Schnelles Gießen ermöglichen

In der Zeit des Klimawandels ist es wichtig Wasser zu sammeln, wenn es da ist um bei Trockenheit gießen zu können. In den letzten Sommern war es häufig sehr trocken und da hatten wir viel Wasser zu verteilen.

Gießen ist aber nicht immer ganz einfach. Entweder dauert es mit dem Schlauch ewig oder das Wasser ist nicht in der Nähe der Pflanzen oder die Wassertonnen sind unpraktisch.

Die drei Nachteile lassen sich mit einem gut zugänglichen Wasserspeicher in der Nähe des Bedarfs beseitigen. Wie das funktioniert, haben wir damals bei einem Besuch in der Raketenstation mit einem Garten gesehen. Dort gab es eine Wasserstelle in der Mitte des Kräutergartens. Mit der Gießkanne ging dort das Wässern schnell und einfach. Die Kanne musste einfach nur eingetaucht werden und schon war sie gefüllt. Mit einem Schlauch dauert dies etwa 20 Sekunden. Die Wasserstelle war auch groß genug und so war es kein Problem, die Gießkanne zu füllen.

Volker dachte sich, dass solch eine Lösung auch etwas für den Vitalisgarten sein könnte. Am Acker gibt es zwar einen Wasserhahn, aber es steht kein großer Wasserspeicher zur Verfügung. Wir gossen also entweder mit dem Schlauch oder mit der Gießkanne und da mussten wir immer warten, bis das kleine Becken voll war.

Das Problem kann einfach mit einem 1000 l Tank gelöst werden. Das Problem von IBC-Tanks ist die Zugänglichkeit. Volkers Idee war, einen IBC-Tank so umzubauen, dass dieser als gut zugänglicher Wasserspeicher genutzt werden kann.

Zunächst legte Volker mit Ingos Hilfe den IBC-Tank tiefer. In 1 Meter Höhe lässt sich nämlich nicht einfach Wasser schöpfen. Der Erde aus dem Boden zu bekommen war anstrengend. In mehreren Anläufen war das im Spätsommer 2023 erledigt.

Als nächstes ging es an den Deckel des IBC-Tanks. Volker sägte in das dicke Plastik ein rechteckiges Loch. Dort kann also einfach eine Gießkanne gefüllt werden. Damit Kinder nicht in den Tank fallen, nutzte Volker das ausgesägte Teil und baute daraus einen Deckel. Dieser lässt sich im Handumdrehen entfernen und dann kann Wasser geschöpft werden.

Wo kommt das Wasser her? Das kommt entweder aus dem benachbarten Wasserhahn oder von Dächern aus der Umgebung. Im Mambogarten gibt es viel Dachfläche und das Wasser lässt sich per Schwerkraft in den tiefer gelegenen Tank weiterleiten. Auch von der zur Straße hin höher gelegenen Geländeseite könnte das Wasser alleine in den Tank fließen. Dort könnten wir als Quelle ein größeres, überdachtes Außenregal bauen.

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Obstbaumpflege

Wir haben im Vitalisgarten einen alten Obstbaumbestand mit zwei größeren Apfelbäumen und einem Sauerkirschbaum in Margots Garten und zwei kleineren, spindelförmigen Apfelbäume im Hauptgarten. Darüber hinaus stehen im Mambogarten ein riesiger Süßkirschbaum, mehrere kleinere Apfelbäume, ein Birnbaum und eine sog. Nashibirne (oder Japanische Apfelbirne).

Besonders die beiden Apfelbäume in Margotsgarten wurden in der Vergangenheit zunächst radikal zurückgeschnitten und danach über vielen Jahren vernachlässigt (Bild 1). Dadurch sind an den Ender den alten Ästen zunächst mehrere „Wasserschösse“ gewachsen und diese sind ungebremst zu langen „Peitschen“ weitergewachsen. In dieser Form ist die Krone instabil und bruchanfällig. Durch die fehlende Pflege waren die Kronen komplett zugewachsen. In diesem Zustand kann die Sonne die Krone nicht gut durchdringen. Dadurch wachsen die Früchte schlecht. Außerdem ist der Baum durch die fehlende Luftzirkulation anfälliger für Krankheiten.

