Kommunikation kann ja immer mal etwas schwierig werden. In einem Garten, wie dem unseren, in dem es viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Prioritäten, unterschiedlichsten Wissensständen bezüglich gärtnerischer Tätigkeiten sowie der Planung gibt, ist das natürlich besonders ausgeprägt. Dazu kommt dann noch, dass natürlich nicht immer jeder da ist, sondern im Gegenteil häufig eine Person in einer Woche etwas macht und beim nächsten Gartentreff nicht dabei ist, um anderen zu sagen, was sie gemacht hat.
So ist es uns schon passiert, dass etwas angesät wurde, und die Sämlinge zwei Wochen später von eine:r wohlmeinenden Gärtner:in weggejätet wurde, oder dass wir plötzlich doch kein Saatgut dieser einen Pflanze hatten und so weiter.
Über die Jahre haben wir uns deshalb verschiedene Formenn der Kommunikation ausgedacht und umgesetzt, die jedes Jahr ein bisschen besser funktionieren und die nervigsten Malheure verhindern.
Am Anfang steht der Plan. Zu Beginn jeden Jahres überlegt sich die Pflanzgruppe, (bei der jeder mitmachen kann) was wann wo gepflanzt werden soll. Das wird dann – groß und in Farbe – ausgedruckt und dann kann jeder nachschauen und abhaken wenn etwas gemacht wurde. Neulinge werden dabei von der/dem Gastgeber:in unterstützt. (Jede Woche hat eine Gärtner:in als Gasgeberin den Hut auf hilft, alles zu koordinieren.)
Wenn etwas ausgesät wird, wird es mit einem Schildchen markiert, und die einzelnen Reihen werden noch mit kleinen Stöcken markiert. Später dienen die Schildchen dann dazu, dass jeder weiß, welche Pflanze er oder sie gerade vor sich hat. Die Schilder s ind übrigens aus kaputten Pflanztöpfen und werden jedes Jahr wieder verwendet.
Für unsere Südfrüchte-ins-Freie-Feier markieren wir schon vorher, welche kleinen Pflanze wohin soll. Auch das hilft später beim identifizieren der einzelnen Sorten.
Nach dem Säen beziehungsweise Auspflanzen ist das Gießen erstmal sehr wichtig. Dafür hat Karin einmal unsere Gieß-mich-Fahne erfunden. Das ist ein kleiner Stock (meistens von einer Feuerwerksrakete, die liegen Anfang Januar überall in Köln herum) mit einem Stück weißen Stoffs, zum Beispiel von einem alten Bettuch. So markierte Pflanzen sind besonders durstig und dürfen nicht beim Gießen vergessen werden.
Für die täglich anfallenden Arbeiten gibt es noch eine Magnettafel mit farbigen Schildern. Da stehen erstmal links die Aufgaben in einer Spalte “zu erledigen”. Jeder, der etwas davon erledigen möchte, nimmt ein Schild und schiebt es in die mittlere, “in Arbeit” Spalte. Wenn die Arbeit abgeschlossen ist, oder nicht anfällt, wird das Schild in die rechte Spalte verschoben.
Irgendwann wollen wir dann noch Saatgut von den Pflanzen nehmen. Das wird dann auch noch markiert, damit wir im nächsten Jahr wieder von vorne anfangen können. Und damit niemand versentlich zu reife Gurken oder Bohnen aberntet, die dann nicht mehr schmecken.
Natürlich gibt es trotzdem immer wieder Missverständnisse und Unklarheiten und gelegentlich ist jemand auch genervt. Das gehört einfach dazu. Aber hey, dazu können wir ja dann doch noch alle miteinander reden und am Ende klappt doch alles ganz gut.
Habt ihr auch Erfahrung mit Kommunikation in Gruppen? Schreibt uns gerne in den Kommentaren.