Süßkartoffelanbau im Vitalisgarten

Ich hab´ Lust auf Süßkartoffeln, Ihr auch?
So fing alles in der letzten Gartensaison an. Süßkartoffeln sind zu einem immer beliebteren Gemüse geworden, da sie nicht nur köstlich und nahrhaft sind, sondern in den letzten Jahren auch vermehrt in Deutschland angebaut werden. Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) – auch Batate genannt, ist anders als ihr Name vermuten lässt nicht mit der Kartoffel verwandt. Süßkartoffeln gehören zur Familie der Windengewächse.

Anzucht
Die Anzucht startet recht früh im Jahr, im Januar. Am besten eignen sich Süßkartoffeln aus dem Bio-Supermarkt, die aus Deutschland stammen. Diese Sorten sind auf die Klimabedingungen in unseren Breitengraden bereits angepasst. Abzuraten ist von Süßkartoffeln aus Südamerika, denn diese könnten mit Keim-Hemmern behandelt worden sein.
Zunächst die Süßkartoffel in ein zum Teil mit Wasser gefülltes Glas stellen. Der dünnere Teil ist dabei unten, der dickere oben. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, habe ich die Knolle in einen Topf umgepflanzt. Man kann die Knollen auch direkt in Erde setzten, ich fand es allerdings spannend zu beobachten, wann sich die ersten Wurzeln zeigen. Nun sollte eure Batate mit der Zeit ihre Triebe ausbilden. Achtung: Dies kann einige Wochen dauern! Von den Trieben habe ich dann Stecklinge abgeschnitten und diese wiederum im Wasser austreiben lassen. Einige habe ich dann in Töpfe eingepflanzt andere im Wasser stehen lassen und direkt ins Beet gepflanzt. Es hat beides funktioniert. Insgesamt habe ich so aus 3 Süßkartoffeln vom Supermarkt ca. 15 Jungpflanzen gewonnen.

Süßkartoffel Jungpflanze – So lässt sie sich auch prima überwintern.

Solltet ihr schon Süßkartoffeln im Garten haben, oder jmd. kennen der sie Anbaut – z.B. wir im Vitalisgarten – können im Herbst von den Pflanzen im Beet Stecklinge geschnitten werden und diese auf der Fensterbank im Topf überwintert werden. So hat man schon gleich seine Jungpflanzen für die nächste Saison.

Die Knollen bilden sich an den Enden der Wurzeln

Pflanzung
Süßkartoffeln mögen einen sonnigen, windgeschützten und humosen Standort. Der Boden sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein. Süßkartoffeln zählen zu den Starkzehrern. Man kann sie auch sehr gut in Hochbeeten oder auf dem Balkon in Kübeln von mindestens 30 Liter Größe anbauen. Ich habe die Süßkartoffeln in Dämmen von ca. 30 cm Höhe und 50 cm Breite gepflanzt, dann ist es beim Ernten deutlich einfacher, an die Knollen zu kommen.
Die beste Zeit zum Auspflanzen ist Mitte Mai nach den Eisheiligen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Der Pflanzabstand beträgt ca. 40 cm der Rheinabstand ca. 70 cm.


Pflege
Süßkartoffel benötigen nach der Pflanzung nicht viel Pflege, eine zusätzliche Düngung über den Sommer ist nicht notwendig. Sie brauchen aber regelmäßig Wasser, vor allem bei Trockenheit oder Hitze. Dabei sollte Staunässe vermeiden werden, da die Knollen sonst faulen könnten.
Süßkartoffeln sind ziemlich robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Nur Schnecken können gelegentlich ein Problem sein und auch Wühlmäuse mögen die süßen Knollen.
Süßkartoffeln bilden bis zu 3 Meter lange Triebe, man kann die mit einer Rankhilfe nach oben führen z.B. als Sichtschutz oder als Bodendecker nutzen. Es empfiehlt sich den Boden zu mulchen oder eine schwarze Mulchfolie zu nutzen, dies wärmt den Boden und unterdrückt Beikräuter. Ich habe eine biologisch abbaubare Mulchfolie genutzt, diese war nach ca. 2 Monaten nicht mehr sichtbar, da sie komplett von den Blättern der Batate überwachsen wurde. Bis zum Herbst hatte sich die Folien so gut wie vollständig ersetzt, wobei ich Mulchen mit z.B. Grasschnitt bevorzugen würden.
Man kann auch die Blätter von gewachsenen Trieben mit Erde bedecken. Die Süßkartoffel bildet an dieser Stelle neue Wurzeln, so dass dort dann ebenfalls Knollen geerntet werden können. Dies hat im Versuch nur mäßig funktioniert. Der Trieb hat sich zwar im Boden verwurzelt hat aber keine oder nur kleine Knollen ausgebildet.

