Ein Sandarium für Wildbienen

Wildbienen sind wahre Helden der Natur. Mit über 550 Arten in Deutschland tragen sie maßgeblich zur Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen bei und sichern damit die Artenvielfalt sowie unsere Nahrungsgrundlage. Doch ihre Bestände schrumpfen: Lebensraumverlust, Monokulturen und der Einsatz von Pestiziden setzen ihnen zu. Ein neues Sandarium bietet Wildbienen nun Nistplätze im Vitalisgarten.

Das Sandarium bietet Nistplätze für Wildbienen

Was ist ein Sandarium?

Ein Sandarium ist ein speziell angelegter Lebensraum, der bodennistenden Wildbienenarten (das sind etwa 3/4 aller Wildbienenarten!) ideale Bedingungen bietet. Anders als Honigbienen leben viele Wildbienenarten allein und graben ihre Nester direkt in den Boden. Dabei bevorzugen sie offene, sandige Flächen, die in der heutigen Landschaft selten geworden sind. Ein Sandarium simuliert diese natürlichen Bedingungen.

Wie baut man ein Sandarium?

Unser Sandarium entsteht in einem ehemaligen Frühbeet, das wir ausgehoben und mit einer Drainageschicht versehen haben. Wichtig ist ein sonniger und geschützter Standort, der nicht zu feucht ist. Das Sandbeet sollte mindestens 40 x 40 cm groß und 50 cm tief sein, damit die Bienen genügend Platz für ihre Nester haben.

Um möglicht vielen Arten optimale Nistplätze zu bieten, gliedert sich unser Sandarium in drei Bereiche: Sand-, Lehm-, und gemischter Sandlehmboden. Nachdem die Materialien aufgefüllt waren, wurden das Sandarium gewässert und etwas verdichtet. Eine Lehmwand, umrandet mit Totholz sowie Holzstämme mit Nistöchern und Regendach ergänzen unser Bienenhotel. Nicht zu vergessen ist das Gitter, um die benachbarten Katzen davon abzuhalten, im Sandarium ihr Geschäft zu verrichten 🙂

Wir waren übrigens nicht alleine beim Sandarium-Bauen, sondern hatten tatkräftige Unterstützung des Netzwerks “Gemeinschaftsgärten der Stadt Köln” und kompetente Anleitung von “Aktion Grün

Jeder kann Wildbienen schützen

Neben einem Sandarium gibt es eine Vielzahl an einfachen Maßnahmen, um Wildbienen zu schützen. Dazu zählen die naturnahe Gestaltung von Gärten mit unterschiedlichen Lebensräumen wie Steinhaufen, Totholz oder Brennesselecken, bienenfreuendliche Pflanzen und kleinen Nisthilfen für Balkone und Fensterbänke.

Jetzt freuen wir uns auf das Frühjahr und dass die ersten Wildbienen bei uns einziehen!

  • Erfahre mehr über Bildbienen und was du zu ihrem Schutz unternehmen kannst bei Aktion Grün.
  • Eine Anleitung zum Bau eines Sandariums gibt es auf der Seite des NABU.

Bereit für den Winterschlaf: Der Gartenschläfer im Vitalisgarten

Stark gefährdet“ – so steht es laut der Roten Liste um den Gartenschläfer in Deutschland. Sein gesamtes Verbreitungsgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr als halbiert. Es sieht also schlecht aus für die kleine Schlafmaus mit der markanten „Zorro-Maske“. Umso mehr freuten wir uns, als wir im März die Nager bei uns im Vitalisgarten entdeckten. Jetzt werden die Tage kürzer, und die Gartenschläfer bereiten sich auf den Winterschlaf vor.

Gartenschläfer mit der Zorromaske – zugegeben, nicht das Exemplar aus unserem Garten

Mit großem Appetit starten die Gartenschläfer in den Herbst, um sich eine Fettschicht anzufressen – eine wichtige Vorbereitung für die kommenden Wintermonate. Der Winterschlaf dauert normalerweise von Oktober bis April. Statt der 60 bis 90 Gramm wiegt der kleine Allesfresser dann rund 130 Gramm! Wir freuen uns, dass der Gartenschläfer den Vitalisgarten als sein Quartier ausgewählt hat und wollen aktiv zum Schutz dieser bedrohten Art beitragen.