In 2019 hat Karin vorsichtig angefangen, die Obstbäume zu beschneiden. In 2020 machte sie eine Weiterbildung „Sommerschnitt an Obsthochstämmen“ beim Streuobstwiesennetzwerk Nordeifel (SoNNe) und im Frühling 2023 folgte der Kurs zum Winterschnitt. So gewappnet mit etwas Basiswissen, hat sie die beiden Bäume langsam aber sicher umgewandelt. Die beiden Bäume verjüngen sich jetzt wieder und die Kronen sind weitestgehend stabil. (Leider sind in 2022 unter dem Gewicht einer großer Fruchtmenge zwei der alten „Peitschen“ aus dem gezeigten Baum gebrochen).

Zur Erleichterung des Schnitts der Obstbäume besorgten wir uns mithilfe der städtischen Förderung „Essbare Stadt Projekte“ eine Obstbaumleiter samt Stützen (Bild 3). Mit der neuen Leiter konnte Karin endlich auch die Wipfel der Krone sicher beschneiden (Bild 4).

Bild 3: Die Obstbaumleiter, aufgebaut auf der Wiesenfläche
Bild 4: Obstbaumleiter im Apfelbaum des Margotsgartens im Einsatz

Es wird wohl 1-2 Jahre dauern, bis dieser Baum wieder mehr Fruchtholz geformt hat, aber hoffentlich lohnt sich unsere Geduld. (KB)

Wasser speichern

Im Jahr 2023 gab es von der Stadt Köln das Förderprojekt “Essbare Stadt Projekte”. Wir haben uns beworben und erfreulicherweise wurde unter anderem ein Wasserprojekt der Gartenwerkstadt Ehrenfeld e.V. gefördert.

Da wir durch das Gärtnern die vergangenen Dürresommer hautnah miterlebt hatten und uns Nachhaltigkeit wichtig ist, hatten wir das Ziel, mehr Regenwasser für die Bewässerung unserer Nutz- und Zierpflanzen einzusetzen. Als zusätzlicher Nutzen ist das weichere Regenwasser besser für die meisten Pflanzen als das harte Kölner Trinkwasser. Zunächst stand die Speicherung des Regenwassers im Fokus. Wir besorgten drei IBC-Tanks und stellten diese im Hauptgarten an der Casa Esmeralda (Bild 1) und im Mambogarten (Bild 2) am dortigen Gartenhaus auf. An der Casa Esmeralda stieg die Speicherkapazität dadurch von etwa 400 Liter auf 2000 Liter an. Die drei Regentonnen von der Casa konnten wir im Hauptgarten am Tomatendach aufstellen und können dort nun 400 Liter mehr Regen aufsammeln (Bild 2).

Bild 1: Die installierten IBC-Tanks an der Casa Esmeralda
Bild 2: Die Wassertonnen, die früher an der Casa standen, stehen nun beim Tomatendach

Im Mambogarten konnten wir erstmals einen IBC-Tank aufstellen, wodurch die Speicherkapazität um 1000 Liter stieg (Bild 3).

Bild 3: Der IBC-Tank im Mambogarten samt neuem Vordach

Damit im Mambogarten überhaupt Wasser gesammelt werden konnte, installierten wir mit Hilfe von gespendetem Material ein neues Vordach und kauften dafür eine Regenrinne und ein Fallrohr samt Zubehör (Bild 3). Im Margotsgarten ersetzen wir die alte Regenrinne durch eine neue, wodurch weniger Regen verloren geht (Bild 4). Mit Hilfe von vorhandenen IBC-Tanks steigerten wir auch an dieser Stelle und auf der Wiesenfläche am Gewächshaus die Speicherkapazität (Bild 5).

Bild 4: Die neue Regenrinne des Margotshauses

Bild 5: Neu installierte alte IBC-Tanks am Gewächshaus.

