CXV. Gartenbrief Januar 2025

Liebe Gartenfreundinnen und – freunde,

seit dem letzten Gartenbrief ist fast schon wieder ein halbes Jahr vergangen. Wir sind weiter wöchentlich im Vitalisgarten aktiv und konnten neue Gärtnernde und Vereinsmitglieder begrüßen. In drei Beiträgen könnt ihr interessante Geschichten der letzten Monate nachlesen.

Ganz besonders möchten wir euch auf das Saatgutfestival hinweisen. Dieses findet diesmal am 22. Februar 2025 im VHS-Studienhaus am Neumarkt statt. Los geht es gegen 10 Uhr und das Festival endet um 17 Uhr. Für den Eintritt von 2 EUR bekommt ihr viel geboten. Es gibt viele interessante Vorträge und Workshops. Beispielsweise könnt ihr etwas über Dachbegrünungen, Wildbienen und den Holy-Shit erfahren. Natürlich könnt ihr auch wieder an unserem Stand unser eigenes Saatgut erhalten. Unseren Überschuss geben wir gerne gegen eine kleine Spende weiter.

Das Programm könnt ihr in einem Flyer nachlesen. Den findet ihr hier:

www.nutzpflanzenvielfalt.de/sites/nutzpflanzenvielfalt.de/files/termin/Flyer.pdf

summerschool Besuch einer internationalen Summerschool: Im Rahmen einer Summer School der Universität zu Köln besuchten zehn indonesische und fünf deutsche Studierende den Vitalisgarten… Weiter lesen …
ernte Reiche Ernte im Oktober: Wie in den meisten Jahren sind wir von der Fülle der Ernte des Herbstes beeindruckt, genießen ihn mit allen Sinnen und ernten die Früchte unserer Arbeit. Weiter lesen …
gartenschlaefer Bereit für den Winterschlaf: „Stark gefährdet“ – so steht es um den Gartenschläfer in Deutschland. Umso mehr freuten wir uns, als wir die Nager bei uns im Vitalisgarten entdeckten. Weiter lesen …

Wir brauchen

  • Interessenten/Hilfe für unsere vielen Aktivitäten:
    • Vitalisgarten ( Holz zum Heizen, Menschen für Gemüseanbau und Planung, Gartengestaltung)
  • Euren Bioabfall, allerdings nichts Gekochtes, kein Brot und keine Zitrusfrüchte.
    • Wer mag ,kann uns für unsere Aktivitäten etwas spenden: https://www.betterplace.org/p24432
      • Euch (als GärtnerInnen, HandwerkerInnen, WebentwicklerInnen, etc.)

      Termine

      22. Februar 2024: , 10 bis 17 Uhr
      18. Mai 2025: : Südfrüchte-ins-Freie-Feier, Vitalisgarten, 15 Uhr
      • Unsere offiziellen Gartentreffen finden samstags ab 14 Uhr im Vitalisgarten statt.
      • Das Schnuppergärtnern findet am zweiten Samstag im Monat ab 15 Uhr im Vitalisgarten statt.
      • Unsere Planungstreffen werden in der Regel am letzten Samstag im Monat abgehalten.

      Unsere Internetseite. www.gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Betterplace. https://www.betterplace.org/p24432
      Facebook. www.facebook.com/gartenwerkstadt
      Informationen zum Gartenbrief. gartenbrief@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Kinderprogramm. kinderprogramm@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Gärtnerische Planung. pflanzgruppe@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Allgemeine Anfragen. info@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Abmeldung vom Gartenbrief. Meldet euch bei uns, falls ihr keine Emails mehr von uns erhalten möchtet. In dem Fall werden eure persönlichen Daten umgehend gelöscht. Schreibt einfach eine Email an gartenbrief@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de

      Kommunikation im Gemeinschaftsgarten

      Kommunikation kann ja immer mal etwas schwierig werden. In einem Garten, wie dem unseren, in dem es viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Prioritäten, unterschiedlichsten Wissensständen bezüglich gärtnerischer Tätigkeiten sowie der Planung gibt, ist das natürlich besonders ausgeprägt. Dazu kommt dann noch, dass natürlich nicht immer jeder da ist, sondern im Gegenteil häufig eine Person in einer Woche etwas macht und beim nächsten Gartentreff nicht dabei ist, um anderen zu sagen, was sie gemacht hat.

