Im Jahr 2024 findet das 7. Kölner Saatgutfestival statt.
Es kann samenfestes Saatgut gekauft oder getauscht werden, darunter auch viele alte und regionale Sorten. Es gibt vielfältige Möglichkeiten sich an den Ständen der Saatgutanbieter*innen, Gemeinschaftsgärten und NGOs zu informieren, auszutauschen und an zahlreichen Mitmachangeboten für Groß und Klein teilzunehmen.
Themenschwerpunkt in diesem Jahr ist der Garten im Klimawandel. Von ausgedehnten Trockenphasen bis zu Starkregenepisoden lassen sich auch in unseren Breitengraden zahlreiche Auswirkungen des Klimawandels beobachten. Die Vorträge und Workshops des Begleitprogramms schauen auf unterschiedliche Facetten des Klimawandels in Köln und Deutschland wie auch im Globalen Süden. Programmpunkte sind u.a.: Wilde Gärten und Artenvielfalt, Gärten im Wandel, Wassermanagement, Ernährung, Permakultur und resilientes Saatgut. Außerdem wird ein Kinderprogramm angeboten. Die Lesung „Ein schrägen Blick über den Gartenzaun” präsentiert erheiterndes und nachdenkliches aus dem literarischen Gartenkosmos.
Veranstaltet wird das Saatgutfestival gemeinsam durch VEN -Vereine zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, dem Netzwerk der Gemeinschaftsgärten Köln, der Volkshochschule Köln und dem Ernährungsrat für Köln und Umgebung e.V.
Saatgutfestival 24.02.2024 von 10:00 -17:00 Uhr VHS-Gebäude am Neumarkt, Cäcilienstr. 35, 50676 Köln Anmeldung nicht erforderlich, Eintritt 2€
Ich hab´ Lust auf Süßkartoffeln, Ihr auch? So fing alles in der letzten Gartensaison an. Süßkartoffeln sind zu einem immer beliebteren Gemüse geworden, da sie nicht nur köstlich und nahrhaft sind, sondern in den letzten Jahren auch vermehrt in Deutschland angebaut werden. Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) – auch Batate genannt, ist anders als ihr Name vermuten lässt nicht mit der Kartoffel verwandt. Süßkartoffeln gehören zur Familie der Windengewächse.
Anzucht Die Anzucht startet recht früh im Jahr, im Januar. Am besten eignen sich Süßkartoffeln aus dem Bio-Supermarkt, die aus Deutschland stammen. Diese Sorten sind auf die Klimabedingungen in unseren Breitengraden bereits angepasst. Abzuraten ist von Süßkartoffeln aus Südamerika, denn diese könnten mit Keim-Hemmern behandelt worden sein. Zunächst die Süßkartoffel in ein zum Teil mit Wasser gefülltes Glas stellen. Der dünnere Teil ist dabei unten, der dickere oben. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, habe ich die Knolle in einen Topf umgepflanzt. Man kann die Knollen auch direkt in Erde setzten, ich fand es allerdings spannend zu beobachten, wann sich die ersten Wurzeln zeigen. Nun sollte eure Batate mit der Zeit ihre Triebe ausbilden. Achtung: Dies kann einige Wochen dauern! Von den Trieben habe ich dann Stecklinge abgeschnitten und diese wiederum im Wasser austreiben lassen. Einige habe ich dann in Töpfe eingepflanzt andere im Wasser stehen lassen und direkt ins Beet gepflanzt. Es hat beides funktioniert. Insgesamt habe ich so aus 3 Süßkartoffeln vom Supermarkt ca. 15 Jungpflanzen gewonnen.
Solltet ihr schon Süßkartoffeln im Garten haben, oder jmd. kennen der sie Anbaut – z.B. wir im Vitalisgarten – können im Herbst von den Pflanzen im Beet Stecklinge geschnitten werden und diese auf der Fensterbank im Topf überwintert werden. So hat man schon gleich seine Jungpflanzen für die nächste Saison.
Pflanzung Süßkartoffeln mögen einen sonnigen, windgeschützten und humosen Standort. Der Boden sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein. Süßkartoffeln zählen zu den Starkzehrern. Man kann sie auch sehr gut in Hochbeeten oder auf dem Balkon in Kübeln von mindestens 30 Liter Größe anbauen. Ich habe die Süßkartoffeln in Dämmen von ca. 30 cm Höhe und 50 cm Breite gepflanzt, dann ist es beim Ernten deutlich einfacher, an die Knollen zu kommen. Die beste Zeit zum Auspflanzen ist Mitte Mai nach den Eisheiligen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Der Pflanzabstand beträgt ca. 40 cm der Rheinabstand ca. 70 cm.
Pflege Süßkartoffel benötigen nach der Pflanzung nicht viel Pflege, eine zusätzliche Düngung über den Sommer ist nicht notwendig. Sie brauchen aber regelmäßig Wasser, vor allem bei Trockenheit oder Hitze. Dabei sollte Staunässe vermeiden werden, da die Knollen sonst faulen könnten. Süßkartoffeln sind ziemlich robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Nur Schnecken können gelegentlich ein Problem sein und auch Wühlmäuse mögen die süßen Knollen. Süßkartoffeln bilden bis zu 3 Meter lange Triebe, man kann die mit einer Rankhilfe nach oben führen z.B. als Sichtschutz oder als Bodendecker nutzen. Es empfiehlt sich den Boden zu mulchen oder eine schwarze Mulchfolie zu nutzen, dies wärmt den Boden und unterdrückt Beikräuter. Ich habe eine biologisch abbaubare Mulchfolie genutzt, diese war nach ca. 2 Monaten nicht mehr sichtbar, da sie komplett von den Blättern der Batate überwachsen wurde. Bis zum Herbst hatte sich die Folien so gut wie vollständig ersetzt, wobei ich Mulchen mit z.B. Grasschnitt bevorzugen würden. Man kann auch die Blätter von gewachsenen Trieben mit Erde bedecken. Die Süßkartoffel bildet an dieser Stelle neue Wurzeln, so dass dort dann ebenfalls Knollen geerntet werden können. Dies hat im Versuch nur mäßig funktioniert. Der Trieb hat sich zwar im Boden verwurzelt hat aber keine oder nur kleine Knollen ausgebildet.
Ernte
Die Erntezeit für Süßkartoffeln beginnt ab September, wenn sich die Blätter anfangen gelb zu färben. Spätestens vor den ersten Frösten sollten die Knollen aus der Erde geholt werden. Um die Knollen zu ernten, gräbt man sie vorsichtig mit einer Grabegabel, bevorzugt an einem trockenen Tag, aus dem Boden oder holt sie aus dem Kübel heraus. Dabei sollte man darauf achten, die Knollen nicht zu beschädigen. Die frisch geernteten Süßkartoffeln kann man zunächst an einem warmen Ort für einige Tage nachreifen lassen. Das verbessert ihren Geschmack und ihre Haltbarkeit. Danach kann man sie an einem kühlen (10 bis 15 Grad Celsius), dunklen und trockenen Ort lagern. Dort halten sie sich mehrere Monate. Beschädigte Knollen sollten zeitnah gegessen werden. Ich habe die Knollen auch direkt nach der Ernte gegessen und konnte gegenüber den nachgereiften keinen großen Unterschied ausmachen. Einzig die Schale von den frisch geernteten ist eher weich und lässt sich mit dem Fingern „wegwischen“, nach einigen Tagen wird die fester. Auch war die Schale von später geernteten Knollen fester, als von denen die im September geerntet wurden. Lust auf Süßkartoffeln bekommen?