Ernte

Ertrag einer Süßkartoffelpflanze


Die Erntezeit für Süßkartoffeln beginnt ab September, wenn sich die Blätter anfangen gelb zu färben. Spätestens vor den ersten Frösten sollten die Knollen aus der Erde geholt werden.
Um die Knollen zu ernten, gräbt man sie vorsichtig mit einer Grabegabel, bevorzugt an einem trockenen Tag, aus dem Boden oder holt sie aus dem Kübel heraus. Dabei sollte man darauf achten, die Knollen nicht zu beschädigen.
Die frisch geernteten Süßkartoffeln kann man zunächst an einem warmen Ort für einige Tage nachreifen lassen. Das verbessert ihren Geschmack und ihre Haltbarkeit. Danach kann man sie an einem kühlen (10 bis 15 Grad Celsius), dunklen und trockenen Ort lagern. Dort halten sie sich mehrere Monate. Beschädigte Knollen sollten zeitnah gegessen werden. Ich habe die Knollen auch direkt nach der Ernte gegessen und konnte gegenüber den nachgereiften keinen großen Unterschied ausmachen. Einzig die Schale von den frisch geernteten ist eher weich und lässt sich mit dem Fingern „wegwischen“, nach einigen Tagen wird die fester. Auch war die Schale von später geernteten Knollen fester, als von denen die im September geerntet wurden.
Lust auf Süßkartoffeln bekommen?

Wir gehen an den Start …

für die neue Saison

Bei uns in der Gartenwerkstadt ist gerade richtig viel los, obwohl es noch kalt und “usselig” ist. Die Vorbereitungen für das neue Gartenjahr sind in vollem Gang.

Anzucht

Die Pflanzgruppe ist eifrig dabei, alles, was wir im nächsten Sommer essen wollen, zu säen und anzuziehen.Sofern das zu Hause geschieht, füllen sich derzeit die Balkone und Fersterbretter mit Anzuchtboxen, die Saatkartoffeln stehen in Eierkartons zum Keimen parat. Im Garten sind im Gewächshaus Salate und Rübstiel ausgebracht, im Freiland ist der erste Spinat gesät.Auch Radieschen und Möhren müssten draußen bald sichtbar werden. Und ein paar Sommerblümchen zeigen auf Birgitts Fensterbank auch schon ihre ersten grünen Spitzen.

Ikeakistenbalkongewächshaus

Bodenvorbereitung

Da heißt es mal wieder… graben und hacken. Die Beete werden aus der Winterruhe geholt, von Beikräutern befreit, mit Kompost und/ oder Pferdemist angereichert und bis zur Aussaat abgedeckt, damit die Mühe nicht umsonst war. Für unseren “Food-Forest” unter dem alten Kirschbaum mussten neben Efeu auch Brombeere und Liguster gerodet werden. Da machen die niedrigen Temperaturen einem nichts mehr aus, so kommt man ins Schwitzen.