Gartenschläfer sind “stark gefährdet”

In den letzten 30 Jahren hat sich der Bestand an Gartenschläfern weltweit mehr als halbiert. Ursprünglich waren sie von der Atlantikküste Portugals und Frankreichs bis zum südlichen Ural in Russland sowie Finnland bis Südspanien und Sizilien verbreitet – in 26 Ländern Europas. Eine europaweite Studie von 2017 zeigte jedoch, dass die Art in vier Ländern nicht mehr nachgewiesen werden kann und in vier weiteren als ausgestorben gilt. Nur in fünf der ursprünglich 26 Ländern gibt es noch stabile Bestände. Auch in Deutschland stehen die Bestände unter Druck, weshalb der Gartenschläfer hier als stark gefährdete Art auf der Roten Liste geführt wird.

Die Ursachen für das Verschwinden des Gartenschläfers sind noch unklar. Veränderungen der Nahrungsressourcen, Veränderungen des Lebensraums und klimatische Veränderungen, genetische Verarmung, Krankheiten und Parasiten könnten eine Rolle spielen.

Wie können wir den Gartenschläfer schützen?

Wir alle können zum Schutz des Gartenschläfers beitragen, indem wir Gärten als Nahrungs- und Rückzugsorte gestalten und Gefahrenquellen reduzieren: Eine abgedeckte Regentonne schützt vor dem Ertrinken, und der Verzicht auf Gift, wie Rattengift, schont die Gartenschläfer und andere Tiere. Alle Gartenbesitzerinnen und -besitzer können also einen Beitrag leisten.

Im Vitalisgarten haben wir zum Beispiel im Sommer Nistkästen für den Gartenschläfer gebaut und mit einer naturnahen Gartengestaltung für Futter gesorgt. Zwar handelt es sich um sehr scheue Tiere, doch hin und wieder entdecken wir sie oder ihre Spuren rund um unser Gartenhaus. Wir freuen uns schon jetzt auf den Frühling und hoffen auf Familienzuwachs!

Gartenschläfer-Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Eliomys quercinus, Nagetier aus der Familie der Bilche (Schlafmäuse)
  • Aussehen: Rotbraun-graues Fell, Flanken und Unterseite weiß, auffällige schwarze Kopfzeichnung („Zorro-Maske“), behaarter Schwanz mit langer Quaste
  • Größe: 12 bis 17 cm Körperlänge, 10 bis 14 cm Schwanzlänge, Gewicht: 60 bis 90 g, im Winter bis zu 130 g
  • Lebensweise: Allesfresser (Insekten, Würmer, Schnecken, Eier, Früchte, Samen, Knospen), überwiegend nachtaktiv
  • Vorbereitung auf den Winterschlaf: Frisst sich eine Fettschicht an für Vorrat und Isolation, Winterschlaf von Oktober bis April, Überwinterung in Baumhöhlen, Felsspalten, Höhlen, auch in Gebäuden und Mauern
  • Fortpflanzung: Tragezeit 21 bis 23 Tage, 4 bis 6 Junge zwischen Mai und Juli

Quelle und mehr Informationen unter www.gartenschlaefer.de

Oktober 2024 Reiche Ernte

Der Herbst ist da und liefert uns wunderbare Ernte. Wie die meisten Jahre sind wir von der Fülle beeindruckt, genießen den Herbst mit allen Sinnen und ernten die Früchte unserer Arbeit.

Den Stockschwämmchen hat der Regen nochmal richtig gut getan

Dieses Jahr hatten wir spät noch einige sonnige Tage, aber auch immer wieder Regen. Durch den Regen sind unsere Stockschwämmchen nochmal richtig aus ihren Baumstümpfen geschossen und haben über einen kurzen Zeitraum ständig neue Fruchtkörper geliefert. Aber auch die Chilis reifen gerade richtig schön. Die hatten dieses Jahr einen schweren Start, die Anzucht hat nicht gut geklappt und das Wetter war am Anfang auch nicht so gut, aber der lange Sommer hat dafür gesorgt, dass doch noch viele gereift sind.

Die Bolivian Rainbow-Chilies sehen fast wie Bonbons aus.