Für die Bewässerung der Pflanzen besorgten wir zwei langlebige Schlauchwagen aus Metall. Handhabung und der Einsatz gestalteten sich bisher einfach und komfortabel. Für die Schlauchwagen besorgten wir ebenfalls neue Schläuche mit einem Durchmesser von ¾ Zoll. Durch die dickeren Schläuche können wir mehr Wasser transportieren.

Damit sind wir für die nächsten trockenen und heißen Sommer hoffentlich etwas besser gewappnet, und auch die Rückhaltekapazität bei starken Regenfällen ist zumindest etwas gestiegen.

(VE)

Saatgutfestival am 24.02.2024

Im Jahr 2024 findet das 7. Kölner Saatgutfestival statt.

Es kann samenfestes Saatgut gekauft oder getauscht werden, darunter auch viele alte und regionale Sorten. Es gibt vielfältige Möglichkeiten sich an den Ständen der Saatgutanbieter*innen, Gemeinschaftsgärten und NGOs zu informieren, auszutauschen und an zahlreichen Mitmachangeboten für Groß und Klein teilzunehmen.

Themenschwerpunkt in diesem Jahr ist der Garten im Klimawandel. Von ausgedehnten Trockenphasen bis zu Starkregenepisoden lassen sich auch in unseren Breitengraden zahlreiche Auswirkungen des Klimawandels beobachten. Die Vorträge und Workshops des Begleitprogramms schauen auf unterschiedliche Facetten des Klimawandels in Köln und Deutschland wie auch im Globalen Süden.
Programmpunkte sind u.a.: Wilde Gärten und Artenvielfalt, Gärten im Wandel, Wassermanagement, Ernährung, Permakultur und resilientes Saatgut.
Außerdem wird ein Kinderprogramm angeboten. Die Lesung „Ein schrägen Blick über den Gartenzaun”
präsentiert erheiterndes und nachdenkliches aus dem literarischen Gartenkosmos.

Veranstaltet wird das Saatgutfestival gemeinsam durch VEN -Vereine zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, dem Netzwerk der Gemeinschaftsgärten Köln, der Volkshochschule Köln und dem Ernährungsrat für Köln und Umgebung e.V.

Saatgutfestival
24.02.2024 von 10:00 -17:00 Uhr
VHS-Gebäude am Neumarkt, Cäcilienstr. 35, 50676 Köln
Anmeldung nicht erforderlich, Eintritt 2€

Südfrüchte-ins-Freie-Feier am 14. Mai 2023

Wie jedes Jahr möchten wir von der Gartenwerkstadt Ehrenfeld e.V. zu unserer Südfrüchte-ins-Freie-Feier am Sonntag, den 14. Mai 2023 einladen. Unser kleines aber feines Fest findet im Vitalisgarten statt, dort könnt ihr mit vielen Gärtner*innen ab 14 Uhr Südfrüchte in die Beete auspflanzen. Vorerfahrungen werden nicht benötigt, alle sind willkommen. Zurzeit ziehen wir Tomaten-, Paprika- und Chilipflanzen auf und möchten diese nach den Eisheiligen in die Erde bringen.

Letztes Jahr wurden viele Tomaten an ihren Platz gepflanzt.

Nachdem alle Pflanzen ihren neuen Standort bekommen haben gehen wir zum gemütlichen Teil über und feiern mit Speis und Trank das Auspflanzen der Südfrüchte. Da es wieder eine Mitbring-Party wird, freuen wir uns sehr, wenn ihr eine Essensspende beisteuern würdet oder etwas zum Trinken mitbringt. Bei den letzten Gartenfeiern konnten wir immer ein köstliches Buffet servieren. Gerne bieten wir euch unseren selbstgepressten Apfelsaft zum Verkosten an. Bei gutem Wetter können wir den Grill anwerfen und wenn es der Wind erlaubt ein Lagerfeuer entzünden.

Hier wurden Kürbisse und Mais eingepflanzt

Für Interessierte gibt es eine Führung durch unseren Gemeinschaftsgarten. Kommt gerne am 14. Mai in den Vitalisgarten und seid mit von der Partie!