Wasser und Mist

Echt toll, was Thomas, Karin, Katharina und Iris an den letzten beiden Samstagen da auf die Beine gestellt haben:Transporter mit Anhänger mieten, in Erftstadt drei Wassertanks (je 1000l) abholen, im Garten schon an den Standorten verteilen,dann mit Gerätschaften gleich wieder los zum Pferdehof,Pferdemist schaufeln,im Garten wieder abladen(=schaufeln). Der zweite Samstag war dann voll mit dem Aufbau und dem Anschluss eines Wassertanks, denn auch dafür mussten Steinplatten, Paletten etc. geschleppt und positioniert werden,bevor der erste Tank an das Dach des Gewächshauses angeschlossen werden konnte. Bis unsere Wasserversorgung optimal läuft,werden wohl noch ein paar Wochen vergehen.

Der Pferdemistkompost musste aus dem Anhänger in unseren Garten geschaufelt werden.

Entrümpeln

Es ist mal wieder Frühjahr! Zwar gibt es bei uns keinen Großputz, aber defekte Liegestühle,alte Sitzpolster,vergammelte Bretter und Folien und was sich sonst noch so in den Ecken angesammelt hat, gilt es ins Auto zu laden und zum Wertstoffhof zu bringen.

und dann???

Dann geht´s los! Bis zum nächsten Mal!

Birgitt

04.02.2023 Frühling im Garten

Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
Horch – von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bists!
Dich hab’ ich vernommen.
Eduard – Mörike

An dieses Gedicht habe ich mich im Garten erinnert gefühlt, als nach einem für Kölner Verhältnisse ziemlich kalten und auch sehr dunklen Winter jetzt langsam der Frühling rauskommt. Der Rasen ist gespickt mit Krokussen, die Schneeglöckchen blühen damit um die Wette und auch die Primeln kommen langsam raus.

Krokus
Schneeglöckchen

Harfen gab es zwar weniger, aber dafür schienen die Vögel unter lautem Gezwitscher schon die Nistkästen zu beäugen und im Frühbeet keimen schon die ersten Pflücksalate und der Rucola.

Im Gewächshaus


Natürlich haben wir uns nicht nur an der Natur gefreut, sondern auch fleißig gearbeitet. Beete wurden vorbereitet – die dicken Bohnen werden bald gesät – der Kompost fertig umgesetzt und weiterer Pflücksalat im Gewächshaus ausgesät.
Karin hat einen schönen Obelisken aus Weiden und Haselnuss-zweigen gebaut. Daran wird in ein paar Monaten vermutlich Malabar-Spinat ranken.

Weidenobelisk

Winterzeit im Garten

„Na, was machst du am Wochenende?“ „Am Samstag arbeiten wir im Garten.“, erwidere ich wohlgelaunt.“ Wie – im Garten? Was gibt’s da denn jetzt zu tun? Bei dem Regen? Bei der Kälte? Da kann man doch nichts arbeiten!“ höre ich dann oft von meinem Gegenüber, leicht erstaunt, verwundert oder irritiert. Und dann erzähle ich von den vielen kleinen und größeren Arbeiten, die wir gemeinsam in den letzten Monaten gemeistert haben.

Da haben sich einige um die Wassertanks gekümmert. Welche können repariert werden? Welche Anschlüsse werden gebraucht? Welche Gitterboxen können noch anders genutzt werden? Wie kann man das kostbare Nass aus den Regentonnen gut verteilen und umpumpen, bis die neuen Tanks da sind? Wer kümmert sich um die Anschaffung der neuen Tanks? Sind die Regenrinnen frei und in Ordnung?

Andere haben die Kompostmieten in Angriff genommen. Nachdem die letzten Reste guter Komposterde in Bigpacks umgefüllt waren, gab es eine böse Überraschung: Nagetiere der unangenehmen Art hatten sich neue Gänge gebuddelt und eine Burg gebaut. Da wir diese Nager im Zusammenhang mit unserer Gemüseerde nicht so gern sehn, hat Karin die Kompostmiete neu mit Drahtgeflecht ausgekleidet und zusammen mit Iris über Stoppbarrieren in der Miete nachgedacht. Jede Menge Zweigmaterial musste klein geschnitten werden und dann ging es ans Schichten der neuen Miete. Da brauchen wir noch einige Anläufe.