2024 war ein gutes Kürbisjahr, davon haben wir auch etliche. Dieses Jahr hatten wir Butternut und Hokkaido. Die kreuzen sich nämlich nicht untereinander, so dass wir die Samen nehmen können ohne nächtes Jahr seltsame Mischungen zu haben. Die Butternut-Kürbisse brauchen noch ein bisschen, die liegen teilweise noch auf dem Acker zum Reifen.

Ein Teil unserer Kürbisernte

Aber es gibt auch noch Salate, andere Chilis, Süßkartoffeln, Physalis (habt ihr schon einmal eine Physalis gegessen, die an der Pflanze in der Sonne reifen durfte? Unvergleichlich!), Topinambur, letzte Bohnen, Paprika (aus dem Gewächshaus), massenweise Mangold und vereinzelte Tomaten.

reiche Ernte

Manches lässt sich gut lagern, Vieles muss schnell gegessen werden, das klappt aber gerade auch ganz gut. Wir teilen am Ende des Gartentags immer die Ernte unter allen Anwesenden auf, und die Kürbisse zum Beispiel werden zum großen Teil eingelagert.

Details

Besuch einer internationalen Sommer school am 15.08.2024

Im Rahmen einer Summer School der Universität zu Köln besuchten zehn indonesische und fünf deutsche Studierende den Vitalisgarten der Gartenwerkstadt Ehrenfeld. Während dieser Summer School, bei der indonesische Studierende aus Jakarta für drei Wochen nach Köln kommen, treffen wir Akteur*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und der Universität. Unsere Summer School trägt den Titel „Shaping the Future – Sustainability, Cooperation and Culture“. Genau das möchten wir durch das Zusammenbringen junger Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt erreichen: eine aktive Gestaltung der Zukunft, in der Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen. Wir freuen uns deshalb, dass wir im Vitalisgarten ein ehrenamtlich geführtes Projekt kennenlernen durften, das im städtischen Raum Artenvielfalt fördert und soziale und ökologische Nachhaltigkeit verbindet. Im Folgenden schildert eine indonesische Studentin, Rakai Michelia, ihre Eindrücke des Gartens:

Die Teilnehmer der Sommer School mit Karin und Hildegard von der Gartenwerkstadt

Vitalis Garden focused on planting vegetables and herbs. They were organized by a gardening community with a total of 25 members, led by a board of which Karin is a member. They started the Vitalisgarten 8 years ago.

Vorstellung des Gartens

They showed the whole area of the garden in our tour yesterday. We saw tomatoes, cabbages, lavenders, apple trees, etc. However, the most unique thing about it was the rainbow chili in the veggies section. We never saw purple chilis in Indonesia, so seeing it was surprising and remarkable. When the chili first grows, it will be purple, then it will turn white, then yellow, and then red when it’s perfectly matured. They tasted quite the same as the regular chili in Indonesia, but of course the visual difference makes it a unique experience! They also have a special section to plant flowers for the bees, which could help for the crops to grow better.

We closed the tour by gathering around near the house, where we ate and drank apple juices specially made by the Vitalis Garden. Karin’s husband cooked us an Indonesian meal called Martabak with sambal, but for me it’s more like Bakwan than Martabak. It was a pleasant evening and being welcomed warmly made me feel very comfortable to be there. I love the hospitality and the closure they gave regarding their work in the garden. I wish I can join the community and take care of the garden because gardening isn’t a something common that students in Indonesia would do. Seeing them and getting to know them is a new experience and I enjoyed it so much 🙂

CXIV. Gartenbrief August 2024

Liebe Gartenfreundinnen und – freunde,

dieses Jahr freuen wir uns über eine reiche und tolle Ernte. Das liegt an vielen Dingen: Beispielsweise war viel Regen hilfreich. Ohne die große Menge an Pferdemist hätte es auch nicht so viel Ernte gegeben. Und natürlich wären ohne den großen Einsatz der Gärtnerinnen und Gärtner gar keine Samen und Pflanzen in die Erde gekommen und die Beikräuter hätten den Garten in einen Dschungel verwandelt.