Hier noch mal die Infos im Überblick:
Was? Mitmach-Aktion mit anschließender Südfrüchte-ins-Freie-FeierWann? Sonntag, 14. Mai 2023, ab 14 Uhr
Wie? Einfach vorbeikommen
Wo? Vitalisgarten, Vitalisstraße 261, 50829 Köln-Vogelsang, Informationen zur Anfahrt hier
Der Garten ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. S-Bahn Haltestelle

Müngersdorf Technologiepart, Bus 140 Müngersdorf/Technologiepark, Bus 143/141 Technologiepark Köln

Süßkartoffelanbau im Vitalisgarten

Ich hab´ Lust auf Süßkartoffeln, Ihr auch?
So fing alles in der letzten Gartensaison an. Süßkartoffeln sind zu einem immer beliebteren Gemüse geworden, da sie nicht nur köstlich und nahrhaft sind, sondern in den letzten Jahren auch vermehrt in Deutschland angebaut werden. Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) – auch Batate genannt, ist anders als ihr Name vermuten lässt nicht mit der Kartoffel verwandt. Süßkartoffeln gehören zur Familie der Windengewächse.

Anzucht
Die Anzucht startet recht früh im Jahr, im Januar. Am besten eignen sich Süßkartoffeln aus dem Bio-Supermarkt, die aus Deutschland stammen. Diese Sorten sind auf die Klimabedingungen in unseren Breitengraden bereits angepasst. Abzuraten ist von Süßkartoffeln aus Südamerika, denn diese könnten mit Keim-Hemmern behandelt worden sein.
Zunächst die Süßkartoffel in ein zum Teil mit Wasser gefülltes Glas stellen. Der dünnere Teil ist dabei unten, der dickere oben. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, habe ich die Knolle in einen Topf umgepflanzt. Man kann die Knollen auch direkt in Erde setzten, ich fand es allerdings spannend zu beobachten, wann sich die ersten Wurzeln zeigen. Nun sollte eure Batate mit der Zeit ihre Triebe ausbilden. Achtung: Dies kann einige Wochen dauern! Von den Trieben habe ich dann Stecklinge abgeschnitten und diese wiederum im Wasser austreiben lassen. Einige habe ich dann in Töpfe eingepflanzt andere im Wasser stehen lassen und direkt ins Beet gepflanzt. Es hat beides funktioniert. Insgesamt habe ich so aus 3 Süßkartoffeln vom Supermarkt ca. 15 Jungpflanzen gewonnen.

Süßkartoffel Jungpflanze – So lässt sie sich auch prima überwintern.

Solltet ihr schon Süßkartoffeln im Garten haben, oder jmd. kennen der sie Anbaut – z.B. wir im Vitalisgarten – können im Herbst von den Pflanzen im Beet Stecklinge geschnitten werden und diese auf der Fensterbank im Topf überwintert werden. So hat man schon gleich seine Jungpflanzen für die nächste Saison.

Die Knollen bilden sich an den Enden der Wurzeln

Pflanzung
Süßkartoffeln mögen einen sonnigen, windgeschützten und humosen Standort. Der Boden sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein. Süßkartoffeln zählen zu den Starkzehrern. Man kann sie auch sehr gut in Hochbeeten oder auf dem Balkon in Kübeln von mindestens 30 Liter Größe anbauen. Ich habe die Süßkartoffeln in Dämmen von ca. 30 cm Höhe und 50 cm Breite gepflanzt, dann ist es beim Ernten deutlich einfacher, an die Knollen zu kommen.
Die beste Zeit zum Auspflanzen ist Mitte Mai nach den Eisheiligen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Der Pflanzabstand beträgt ca. 40 cm der Rheinabstand ca. 70 cm.