Kompostabdeckung

Birgitt hat im Schuppen aufgeräumt und sämtliche Gartenwerkzeuge, die unvollständig, verbogen, irgendwie kaputt waren, aussortiert. Und dann kam Thomas ins Spiel: mit einer faszinierenden Kreativität hat er aus „Alt“ wieder „Gebrauchsfertig“ gemacht. Upcycling der besonderen Art…. Echt Klasse, Thomas!

Repariertes Gartenwerkzeug

Iris und Birgitt kümmerten sich um das morsche Insektenhotel: ausgerüstet mit einem neuen wasserdichten Dach und einigen Halt bietenden Nagelaktionen steht das Insektenhotel wieder. Geduldig hat Hildegard Bambus geschnitten und nun heißt es , die Nistdosen wieder neu zu bestücken.

Insektenhotel mit neuem Dach und zusätzlichen Quartieren.

Und nun zu etwas ganz Wichtigem: Saatgut… ohne diese kostbaten Winzlinge geht ja nun gar nichts. Die Pflanzgruppe ist voll beschäftigt mit den Vorbereitungen für die neue Saison: Pläne schreiben, Saatguttüten kontrollieren und aussortieren, neue Saatguttüten herstellen, beschriften, Saatgut für das Saatgutfestival aussuchen und last not least die ersten Reihen im Gewächshaus säen. Wir alle wollen ja bald wieder Feldsalat, Rübstiel und Rucola genießen.

Tomatensaatgut

Wie man sieht, gibt es jede Menge zu tun! Und einiges steht noch aus: Pferdemist holen, Werkstatt aufräumen , Vogelhaus reparieren und und und??? Es wird nie langweilig.

Mit winterlichen Gartengrüßen

Birgitt

03. September 2022 – Reiche Ernte und Gießen

Jetzt im Spätsommer beschenkt uns unser Garten wieder mit reicher Ernte. Wir können ja eigentlich das ganze Jahr über das eine oder andere Ernten, aber die Haupterntezeit ist jetzt. Bohnen gibt es schon seit einigen Monaten. Ich finde es jedes Jahr beeindruckend, wie viel Ertrag besonders unsere Buschbohnen liefern.

Verschiedene Bohnen

Mitte August gab es dann ganz viele kleine, süße Pflaumen und Mirabellen. Etwa gleichzeitig hat eine Zucchini-Schwemme angefangen, wo wir kaum mit dem Ernten nachkamen, so schnell sind die Früchte gewachsen.

Pflaumen, Mirabellen und einige Tomaten

Auch die Tomaten sind wieder fantastisch! Diese gibt es im Garten in den verschiedensten Formen, Größe und Farben, von der kleinen roten Wildtomate über die schwarze Cocktailtomate Bis hin zur gelb-grünen Fleischtomate green Zebra. Mittlerweile gibt es auch Paprika, Chilis und wir haben sogar schon unseren ersten Kürbis geerntet. Zusätzlich gibt es noch Kohlrabi und Mangold und vieles mehr.

Reiche Ernte

Bei den Salaten sind wir zwischendurch auch kaum mit dem Ernten nachgekommen, die haben teilweise – auch wegen dem Wetter – schnell angefangen zu schießen.

Das Wetter ist dieses Jahr leider wieder viel zu trocken. Unsere Hauptbeschäftigung im Garten ist momentan das Gießen. Zum Glück haben wir Leitungswasser, selbst wenn wir das Regenwasser von sämtlichen Dächern hätten speichern können, wären diese Vorräte wohl schon lange aufgebraucht. Für die nächsten Jahre wollen wir zusätzliche Regentanks anschließen, damit wir das, was regnet wenigstens verwenden können.

Wir hoffen auf Regen nächste Woche.

Nashu,Nashi,Nasha – was wächst denn da?

Das ist ja ein wirklich seltsames Gebilde, das unser Vorgänger im Garten als Baum gesetzt hat. Es sieht aus wie ein Obstbaum, doch irgendwie ist er für Laien wie mich nicht einzuordnen. Mitte bis Ende August sind dann wunderschöne Früchte reif: kugelrund, vielleicht so groß wie ein Tennisball, gelb-grünlich mit einem zarten Adernetz überzogen.

