nun ist ein Aussaat-, Anzucht- und Pflanzkalender pro Kalenderwoche (KW) entstanden. Ein aktueller Ausdruck befindet sich immer in einem roten Ordner im Garten. Neben den pro KW vorgedruckten Informationen aus der Datenbank, wie Art/Sorte, Aufgabe und Bemerkungen, gibt es Platz für Notizen, z. B. wo ausgesät oder gepflanzt werden soll und wer es macht. Im Kästchen „erledigt“ kann die Arbeit einfach abgehakt werden. Ganz rechts ist aufgeführt, bis wann die Aufgabe erledigt werden kann. Die Pflanzgruppe versucht, das „Wo“ rechtzeitig einzutragen. Gelegentlich fehlt diese Info aber noch, dann muss nochmal gemeinsam überlegt werden. Dazu hängen die groben Anbaupläne auch für alle auf unserer Veranda vor Margots Haus aus.

Beispiel des Pflanzkalenders
Der rote Ordner mit den Anbauplänen und weiteren To-Dos

Neu ist außerdem, dass „Folgesaaten “ nun fest eingeplant sind, damit wir sie nicht, was in der Vergangenheit öfter passierte, vergessen. Beispielsweise wird bei Salaten oder Radieschen nicht nur einmal im Jahr ausgesät, sondern es folgen auf die erste Aussaat mehrere Folgesaaten . Bei Gemüse, bei dem diese sog. „Sätze“ ins gleiche Beet kommen (z. B. Erbsen), ist im Kalender angegeben, wie viele Sätze es insgesamt geben wird (beispielsweise „#1 von 3“ heißt Satz/Aussaat 1 von insgesamt 3 Aussaaten), damit ausreichend Platz für die späteren Aussaaten reserviert werden kann.

Die ganze Organisation befindet sich wettergeschützt aber für jeden zugänglich in einer Box

Neben dem grünen Kalender „Aussaat und Pflanzung“ gibt es im gleichen roten Ordner den gelben Kalender „weitere gärtnerische Aufgaben“. In diesem Kalender sind Aufgaben wie der Schnitt von Obstbäumen und -sträuchern, Mulchen und Düngen aufgeführt.

Da die Datenbank ursprünglich für die Aussaat programmiert wurde, sind Aufgaben stets für eine bestimmte Art oder Sorte definiert. Aufgaben, die mehrere Arten oder keine bestimmte Art betreffen, sind deshalb der fiktiven Art „Dummy“ zugeordnet. Ein Beispiel dafür ist das regelmäßige Düngen mit Brennnesseljauche von allen Kohlgewächsen, Kürbisgewächsen, Chilis, Paprikas und weiteren „Starkzehrern“ (Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf).

Anzucht

Momentan ist zwar (wieder) alles nasskalt und ungemütlich, aber in gewisser Weise hat die Gartensaison schon lange begonnen: Viele Südfrüchte müssen vorgezogen werden. Da wir unser Saatgut zum großen Teil selbst gewinnen, ziehen wir auch unsere Pflänzchen vor. Bei einigen wie Chilis kann man sogar schon im Januar damit anfangen.

Aussaat von Chilis im Januar

Aber auch andere Pflanzen wie Kohl, Salate lassen sich gut vorziehen. Damit beschleunigt sich die Zeit bis zur ersten Ernte und die ganz jungen Pflänzchen sind erstmal sicher vor den Schnecken. Wurzelgemüse wie Möhren sollte man dagegen nicht vorziehen, da das Umtopfen die Entwicklung der Wurzeln dabei beeinflusst, so dass sich keine schönen Möhren bilden.

Die Pflanzen können erstmal relativ dicht in eine kleine Schale gesät werden. Dazu sollte man Anzuchterde verwenden, keine normale Blumenerde, da diese zu viele Nähstoffe hat und sich dann die Wurzeln der Pflanzen nicht so gut entwickeln. Je nach Ansprüchen der Pflanzen unterscheiden sich die Saattiefe und die optimale Keimtemperatur. Chilis mögen es gerne warm (20-24°C), Salat dagegen keimt bei zu warmen Temperaturen gar nicht erst, sondern bevorzugt 10-15°C zum Keimen. Wenn sie dann gekeimt sind, haben sie erstmal Keimblätter, die noch völlig anders aussehen als die der fertigen Pflanze. Zu diesem Zeitpunkt können sie dann pikiert, also vereinzelt, werden. Dazu nimmt man die einzelnen Pflänzchen vorsichtig aus der Anzuchtschale und setzt sie in kleine Töpfchen, gerne etwas tiefer als vorher, da viele Pflanzen (zum Beispiel) dann noch zusätzliche Wurzeln entwickeln. Auch hier noch Anzuchterde verwenden.

frisch pikierte Chilis

Pflege der Pflanzen

Bei uns wachsen die Pflanzen meistens in transparenten Ikea-Kisten. Diese haben den großen Vorteil, dass sie (mit Deckel) gut als Gewächshaus funktionieren und so bei sonnigem Wetter schon bei recht tiefen Temperaturen auf dem Balkon stehen können. Bei höheren Temperaturen kann man sie dann einfach aufmachen. Achtung: Chilis und Tomaten sind sehr kälteempfindlich und gehen teilweise schon bei Temperaturen unter 5°C ein. Außerdem passen recht viele Pflanzen in so eine Kiste und Nachts kann man die Kisten dann sogar aufeinander stapeln. Gerade für Chilis oder Tomaten, die erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ausgepflanzt werden und deshalb ziemlich lange vorgezogen werden, ist das praktisch.

Tomaten und Paprika/Chilis im “Gewächshaus”

Andere Pflanzen wie Kohl oder Salat können auch bei niedrigeren Temperaturen auf dem Balkon stehen.

Tipps

  • Keimtemperatur und Saattiefe beachten.
  • spätestens beim Erscheinen des ersten echten Blatts pikieren.
  • Anzuchterde verwenden.