Pflege
Süßkartoffel benötigen nach der Pflanzung nicht viel Pflege, eine zusätzliche Düngung über den Sommer ist nicht notwendig. Sie brauchen aber regelmäßig Wasser, vor allem bei Trockenheit oder Hitze. Dabei sollte Staunässe vermeiden werden, da die Knollen sonst faulen könnten.
Süßkartoffeln sind ziemlich robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Nur Schnecken können gelegentlich ein Problem sein und auch Wühlmäuse mögen die süßen Knollen.
Süßkartoffeln bilden bis zu 3 Meter lange Triebe, man kann die mit einer Rankhilfe nach oben führen z.B. als Sichtschutz oder als Bodendecker nutzen. Es empfiehlt sich den Boden zu mulchen oder eine schwarze Mulchfolie zu nutzen, dies wärmt den Boden und unterdrückt Beikräuter. Ich habe eine biologisch abbaubare Mulchfolie genutzt, diese war nach ca. 2 Monaten nicht mehr sichtbar, da sie komplett von den Blättern der Batate überwachsen wurde. Bis zum Herbst hatte sich die Folien so gut wie vollständig ersetzt, wobei ich Mulchen mit z.B. Grasschnitt bevorzugen würden.
Man kann auch die Blätter von gewachsenen Trieben mit Erde bedecken. Die Süßkartoffel bildet an dieser Stelle neue Wurzeln, so dass dort dann ebenfalls Knollen geerntet werden können. Dies hat im Versuch nur mäßig funktioniert. Der Trieb hat sich zwar im Boden verwurzelt hat aber keine oder nur kleine Knollen ausgebildet.

Ernte

Ertrag einer Süßkartoffelpflanze


Die Erntezeit für Süßkartoffeln beginnt ab September, wenn sich die Blätter anfangen gelb zu färben. Spätestens vor den ersten Frösten sollten die Knollen aus der Erde geholt werden.
Um die Knollen zu ernten, gräbt man sie vorsichtig mit einer Grabegabel, bevorzugt an einem trockenen Tag, aus dem Boden oder holt sie aus dem Kübel heraus. Dabei sollte man darauf achten, die Knollen nicht zu beschädigen.
Die frisch geernteten Süßkartoffeln kann man zunächst an einem warmen Ort für einige Tage nachreifen lassen. Das verbessert ihren Geschmack und ihre Haltbarkeit. Danach kann man sie an einem kühlen (10 bis 15 Grad Celsius), dunklen und trockenen Ort lagern. Dort halten sie sich mehrere Monate. Beschädigte Knollen sollten zeitnah gegessen werden. Ich habe die Knollen auch direkt nach der Ernte gegessen und konnte gegenüber den nachgereiften keinen großen Unterschied ausmachen. Einzig die Schale von den frisch geernteten ist eher weich und lässt sich mit dem Fingern „wegwischen“, nach einigen Tagen wird die fester. Auch war die Schale von später geernteten Knollen fester, als von denen die im September geerntet wurden.
Lust auf Süßkartoffeln bekommen?

Wir gehen an den Start …

für die neue Saison

Bei uns in der Gartenwerkstadt ist gerade richtig viel los, obwohl es noch kalt und “usselig” ist. Die Vorbereitungen für das neue Gartenjahr sind in vollem Gang.

Anzucht

Die Pflanzgruppe ist eifrig dabei, alles, was wir im nächsten Sommer essen wollen, zu säen und anzuziehen.Sofern das zu Hause geschieht, füllen sich derzeit die Balkone und Fersterbretter mit Anzuchtboxen, die Saatkartoffeln stehen in Eierkartons zum Keimen parat. Im Garten sind im Gewächshaus Salate und Rübstiel ausgebracht, im Freiland ist der erste Spinat gesät.Auch Radieschen und Möhren müssten draußen bald sichtbar werden. Und ein paar Sommerblümchen zeigen auf Birgitts Fensterbank auch schon ihre ersten grünen Spitzen.

Ikeakistenbalkongewächshaus

Bodenvorbereitung

Da heißt es mal wieder… graben und hacken. Die Beete werden aus der Winterruhe geholt, von Beikräutern befreit, mit Kompost und/ oder Pferdemist angereichert und bis zur Aussaat abgedeckt, damit die Mühe nicht umsonst war. Für unseren “Food-Forest” unter dem alten Kirschbaum mussten neben Efeu auch Brombeere und Liguster gerodet werden. Da machen die niedrigen Temperaturen einem nichts mehr aus, so kommt man ins Schwitzen.