Aber Äpfel scheinen es nicht zu sein. Schneidet man die Frucht auf, sieht man festes , fast weißes Fruchtfleisch und ein Kerngehäuse, das an Birnen erinnert.

Kerngehäuse

Und da kommen wir dem Rätsel auch schon auf die Spur. Die Nashi-Birne verbindet Merkmale zweier uralter Obstarten, den Apfel und die Birne. Seit über 7000 Jahren sind die Menschen dabei, Äpfel und Birnen zu ziehen . Und irgendwann im fernen Asien entstand diese Nashi-Birne, die mit ihrem süßen Birnengeschmack wirklich lecker ist. Die auch als Asienbirne bekannte Frucht fand ihren Weg nach Europa, in unsere Supermärkte und eben auch in unseren Garten.

Blattsalat mit Nashi-Birnen Walnüssen und Gorgonzola

Die ganzen Nashi-Birnen konnten wir auch mit vereinten Kräften nicht alle aufessen, also haben wir sie teilweise auch verarbeitet. So haben wir im Winter immer noch etwas davon.

Einfach lecker!

22. August 2022 Wie Stroh zu Gold wird

Nein, du hast dich nicht bei Rumpelstielzchen verirrt, das ja bekanntlich Stroh zu Gold spinnen kann. Doch manchmal können uns alltägliche und einfache Dinge märchenhafte Dienste erweisen.

So ist es uns an diesem Wochenende mit einem wunderbaren geschenkten Strohballen ergangen. Ganz einfach “gelangte ” er in unseren Garten und die Freude war groß.

Die lange Trockenheit macht auch unseren Beeten zu schaffen, ebenso der Wuchs von Beikräutern aller Art. Was haben wir im letzten Sommer geackert, um die Nutzpflanzen sichtbar zu halten. Sicher, der letzte Sommer war feuchter, der Wuchs vielleicht auch stärker. Doch wir sind in diesem Jahr auch anders vorgegangen.

Neben Grasschnitt und Laub kommt jetzt im heißen Sommer ein wahres Gold zum Einsatz: Stroh als Mulchmaterial. Es hält die Feuchtigkeit länger im Boden, schützt die Wurzel vor allzu direkter Sonne, hält unliebsame Tierchen fern und verhindert den starken Beikrautwuchs.

mit Stroh gemulchte Beete

… und das alles ohne Rumpelstielzchens mühsames Spinnen. Echt phantastisch.

2022-05-21 Südfrüchte-ins-Freie-Feier

Am Samstag feierten wir nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause endlich wieder unsere Südfrüchte-ins-Freie-Feier. Die Pflanzen hatten wir ja teilweise seit Januar auf unseren Fensterbänken und Balkonen vorgezogen. An den Gartentreffs in den letzten Wochen hatte die Pflanzgruppe noch weitere Vorbereitungen getroffen und zum Beispiel geplant, welche Chili- oder Tomatensorte wohin gepflanzt werden soll. Außerdem haben wir Beete vorbereitet, also gejätet, gelockert, Pferdemistkompost beschafft und ausgebracht – alle diese Vorbereitungen gipfelten in unserer Feier. Nach teils heftigen Regenfällen in den letzten Tagen war der Boden jetzt auch noch gewässert und alles war bereit.

Vorgezogene Pflanzen vor dem vorbereiteten Kürbisacker

Leider kamen im Gegensatz zu den letzten Feiern wenige externe Gäste. Aber immerhin kam eine neue Gärtnerin. Nächstes Jahr werden wir die Feier wohl doch wieder am Sonntag veranstalten. Trotzdem waren wir sehr fleißig und haben um die 50 Tomatenpflanzen, 20 Chilis, 20 Paprikas, 5 Physalis, sowie Kürbisse, Auberginen, Maispflanzen und einiges mehr eingepflanzt.