Die Baugruppe hat jetzt endlich den Verschluss des IBC-Tanks zur Wasserbevorratung auf der großen Wiese fertig montiert und das Ganze in Betrieb genommen. Es wurde schon erfolgreich Wasser aus vollen Tanks im Mambogarten umgeleitet. Damit kann jetzt wieder mehr Regenwasser gesammelt werden.

Wir möchten nochmal herzlich zu unserem Sommerfest am Sonntag, den 01. September 2024 einladen! Genaueres könnt ihr weiter unten in diesem Gartenbrief lesen. Kommt zahlreich! (ve, kt)

sommerfest Sommerfest: Unser Sommerfest findet am 01. September 2024 ab 14 Uhr im Vitalisgarten statt. Das ist ein Sonntag Nachmittag und es wird ein kleines Programm geben. Weiter lesen …
peruaner Besuch aus Lima: Am 20. Juni 2024 besuchen Yeffel und Freyre aus der peruanischen Hauptstadt Lima, die bei der Misereor-Partnerorganisation CENCA arbeiten, den Vitalisgarten. Weiter lesen …
nashornkaeferlarve So ein Mist!: Ja. Pferdemist. Pferdemist ist ein begehrter und vielseitiger organischer Dünger, der zugleich eine bodenverbessernde Wirkung über eine längere Zeit hat. So enthält Pferdedung verhältnismäßig viele Pflanzenfasern. Weiter lesen …
schnuppergaertnern Schnuppergärtnern: Ab jetzt seit ihr am zweiten Samstag in jedem Monat herzlich zum Schnuppergärtnern eingeladen. Los geht es immer um 15 Uhr in der Nähe des Eingangs an der Kräuterspirale. Weiter lesen …

Besuch aus Lima

Am 20. Juni 2024 besuchen wir die Gartenwerkstatt in Ehrenfeld. Zu Besuch sind Yeffel Pedreros und Freyre Pedraza aus der peruanischen Hauptstadt Lima, die bei der Misereor-Partnerorganisation CENCA arbeiten. Außerdem bringen sie sich aktiv bei der Plattform für urbane Landwirtschaft in Lima ein. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Verbesserung der Lebensbedingungen für besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen in der Stadt.

Lima ist mit 10 Millionen Einwohner*innen weltweit die zweitgrößte Stadt, die in der Wüste liegt – und trotzdem haben sie es geschafft unter erschwerten Bedingungen die urbane Landwirtschaft zu verbreiten, die für viele Bewohner*innen einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit und eine ausgewogenere Ernährung leistet. Beim Besuch konnten wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede der urbanen Landwirtschaft in Köln und Lima feststellen. Im Folgenden teilen die beiden Gäste ihre Reflexionen und Eindrücke zur urbanen Landwirtschaft und der Gartenwerkstatt:

Besuch aus Lima in der Gartenwerkstadt

Für die Entstehung vieler Städte auf der ganzen Welt war die urbane Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Die meisten urbanen Zivilisationen entwickelten sich aus Gebieten, in denen Landwirtschaft betrieben werden konnte. Im Laufe der Zeit wurden die landwirtschaftlichen Aktivitäten jedoch gänzlich in das Umland und die ländlichen Gebiete verlegt, während die städtische Entwicklung insbesondere durch große Bauprojekte und eine Landschaft aus Zement und Stahl geprägt wurden.

Heutzutage stellen die klimatischen Veränderungen, die Anfälligkeit der Ernährungssysteme und Gesundheitskrisen neue Herausforderungen für das menschliche und ökologische Wohlergehen dar. Die Landwirtschaft ist unverzichtbar, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Als notwendige Tätigkeit für das menschliche Überleben kann sie jedoch nicht von den Städten und ihren Verbraucher*innen losgelöst betrachtet werden.

Es ist inspirierend zu sehen, wie Oasen der Lebensmittelproduktion in Städten auf Dächern, auf Freiflächen und in Wohnhäusern entstehen. Sie führen die Menschen wieder näher an die Natur heran und verbinden sie mit ihr. Sie holen die Landwirtschaft an ihren Ursprungsort, die Städte, zurück, um damit auf die Unwägbarkeiten des Klimawandels und der Ernährungsunsicherheit zu reagieren. Außerdem tragen sie zu unserer Gesundheit bei.