Wasser und Mist

Echt toll, was Thomas, Karin, Katharina und Iris an den letzten beiden Samstagen da auf die Beine gestellt haben:Transporter mit Anhänger mieten, in Erftstadt drei Wassertanks (je 1000l) abholen, im Garten schon an den Standorten verteilen,dann mit Gerätschaften gleich wieder los zum Pferdehof,Pferdemist schaufeln,im Garten wieder abladen(=schaufeln). Der zweite Samstag war dann voll mit dem Aufbau und dem Anschluss eines Wassertanks, denn auch dafür mussten Steinplatten, Paletten etc. geschleppt und positioniert werden,bevor der erste Tank an das Dach des Gewächshauses angeschlossen werden konnte. Bis unsere Wasserversorgung optimal läuft,werden wohl noch ein paar Wochen vergehen.

Der Pferdemistkompost musste aus dem Anhänger in unseren Garten geschaufelt werden.

Entrümpeln

Es ist mal wieder Frühjahr! Zwar gibt es bei uns keinen Großputz, aber defekte Liegestühle,alte Sitzpolster,vergammelte Bretter und Folien und was sich sonst noch so in den Ecken angesammelt hat, gilt es ins Auto zu laden und zum Wertstoffhof zu bringen.

und dann???

Dann geht´s los! Bis zum nächsten Mal!

Birgitt

04.02.2023 Frühling im Garten

Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
Horch – von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bists!
Dich hab’ ich vernommen.
Eduard – Mörike

An dieses Gedicht habe ich mich im Garten erinnert gefühlt, als nach einem für Kölner Verhältnisse ziemlich kalten und auch sehr dunklen Winter jetzt langsam der Frühling rauskommt. Der Rasen ist gespickt mit Krokussen, die Schneeglöckchen blühen damit um die Wette und auch die Primeln kommen langsam raus.

Krokus
Schneeglöckchen

Harfen gab es zwar weniger, aber dafür schienen die Vögel unter lautem Gezwitscher schon die Nistkästen zu beäugen und im Frühbeet keimen schon die ersten Pflücksalate und der Rucola.

Im Gewächshaus


Natürlich haben wir uns nicht nur an der Natur gefreut, sondern auch fleißig gearbeitet. Beete wurden vorbereitet – die dicken Bohnen werden bald gesät – der Kompost fertig umgesetzt und weiterer Pflücksalat im Gewächshaus ausgesät.
Karin hat einen schönen Obelisken aus Weiden und Haselnuss-zweigen gebaut. Daran wird in ein paar Monaten vermutlich Malabar-Spinat ranken.

Weidenobelisk

Winterzeit im Garten

„Na, was machst du am Wochenende?“ „Am Samstag arbeiten wir im Garten.“, erwidere ich wohlgelaunt.“ Wie – im Garten? Was gibt’s da denn jetzt zu tun? Bei dem Regen? Bei der Kälte? Da kann man doch nichts arbeiten!“ höre ich dann oft von meinem Gegenüber, leicht erstaunt, verwundert oder irritiert. Und dann erzähle ich von den vielen kleinen und größeren Arbeiten, die wir gemeinsam in den letzten Monaten gemeistert haben.

Da haben sich einige um die Wassertanks gekümmert. Welche können repariert werden? Welche Anschlüsse werden gebraucht? Welche Gitterboxen können noch anders genutzt werden? Wie kann man das kostbare Nass aus den Regentonnen gut verteilen und umpumpen, bis die neuen Tanks da sind? Wer kümmert sich um die Anschaffung der neuen Tanks? Sind die Regenrinnen frei und in Ordnung?

Andere haben die Kompostmieten in Angriff genommen. Nachdem die letzten Reste guter Komposterde in Bigpacks umgefüllt waren, gab es eine böse Überraschung: Nagetiere der unangenehmen Art hatten sich neue Gänge gebuddelt und eine Burg gebaut. Da wir diese Nager im Zusammenhang mit unserer Gemüseerde nicht so gern sehn, hat Karin die Kompostmiete neu mit Drahtgeflecht ausgekleidet und zusammen mit Iris über Stoppbarrieren in der Miete nachgedacht. Jede Menge Zweigmaterial musste klein geschnitten werden und dann ging es ans Schichten der neuen Miete. Da brauchen wir noch einige Anläufe.