Die Kürbisse an Ihrem Bestimmungsort. Hier war bis vor kurzem noch kniehoher Inkarnatklee als Gründünger. Noch sehen sie etwas verloren aus, das wird sich aber bald ändern.

Normalerweise haben wir viele überzählige Pflänzchen, die dann bei der Pflanzentauschbörse getauscht oder weggegeben werden. Dieses Jahr hat die Anzucht leider nicht so gut geklappt, so dass die Anzahl der Pflanzen sehr gut gepasst hat. Die wenigen Überzähligen kommen auf den ein oder anderen Balkon oder privaten Garten.

Tomaten werden eingepflanzt. Oben sieht man kleine Schilder. Dort steht, welche Sorte wohin soll. Wir hatten sogar eine Anleitung geschrieben. Tomaten sollte man immer tief pflanzen, da sich dabei viele neue Wurzeln bilden.

Zwischendurch wurden wir von einer Kohlmeisenfamilie abgelenkt. Hier waren ein paar fast flügge Jungvögel ausgeflogen, wurden aber noch von den Eltern versorgt. Dementsprechend lautstark bettelnd sind sie auf unserer neuen Terrasse und den Regentonnen herumgehüpft. Die Eltern haben auch einiges an Insekten herbeigeschafft, um die Schnäbel zu stopfen.

fast flügges Meisenküken wird gefüttert.

Das war natürlich besonders für unsere jüngsten Gärtner ein sehr spannendes Erlebnis.

Hier sieht man das Jungtier vorne und den Elternvogel hinten.

Nachdem die Vögel sich dann verzogen und wir alle unsere Pflanzen eingepflanzt hatten, ließen wir es uns noch mit unserem Buffet und dem Grill gut gehen. So klang der Abend dann noch gemütlich aus.

Vorbereitungen für die Südfrüchte

Nach zwei Corona-Jahren erlebe ich in diesem Jahr erstmals die “Südfrüchte-ins-Freie-Feier” in der Gartenwerkstadt.Der umständliche Titel sagt ja eigentlich schon alles, und uneigentlich eben auch nicht.

Klar, es geht darum, dass die Pflanzen aus den südlichen Regionen nach den Eisheiligen ins Land gesetzt werden und dass wir das zum Anlass nehmen, ein kleines Fest zu feiern. Aber … es ist eben auch noch viel mehr.

Bis Tomaten, Chili, Auberginen, Zucchini, Paprika , Popcornmais und all die vielen anderen tollen Pflanzen raus ins Freie dürfen, passiert vieles im Vorfeld und im Hintergrund. Da ist erst einmal die sorgsame Anzucht auf den Fensterbänken in unser aller Wohnungen. Nicht jede Anzucht gelingt, manches wird zum zweiten Mal gesät, in der Hoffnung auf besseren Erfolg.

Und im Garten? Da heißt es,den Boden vorzubereiten.Nachdem die Pflanzgruppe geklärt hat, wohin welche Pflanzen gesetzt werden sollen, wird gehackt, gejätet, mit Kompost und/oder Pferdemist gedüngt, gewässert, abgedeckt, damit der Boden nicht gleich wieder mit Beikraut überwuchert ist. Einzelne Flächen werden mit Gründüngung vorbereitet und so mancher Schweißtropfen fließt beim Umgraben.

Ein nächster Vorbereitungsschritt erfordert geschickte Hände. Unter den Tomatendächern werden neue Wollfäden befestigt,die Sortennamensschilder angebracht. Bei Paprika und Chili heißt es, Kupferringe zur Schneckenabwehr blank zu polieren,damit die Glibbertierchen nichts abkriegen von unseren liebevoll aufgezogenen Jungpflanzen. In den Beeten werden Schilder mit den Sortennamen verteilt, damit wir später auch noch wissen, was wir essen und woraus wir neues Saatgut ziehen wollen.