      So ist es uns schon passiert, dass etwas angesät wurde, und die Sämlinge zwei Wochen später von eine:r wohlmeinenden Gärtner:in weggejätet wurde, oder dass wir plötzlich doch kein Saatgut dieser einen Pflanze hatten und so weiter.

      Über die Jahre haben wir uns deshalb verschiedene Formenn der Kommunikation ausgedacht und umgesetzt, die jedes Jahr ein bisschen besser funktionieren und die nervigsten Malheure verhindern.

      Am Anfang steht der Plan. Zu Beginn jeden Jahres überlegt sich die Pflanzgruppe, (bei der jeder mitmachen kann) was wann wo gepflanzt werden soll. Das wird dann – groß und in Farbe – ausgedruckt und dann kann jeder nachschauen und abhaken wenn etwas gemacht wurde. Neulinge werden dabei von der/dem Gastgeber:in unterstützt. (Jede Woche hat eine Gärtner:in als Gasgeberin den Hut auf hilft, alles zu koordinieren.)

      Unsere Pinnwand mit dem Plan unten. Rechts ist der Anzuchtkalender und oben die Anzuchtplan

      Wenn etwas ausgesät wird, wird es mit einem Schildchen markiert, und die einzelnen Reihen werden noch mit kleinen Stöcken markiert. Später dienen die Schildchen dann dazu, dass jeder weiß, welche Pflanze er oder sie gerade vor sich hat. Die Schilder s ind übrigens aus kaputten Pflanztöpfen und werden jedes Jahr wieder verwendet.

      Mangold mit Aussatschild.

      Für unsere Südfrüchte-ins-Freie-Feier markieren wir schon vorher, welche kleinen Pflanze wohin soll. Auch das hilft später beim identifizieren der einzelnen Sorten.

      Nein, das ist kein Galgen. Das ist unser Tomatendach und die Pflanzen ranken später an den Fäden hoch. Die Sorten sind vorher beschriftet.

      Nach dem Säen beziehungsweise Auspflanzen ist das Gießen erstmal sehr wichtig. Dafür hat Karin einmal unsere Gieß-mich-Fahne erfunden. Das ist ein kleiner Stock (meistens von einer Feuerwerksrakete, die liegen Anfang Januar überall in Köln herum) mit einem Stück weißen Stoffs, zum Beispiel von einem alten Bettuch. So markierte Pflanzen sind besonders durstig und dürfen nicht beim Gießen vergessen werden.

      Gieß-mich-Fahne

      Für die täglich anfallenden Arbeiten gibt es noch eine Magnettafel mit farbigen Schildern. Da stehen erstmal links die Aufgaben in einer Spalte “zu erledigen”. Jeder, der etwas davon erledigen möchte, nimmt ein Schild und schiebt es in die mittlere, “in Arbeit” Spalte. Wenn die Arbeit abgeschlossen ist, oder nicht anfällt, wird das Schild in die rechte Spalte verschoben.

      Garten Scrum

      Irgendwann wollen wir dann noch Saatgut von den Pflanzen nehmen. Das wird dann auch noch markiert, damit wir im nächsten Jahr wieder von vorne anfangen können. Und damit niemand versentlich zu reife Gurken oder Bohnen aberntet, die dann nicht mehr schmecken.

      Natürlich gibt es trotzdem immer wieder Missverständnisse und Unklarheiten und gelegentlich ist jemand auch genervt. Das gehört einfach dazu. Aber hey, dazu können wir ja dann doch noch alle miteinander reden und am Ende klappt doch alles ganz gut.

      Habt ihr auch Erfahrung mit Kommunikation in Gruppen? Schreibt uns gerne in den Kommentaren.

      Ein Sandarium für Wildbienen

      Wildbienen sind wahre Helden der Natur. Mit über 550 Arten in Deutschland tragen sie maßgeblich zur Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen bei und sichern damit die Artenvielfalt sowie unsere Nahrungsgrundlage. Doch ihre Bestände schrumpfen: Lebensraumverlust, Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden setzen ihnen zu. Ein neues Sandarium bietet Wildbienen nun Nistplätze im Vitalisgarten.

      Das Sandarium bietet Nistplätze für Wildbienen

      Was ist ein Sandarium?

      Ein Sandarium ist ein speziell angelegter Lebensraum, der bodennistenden Wildbienenarten (das sind etwa 3/4 aller Wildbienenarten!) ideale Bedingungen bietet. Anders als Honigbienen leben viele Wildbienenarten allein und graben ihre Nester direkt in den Boden. Dabei bevorzugen sie offene, sandige Flächen, die in der heutigen Landschaft selten geworden sind. Ein Sandarium simuliert diese natürlichen Bedingungen.

      Wie baut man ein Sandarium?

      Unser Sandarium entsteht in einem ehemaligen Frühbeet, das wir ausgehoben und mit einer Drainageschicht versehen haben. Wichtig ist ein sonniger und geschützter Standort, der nicht zu feucht ist. Das Sandbeet sollte mindestens 40 x 40 cm groß und 50 cm tief sein, damit die Bienen genügend Platz für ihre Nester haben.

      Um möglicht vielen Arten optimale Nistplätze zu bieten, gliedert sich unser Sandarium in drei Bereiche: Sand-, Lehm-, und gemischter Sandlehmboden. Nachdem die Materialien aufgefüllt waren, wurden das Sandarium gewässert und etwas verdichtet. Eine Lehmwand, umrandet mit Totholz sowie Holzstämme mit Nistöchern und Regendach ergänzen unser Bienenhotel. Nicht zu vergessen ist das Gitter, um die benachbarten Katzen davon abzuhalten, im Sandarium ihr Geschäft zu verrichten 🙂

      Wir waren übrigens nicht alleine beim Sandarium-Bauen, sondern hatten tatkräftige Unterstützung des Netzwerks “Gemeinschaftsgärten der Stadt Köln” und kompetente Anleitung von “Aktion Grün

      Jeder kann Wildbienen schützen

      Neben einem Sandarium gibt es eine Vielzahl an einfachen Maßnahmen, um Wildbienen zu schützen. Dazu zählen die naturnahe Gestaltung von Gärten mit unterschiedlichen Lebensräumen wie Steinhaufen, Totholz oder Brennesselecken, bienenfreuendliche Pflanzen und kleinen Nisthilfen für Balkone und Fensterbänke.

      Jetzt freuen wir uns auf das Frühjahr und dass die ersten Wildbienen bei uns einziehen!

      • Erfahre mehr über Bildbienen und was du zu ihrem Schutz unternehmen kannst bei Aktion Grün.
      • Eine Anleitung zum Bau eines Sandariums gibt es auf der Seite des NABU.

      Bereit für den Winterschlaf: Der Gartenschläfer im Vitalisgarten

      Stark gefährdet“ – so steht es laut der Roten Liste um den Gartenschläfer in Deutschland. Sein gesamtes Verbreitungsgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr als halbiert. Es sieht also schlecht aus für die kleine Schlafmaus mit der markanten „Zorro-Maske“. Umso mehr freuten wir uns, als wir im März die Nager bei uns im Vitalisgarten entdeckten. Jetzt werden die Tage kürzer, und die Gartenschläfer bereiten sich auf den Winterschlaf vor.

      Gartenschläfer mit der Zorromaske – zugegeben, nicht das Exemplar aus unserem Garten

      Mit großem Appetit starten die Gartenschläfer in den Herbst, um sich eine Fettschicht anzufressen – eine wichtige Vorbereitung für die kommenden Wintermonate. Der Winterschlaf dauert normalerweise von Oktober bis April. Statt der 60 bis 90 Gramm wiegt der kleine Allesfresser dann rund 130 Gramm! Wir freuen uns, dass der Gartenschläfer den Vitalisgarten als sein Quartier ausgewählt hat und wollen aktiv zum Schutz dieser bedrohten Art beitragen.

      Gartenschläfer sind “stark gefährdet”

      In den letzten 30 Jahren hat sich der Bestand an Gartenschläfern weltweit mehr als halbiert. Ursprünglich waren sie von der Atlantikküste Portugals und Frankreichs bis zum südlichen Ural in Russland sowie Finnland bis Südspanien und Sizilien verbreitet – in 26 Ländern Europas. Eine europaweite Studie von 2017 zeigte jedoch, dass die Art in vier Ländern nicht mehr nachgewiesen werden kann und in vier weiteren als ausgestorben gilt. Nur in fünf der ursprünglich 26 Ländern gibt es noch stabile Bestände. Auch in Deutschland stehen die Bestände unter Druck, weshalb der Gartenschläfer hier als stark gefährdete Art auf der Roten Liste geführt wird.

      Die Ursachen für das Verschwinden des Gartenschläfers sind noch unklar. Veränderungen der Nahrungsressourcen, Veränderungen des Lebensraums und klimatische Veränderungen, genetische Verarmung, Krankheiten und Parasiten könnten eine Rolle spielen.

      Wie können wir den Gartenschläfer schützen?

      Wir alle können zum Schutz des Gartenschläfers beitragen, indem wir Gärten als Nahrungs- und Rückzugsorte gestalten und Gefahrenquellen reduzieren: Eine abgedeckte Regentonne schützt vor dem Ertrinken, und der Verzicht auf Gift, wie Rattengift, schont die Gartenschläfer und andere Tiere. Alle Gartenbesitzerinnen und -besitzer können also einen Beitrag leisten.

      Im Vitalisgarten haben wir zum Beispiel im Sommer Nistkästen für den Gartenschläfer gebaut und mit einer naturnahen Gartengestaltung für Futter gesorgt. Zwar handelt es sich um sehr scheue Tiere, doch hin und wieder entdecken wir sie oder ihre Spuren rund um unser Gartenhaus. Wir freuen uns schon jetzt auf den Frühling und hoffen auf Familienzuwachs!

      Gartenschläfer-Steckbrief

      • Wissenschaftlicher Name: Eliomys quercinus, Nagetier aus der Familie der Bilche (Schlafmäuse)
      • Aussehen: Rotbraun-graues Fell, Flanken und Unterseite weiß, auffällige schwarze Kopfzeichnung („Zorro-Maske“), behaarter Schwanz mit langer Quaste
      • Größe: 12 bis 17 cm Körperlänge, 10 bis 14 cm Schwanzlänge, Gewicht: 60 bis 90 g, im Winter bis zu 130 g
      • Lebensweise: Allesfresser (Insekten, Würmer, Schnecken, Eier, Früchte, Samen, Knospen), überwiegend nachtaktiv
      • Vorbereitung auf den Winterschlaf: Frisst sich eine Fettschicht an für Vorrat und Isolation, Winterschlaf von Oktober bis April, Überwinterung in Baumhöhlen, Felsspalten, Höhlen, auch in Gebäuden und Mauern
      • Fortpflanzung: Tragezeit 21 bis 23 Tage, 4 bis 6 Junge zwischen Mai und Juli

      Quelle und mehr Informationen unter www.gartenschlaefer.de

      Oktober 2024 Reiche Ernte

      Der Herbst ist da und liefert uns wunderbare Ernte. Wie die meisten Jahre sind wir von der Fülle beeindruckt, genießen den Herbst mit allen Sinnen und ernten die Früchte unserer Arbeit.

      Den Stockschwämmchen hat der Regen nochmal richtig gut getan

      Dieses Jahr hatten wir spät noch einige sonnige Tage, aber auch immer wieder Regen. Durch den Regen sind unsere Stockschwämmchen nochmal richtig aus ihren Baumstümpfen geschossen und haben über einen kurzen Zeitraum ständig neue Fruchtkörper geliefert. Aber auch die Chilis reifen gerade richtig schön. Die hatten dieses Jahr einen schweren Start, die Anzucht hat nicht gut geklappt und das Wetter war am Anfang auch nicht so gut, aber der lange Sommer hat dafür gesorgt, dass doch noch viele gereift sind.

      Die Bolivian Rainbow-Chilies sehen fast wie Bonbons aus.

      2024 war ein gutes Kürbisjahr, davon haben wir auch etliche. Dieses Jahr hatten wir Butternut und Hokkaido. Die kreuzen sich nämlich nicht untereinander, so dass wir die Samen nehmen können ohne nächtes Jahr seltsame Mischungen zu haben. Die Butternut-Kürbisse brauchen noch ein bisschen, die liegen teilweise noch auf dem Acker zum Reifen.