Kompostabdeckung

Birgitt hat im Schuppen aufgeräumt und sämtliche Gartenwerkzeuge, die unvollständig, verbogen, irgendwie kaputt waren, aussortiert. Und dann kam Thomas ins Spiel: mit einer faszinierenden Kreativität hat er aus „Alt“ wieder „Gebrauchsfertig“ gemacht. Upcycling der besonderen Art…. Echt Klasse, Thomas!

Repariertes Gartenwerkzeug

Iris und Birgitt kümmerten sich um das morsche Insektenhotel: ausgerüstet mit einem neuen wasserdichten Dach und einigen Halt bietenden Nagelaktionen steht das Insektenhotel wieder. Geduldig hat Hildegard Bambus geschnitten und nun heißt es , die Nistdosen wieder neu zu bestücken.

Insektenhotel mit neuem Dach und zusätzlichen Quartieren.

Und nun zu etwas ganz Wichtigem: Saatgut… ohne diese kostbaten Winzlinge geht ja nun gar nichts. Die Pflanzgruppe ist voll beschäftigt mit den Vorbereitungen für die neue Saison: Pläne schreiben, Saatguttüten kontrollieren und aussortieren, neue Saatguttüten herstellen, beschriften, Saatgut für das Saatgutfestival aussuchen und last not least die ersten Reihen im Gewächshaus säen. Wir alle wollen ja bald wieder Feldsalat, Rübstiel und Rucola genießen.

Tomatensaatgut

Wie man sieht, gibt es jede Menge zu tun! Und einiges steht noch aus: Pferdemist holen, Werkstatt aufräumen , Vogelhaus reparieren und und und??? Es wird nie langweilig.

Mit winterlichen Gartengrüßen

Birgitt

03. September 2022 – Reiche Ernte und Gießen

Jetzt im Spätsommer beschenkt uns unser Garten wieder mit reicher Ernte. Wir können ja eigentlich das ganze Jahr über das eine oder andere Ernten, aber die Haupterntezeit ist jetzt. Bohnen gibt es schon seit einigen Monaten. Ich finde es jedes Jahr beeindruckend, wie viel Ertrag besonders unsere Buschbohnen liefern.

Verschiedene Bohnen

Mitte August gab es dann ganz viele kleine, süße Pflaumen und Mirabellen. Etwa gleichzeitig hat eine Zucchini-Schwemme angefangen, wo wir kaum mit dem Ernten nachkamen, so schnell sind die Früchte gewachsen.

Pflaumen, Mirabellen und einige Tomaten

Auch die Tomaten sind wieder fantastisch! Diese gibt es im Garten in den verschiedensten Formen, Größe und Farben, von der kleinen roten Wildtomate über die schwarze Cocktailtomate Bis hin zur gelb-grünen Fleischtomate green Zebra. Mittlerweile gibt es auch Paprika, Chilis und wir haben sogar schon unseren ersten Kürbis geerntet. Zusätzlich gibt es noch Kohlrabi und Mangold und vieles mehr.

Reiche Ernte

Bei den Salaten sind wir zwischendurch auch kaum mit dem Ernten nachgekommen, die haben teilweise – auch wegen dem Wetter – schnell angefangen zu schießen.

Das Wetter ist dieses Jahr leider wieder viel zu trocken. Unsere Hauptbeschäftigung im Garten ist momentan das Gießen. Zum Glück haben wir Leitungswasser, selbst wenn wir das Regenwasser von sämtlichen Dächern hätten speichern können, wären diese Vorräte wohl schon lange aufgebraucht. Für die nächsten Jahre wollen wir zusätzliche Regentanks anschließen, damit wir das, was regnet wenigstens verwenden können.

Wir hoffen auf Regen nächste Woche.