Und dann geht es mit vereinten Kräften los: Pflanzlöcher graben, gut wässern, Tipps beachten und die Setzlinge auf ihre abenteurliche Reise in ihr Pflanzenleben schicken. Nach getaner Arbeit werden wir es uns gut gehen lassen und wenden uns dem gemütlichen Teil am Abend zu.

11. Mai 2022 Neue Kalender für Aussaat und weitere Gartenaufgaben

Die Organisation im Gemeinschaftsgarten ist immer ein wenig schwierig, da nicht jedes Mal die gleichen Personen anwesend sind und sich nicht jeder gleichermaßen bei der Planung beteiligt. Deshalb haben wir im Lauf der Zeit ein System entwickelt, damit möglichst wenig vergessen wird und jedem klar ist, was wann wo passieren soll.

Ein wesentlicher Bestandteil dieses Systems ist eine Datenbank, die Karin B. vor einiger Zeit programmiert hat. Einige (wenige) Daten dieser Datenbank sind auch in unserem Aussaatkalender gelandet.

Nun hat Karin B. die Datenbank der Gartenwerkstadt noch weiter verbessert. Bislang waren die Aufgaben lediglich pro Monat aufgeführt. Dadurch war vielen Leuten nicht klar, welche Aufgaben genau erledigt werden konnten. Auch standen im alten Kalender Aussaat und weitere Gartenaufgaben durcheinander. Das war unübersichtlich.

Nun ist ein Aussaat-, Anzucht- und Pflanzkalender pro Kalenderwoche (KW) entstanden. Ein aktueller Ausdruck befindet sich immer in einem roten Ordner im Garten. Neben den pro KW vorgedruckten Informationen aus der Datenbank, wie Art/Sorte, Aufgabe und Bemerkungen, gibt es Platz für Notizen, z. B. wo ausgesät oder gepflanzt werden soll und wer es macht. Im Kästchen „erledigt“ kann die Arbeit einfach abgehakt werden. Ganz rechts ist aufgeführt, bis wann die Aufgabe erledigt werden kann. Die Pflanzgruppe versucht, das „Wo“ rechtzeitig einzutragen. Gelegentlich fehlt diese Info aber noch, dann muss nochmal gemeinsam überlegt werden. Dazu hängen die groben Anbaupläne auch für alle auf unserer Veranda vor Margots Haus aus.

Beispiel des Pflanzkalenders
Der rote Ordner mit den Anbauplänen und weiteren To-Dos

Neu ist außerdem, dass „Folgesaaten “ nun fest eingeplant sind, damit wir sie nicht, was in der Vergangenheit öfter passierte, vergessen. Beispielsweise wird bei Salaten oder Radieschen nicht nur einmal im Jahr ausgesät, sondern es folgen auf die erste Aussaat mehrere Folgesaaten . Bei Gemüse, bei dem diese sog. „Sätze“ ins gleiche Beet kommen (z. B. Erbsen), ist im Kalender angegeben, wie viele Sätze es insgesamt geben wird (beispielsweise „#1 von 3“ heißt Satz/Aussaat 1 von insgesamt 3 Aussaaten), damit ausreichend Platz für die späteren Aussaaten reserviert werden kann.

Die ganze Organisation befindet sich wettergeschützt aber für jeden zugänglich in einer Box

Neben dem grünen Kalender „Aussaat und Pflanzung“ gibt es im gleichen roten Ordner den gelben Kalender „weitere gärtnerische Aufgaben“. In diesem Kalender sind Aufgaben wie der Schnitt von Obstbäumen und -sträuchern, Mulchen und Düngen aufgeführt.

Da die Datenbank ursprünglich für die Aussaat programmiert wurde, sind Aufgaben stets für eine bestimmte Art oder Sorte definiert. Aufgaben, die mehrere Arten oder keine bestimmte Art betreffen, sind deshalb der fiktiven Art „Dummy“ zugeordnet. Ein Beispiel dafür ist das regelmäßige Düngen mit Brennnesseljauche von allen Kohlgewächsen, Kürbisgewächsen, Chilis, Paprikas und weiteren „Starkzehrern“ (Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf).