Diesmal bieten wir euch einen kleinen Einblick in die Gartensprechstunde. Eike vom Campusgarten stellt uns im Detail Pflanzenkrankheiten und Fressfeinde vor und zeigt uns was wir dagegen tun können. Insgesamt bietet er uns eine fünfteilige Gartenberatung an. Zunächst ging es um das richtige Düngen und weiter ging es mit Virus-, bakteriellen- und Pilzerkrankungen an Pflanzen. Im Februar ging es schließlich um Pflanzenfresser, tierische Schädlinge und Parasiten.
Was können wir beispielsweise gegen Schnecken tun? Schneckenzäune sind eigentlich das einzig wirklich wirksame Mittel! Asche, Kaffeesatz und Kieselerde sind hingegen nur kurzzeitig wirksam bis es geregnet hat. Erforscht wird der Einsatz von Lebermoos, der mit Brennspiritus zu einem Extrakt zerstampft und auf die Pflanze aufgetragen wird. Schnecken finden das eklig und verschonen ggf. die Pflanze. Auch die Kapuzinerkresse und Kermesbeerensamentee bieten ebenfalls einen Schutz gegenüber Schnecken. Hervorragend geeignet sind auch Singdrosseln. Der CampusGarten versucht demnächst Singdrosseln mit Obstresten zu füttern. Diese sollen einen Zuckerschock bekommen, so scharf auf Herzhafes werden und sich auf die Schnecken stürzen. Wichtig ist es eine hohe Biodiversität in den Garten zu bekommen um so eine gesunde Koexistenz zu erreichen. Das Ziel ist ein natürliche Gleichgewicht mit einer reduzierten Schneckenpopulation.
Schäden durch Nematoden sind im Gegensatz zu Schneckenfraß schwer zu erkennen. Es gibt keine offensichtlichen Fraßstellen, eventuell treten weißliche Körnchen an den Wurzeln der befallenen Pflanzen auf. Gegen Nematoden lässt sich wenig machen. In der Regel wendet man einen Fruchtwechsel an. Fangpflanzen sind der Kastagnettenstrauch oder klebriger Nachtschatten. Das kann aber gefährlich sein, denn man öffnet ggf. die Tür für Blattläuse. Milbenbefall lässt sich bei beispielsweise durch Gallen oder gelbe Flecken erkennen. Die beste Gegenmaßnahme stellen Raubmilben dar, die sich kaufen lassen.
Schädliche Insekten gibt es zahlreiche, besitzen eine extrem hohe Diversität und sind häufig relativ wirtsspezifisch. Pflanzensauger sind beispielsweise für die Übertragung von schädlichen Vieren verantwortlich. Deshalb sollte man etwas gegen diese Pflanzensauger tun, wenn man ein Virenproblem hat. Thrips – noch nie gehört? – sind Gewittertierchen und treten auf wenn sich der Luftdruck schlagartig ändert. Lustig aussehen tut beispielsweise ein Rüsselkäfer!
Noch ein paar weitere Tipps gab es auch: Brennnessel kann man 24 Stunden in Wasser legen und dann den Sud gegen Blattläuse einsetzen. Blattläuse kann man auch auf einer bestimmten Wirtspflanze züchten und so die nützliche Marienkäferpopulation erhöhen. Schlädlicher Blattlausbefall lässt sich damit in der Folge verhindern. Faltenwespen sollte man nicht bekämpfen, denn sie sind sehr nützlich da sie Insekten fressen. Eine Kräuterspirale ist eher schädlich als nützlich meint Eike. Kräuter sollte man besser im Garten verteilen, da diese Insekten verwirren. Lavendel überdeckt beispielsweise den Geruch von insektenspezifischen Wirtspflanzen. Gegen Wirbeltiere wie Wühlmäuse hilft Lauch und bei Mäusen und Kaninchen helfen eigentlich nur physische Barrieren wie Zäune.
Ihr seht das Ganze ist ein weites Feld und da könnt ihr bei Eike sehr viel lernen! Am 11. März geht Eike auf die Misch- und Permakultur ein. Es erwarten uns also wieder spannende Themen. Eike freut sich, wenn ihr seine Gartensprechstunde besucht. Schaut doch mal vorbei. Das ist jedenfalls die vorerst letzte Möglichkeit!