      Ein Teil unserer Kürbisernte

      Aber es gibt auch noch Salate, andere Chilis, Süßkartoffeln, Physalis (habt ihr schon einmal eine Physalis gegessen, die an der Pflanze in der Sonne reifen durfte? Unvergleichlich!), Topinambur, letzte Bohnen, Paprika (aus dem Gewächshaus), massenweise Mangold und vereinzelte Tomaten.

      reiche Ernte

      Manches lässt sich gut lagern, Vieles muss schnell gegessen werden, das klappt aber gerade auch ganz gut. Wir teilen am Ende des Gartentags immer die Ernte unter allen Anwesenden auf, und die Kürbisse zum Beispiel werden zum großen Teil eingelagert.

      Details

      Besuch einer internationalen Sommer school am 15.08.2024

      Im Rahmen einer Summer School der Universität zu Köln besuchten zehn indonesische und fünf deutsche Studierende den Vitalisgarten der Gartenwerkstadt Ehrenfeld. Während dieser Summer School, bei der indonesische Studierende aus Jakarta für drei Wochen nach Köln kommen, treffen wir Akteur*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und der Universität. Unsere Summer School trägt den Titel „Shaping the Future – Sustainability, Cooperation and Culture“. Genau das möchten wir durch das Zusammenbringen junger Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt erreichen: eine aktive Gestaltung der Zukunft, in der Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen. Wir freuen uns deshalb, dass wir im Vitalisgarten ein ehrenamtlich geführtes Projekt kennenlernen durften, das im städtischen Raum Artenvielfalt fördert und soziale und ökologische Nachhaltigkeit verbindet. Im Folgenden schildert eine indonesische Studentin, Rakai Michelia, ihre Eindrücke des Gartens:

      Die Teilnehmer der Sommer School mit Karin und Hildegard von der Gartenwerkstadt

      Vitalis Garden focused on planting vegetables and herbs. They were organized by a gardening community with a total of 25 members, led by a board of which Karin is a member. They started the Vitalisgarten 8 years ago.

      Vorstellung des Gartens

      They showed the whole area of the garden in our tour yesterday. We saw tomatoes, cabbages, lavenders, apple trees, etc. However, the most unique thing about it was the rainbow chili in the veggies section. We never saw purple chilis in Indonesia, so seeing it was surprising and remarkable. When the chili first grows, it will be purple, then it will turn white, then yellow, and then red when it’s perfectly matured. They tasted quite the same as the regular chili in Indonesia, but of course the visual difference makes it a unique experience! They also have a special section to plant flowers for the bees, which could help for the crops to grow better.

      We closed the tour by gathering around near the house, where we ate and drank apple juices specially made by the Vitalis Garden. Karin’s husband cooked us an Indonesian meal called Martabak with sambal, but for me it’s more like Bakwan than Martabak. It was a pleasant evening and being welcomed warmly made me feel very comfortable to be there. I love the hospitality and the closure they gave regarding their work in the garden. I wish I can join the community and take care of the garden because gardening isn’t a something common that students in Indonesia would do. Seeing them and getting to know them is a new experience and I enjoyed it so much 🙂

      CXIV. Gartenbrief August 2024

      Liebe Gartenfreundinnen und – freunde,

      dieses Jahr freuen wir uns über eine reiche und tolle Ernte. Das liegt an vielen Dingen: Beispielsweise war viel Regen hilfreich. Ohne die große Menge an Pferdemist hätte es auch nicht so viel Ernte gegeben. Und natürlich wären ohne den großen Einsatz der Gärtnerinnen und Gärtner gar keine Samen und Pflanzen in die Erde gekommen und die Beikräuter hätten den Garten in einen Dschungel verwandelt.

      Die Baugruppe hat jetzt endlich den Verschluss des IBC-Tanks zur Wasserbevorratung auf der großen Wiese fertig montiert und das Ganze in Betrieb genommen. Es wurde schon erfolgreich Wasser aus vollen Tanks im Mambogarten umgeleitet. Damit kann jetzt wieder mehr Regenwasser gesammelt werden.

      Wir möchten nochmal herzlich zu unserem Sommerfest am Sonntag, den 01. September 2024 einladen! Genaueres könnt ihr weiter unten in diesem Gartenbrief lesen. Kommt zahlreich! (ve, kt)

      sommerfest Sommerfest: Unser Sommerfest findet am 01. September 2024 ab 14 Uhr im Vitalisgarten statt. Das ist ein Sonntag Nachmittag und es wird ein kleines Programm geben. Weiter lesen …
      peruaner Besuch aus Lima: Am 20. Juni 2024 besuchen Yeffel und Freyre aus der peruanischen Hauptstadt Lima, die bei der Misereor-Partnerorganisation CENCA arbeiten, den Vitalisgarten. Weiter lesen …
      nashornkaeferlarve So ein Mist!: Ja. Pferdemist. Pferdemist ist ein begehrter und vielseitiger organischer Dünger, der zugleich eine bodenverbessernde Wirkung über eine längere Zeit hat. So enthält Pferdedung verhältnismäßig viele Pflanzenfasern. Weiter lesen …
      schnuppergaertnern Schnuppergärtnern: Ab jetzt seit ihr am zweiten Samstag in jedem Monat herzlich zum Schnuppergärtnern eingeladen. Los geht es immer um 15 Uhr in der Nähe des Eingangs an der Kräuterspirale. Weiter lesen …

      Besuch aus Lima

      Am 20. Juni 2024 besuchen wir die Gartenwerkstatt in Ehrenfeld. Zu Besuch sind Yeffel Pedreros und Freyre Pedraza aus der peruanischen Hauptstadt Lima, die bei der Misereor-Partnerorganisation CENCA arbeiten. Außerdem bringen sie sich aktiv bei der Plattform für urbane Landwirtschaft in Lima ein. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Verbesserung der Lebensbedingungen für besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen in der Stadt.

      Lima ist mit 10 Millionen Einwohner*innen weltweit die zweitgrößte Stadt, die in der Wüste liegt – und trotzdem haben sie es geschafft unter erschwerten Bedingungen die urbane Landwirtschaft zu verbreiten, die für viele Bewohner*innen einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit und eine ausgewogenere Ernährung leistet. Beim Besuch konnten wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede der urbanen Landwirtschaft in Köln und Lima feststellen. Im Folgenden teilen die beiden Gäste ihre Reflexionen und Eindrücke zur urbanen Landwirtschaft und der Gartenwerkstatt:

      Besuch aus Lima in der Gartenwerkstadt

      Für die Entstehung vieler Städte auf der ganzen Welt war die urbane Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Die meisten urbanen Zivilisationen entwickelten sich aus Gebieten, in denen Landwirtschaft betrieben werden konnte. Im Laufe der Zeit wurden die landwirtschaftlichen Aktivitäten jedoch gänzlich in das Umland und die ländlichen Gebiete verlegt, während die städtische Entwicklung insbesondere durch große Bauprojekte und eine Landschaft aus Zement und Stahl geprägt wurden.

      Heutzutage stellen die klimatischen Veränderungen, die Anfälligkeit der Ernährungssysteme und Gesundheitskrisen neue Herausforderungen für das menschliche und ökologische Wohlergehen dar. Die Landwirtschaft ist unverzichtbar, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Als notwendige Tätigkeit für das menschliche Überleben kann sie jedoch nicht von den Städten und ihren Verbraucher*innen losgelöst betrachtet werden.

      Es ist inspirierend zu sehen, wie Oasen der Lebensmittelproduktion in Städten auf Dächern, auf Freiflächen und in Wohnhäusern entstehen. Sie führen die Menschen wieder näher an die Natur heran und verbinden sie mit ihr. Sie holen die Landwirtschaft an ihren Ursprungsort, die Städte, zurück, um damit auf die Unwägbarkeiten des Klimawandels und der Ernährungsunsicherheit zu reagieren. Außerdem tragen sie zu unserer Gesundheit bei.

      Dies wird deutlich, wenn man einen Garten wie den der Gartenwerkstatt in Ehrenfeld betritt und dieses Umfeld riechen und genießen kann. Mit einem agrarökologischen Ansatz wird hier geerntet, es werden soziale Beziehungen gestärkt und wieder eine Verbindung zur Erde und der ökologischen Landwirtschaft in der Stadt hergestellt. Wer die Gartenwerkstatt in Ehrenfeld betritt, betritt ein kleines Paradies in der Stadt. Ein Ökosystem, das aus der solidarischen und kollektiven Arbeit von Frauen und Männer in Köln entstanden ist.

      Blumen im Gartenbahnhof Ehrenfeld

      Der seit 2015 entstandene Garten besteht aus vier durch pflanzliche Barrieren getrennte Anbauflächen und basiert auf den Prinzipien der Agrarökologie. Mittwochs und samstags trifft man sich hier zum Pflanzen, Ernten, Jäten, Beschneiden und zum Fangen hungriger Insekten, wie Schnecken und natürlich zum Austausch und Genießen.

      Birgitt erklärt unsere Anbaupläne

      Die Initiative wird durch einige wenige Zuschüsse, die Unterstützung von Partnerorganisationen und die ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder getragen. Das jüngste Mitglied ist 2 Jahre und das älteste 75 Jahre alt. Neben dem Anbau von Gemüse, Blumen und Obstbäumen beherbergt die Grünanlage auch diverse Tierarten, wie z. B. quirlige Frösche, scheue Siebenschläfer, Singvögel und bald auch Honigbienen.

      Kleines Paradies

      Was ist die Motivation, sich für die Erhaltung dieses kleinen Paradieses einzusetzen? Die Liebe für den direkten Kontakt mit der Pflanzenwelt, mit dem Leben und untereinander. Kurz gesagt: Die urbane Landwirtschaft nährt nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere Beziehung zur Natur und unser kollektives Wohlbefinden. Sie erinnert uns daran, dass inmitten von Beton und Hektik, die Erde unsere wichtigste Lebens- und Nahrungsquelle bleibt.

      Besuch im Garten

      Autor*innen: Yeffel Pedreros und Freyre Pedraza (CENCA)

      Übersetzung + Einleitung: Clara-Luisa Weichelt (Misereor)

      Links:

      Sommerfest

      Unser Sommerfest findet am 01. September 2024 ab 14 Uhr im Vitalisgarten statt. Das ist ein Sonntag Nachmittag und es wird ein kleines Programm geben.

      Ihr könnt euch an einem Quiz zu Saatgut beweisen und außerdem habt ihr die Möglichkeit, bei einem Dart-Turnier mitzumachen. Für Kinder wird es eine Schnitzeljagd geben. Es gibt Info-Material über Gartenschläfer und ihr könnt auch unsere beiden Gartenschläfer-Häuschen bewundern. Bei Interesse machen wir gerne Gartenführungen.

      Da es wieder eine Mitbringparty wird, freuen wir uns sehr, wenn ihr eine Essensspende beisteuern würdet. Bei den letzten Gartenfeiern hatten wir dank euch ein köstliches Buffet. Die Gartenwerkstadt sorgt für Getränke. Bei gutem Wetter werden wir auch den Grill anwerfen und wenn es der Wind erlaubt, entzünden wir ein Lagerfeuer.

      Kommt also gerne am 01. September in den Vitalisgarten und feiert mit uns!

      Schnuppergärtnern

      Ab jetzt seit ihr am zweiten Samstag in jedem Monat herzlich zum Schnuppergärtnern eingeladen. Los geht es immer um 15 Uhr in der Nähe des Eingangs an der Kräuterspirale. Wieder habt ihr als Neulinge die Möglichkeit den Vitalisgarten und die Gartenwerkstadt Ehrenfeld kennenzulernen und direkt im Gemeinschaftsgarten Hand anzulegen.

      Das Schnuppergärtern hatten wir auch vor Corona gemacht und das war sehr gut. Jetzt führen wir es wieder ein und so habt ihr die Möglichkeit uns einfach und gezielt kennenzulernen. Los geht es am 14. September 2024.

      Das Schnuppergärtnern ist vor allem für Leute gedacht, die uns zunächst einmal kennenlernen wollen. Es soll auch mögliche Hürden abbauen. Wer neu ist muss sich möglicherweise zunächst einmal überwinden in den Vitalisgarten zu kommen und wer weiß wie dort Anschluss möglich ist. Beim Schnuppergärtnern findet ihr direkt Anschluss und ihr seid möglicherweise als Neulinge auch nicht allein. D. h. Ihr findet unmittelbar mitstreitende Gärtnerinnen und Gärtner.

      Unser Aktion startet immer mit einer kurzen Vorstellungsrunde und mit einer Führung durch den Vitalisgarten. Anschließend beantworten wir Fragen zum Verein und zum Gärtnern. Nach der Einführung bekommen Neulinge direkt eine interessante Aufgabe. Kommt also gerne vorbei und lernt uns bzw. den Vitalisgarten kennen. (ve)