Dies wird deutlich, wenn man einen Garten wie den der Gartenwerkstatt in Ehrenfeld betritt und dieses Umfeld riechen und genießen kann. Mit einem agrarökologischen Ansatz wird hier geerntet, es werden soziale Beziehungen gestärkt und wieder eine Verbindung zur Erde und der ökologischen Landwirtschaft in der Stadt hergestellt. Wer die Gartenwerkstatt in Ehrenfeld betritt, betritt ein kleines Paradies in der Stadt. Ein Ökosystem, das aus der solidarischen und kollektiven Arbeit von Frauen und Männer in Köln entstanden ist.

Blumen im Gartenbahnhof Ehrenfeld

Der seit 2015 entstandene Garten besteht aus vier durch pflanzliche Barrieren getrennte Anbauflächen und basiert auf den Prinzipien der Agrarökologie. Mittwochs und samstags trifft man sich hier zum Pflanzen, Ernten, Jäten, Beschneiden und zum Fangen hungriger Insekten, wie Schnecken und natürlich zum Austausch und Genießen.

Birgitt erklärt unsere Anbaupläne

Die Initiative wird durch einige wenige Zuschüsse, die Unterstützung von Partnerorganisationen und die ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder getragen. Das jüngste Mitglied ist 2 Jahre und das älteste 75 Jahre alt. Neben dem Anbau von Gemüse, Blumen und Obstbäumen beherbergt die Grünanlage auch diverse Tierarten, wie z. B. quirlige Frösche, scheue Siebenschläfer, Singvögel und bald auch Honigbienen.

Kleines Paradies

Was ist die Motivation, sich für die Erhaltung dieses kleinen Paradieses einzusetzen? Die Liebe für den direkten Kontakt mit der Pflanzenwelt, mit dem Leben und untereinander. Kurz gesagt: Die urbane Landwirtschaft nährt nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere Beziehung zur Natur und unser kollektives Wohlbefinden. Sie erinnert uns daran, dass inmitten von Beton und Hektik, die Erde unsere wichtigste Lebens- und Nahrungsquelle bleibt.

Besuch im Garten

Autor*innen: Yeffel Pedreros und Freyre Pedraza (CENCA)

Übersetzung + Einleitung: Clara-Luisa Weichelt (Misereor)

Links:

Sommerfest

Unser Sommerfest findet am 01. September 2024 ab 14 Uhr im Vitalisgarten statt. Das ist ein Sonntag Nachmittag und es wird ein kleines Programm geben.

Ihr könnt euch an einem Quiz zu Saatgut beweisen und außerdem habt ihr die Möglichkeit, bei einem Dart-Turnier mitzumachen. Für Kinder wird es eine Schnitzeljagd geben. Es gibt Info-Material über Gartenschläfer und ihr könnt auch unsere beiden Gartenschläfer-Häuschen bewundern. Bei Interesse machen wir gerne Gartenführungen.

Da es wieder eine Mitbringparty wird, freuen wir uns sehr, wenn ihr eine Essensspende beisteuern würdet. Bei den letzten Gartenfeiern hatten wir dank euch ein köstliches Buffet. Die Gartenwerkstadt sorgt für Getränke. Bei gutem Wetter werden wir auch den Grill anwerfen und wenn es der Wind erlaubt, entzünden wir ein Lagerfeuer.

Kommt also gerne am 01. September in den Vitalisgarten und feiert mit uns!

Schnuppergärtnern

Ab jetzt seit ihr am zweiten Samstag in jedem Monat herzlich zum Schnuppergärtnern eingeladen. Los geht es immer um 15 Uhr in der Nähe des Eingangs an der Kräuterspirale. Wieder habt ihr als Neulinge die Möglichkeit den Vitalisgarten und die Gartenwerkstadt Ehrenfeld kennenzulernen und direkt im Gemeinschaftsgarten Hand anzulegen.

Das Schnuppergärtern hatten wir auch vor Corona gemacht und das war sehr gut. Jetzt führen wir es wieder ein und so habt ihr die Möglichkeit uns einfach und gezielt kennenzulernen. Los geht es am 14. September 2024.

Das Schnuppergärtnern ist vor allem für Leute gedacht, die uns zunächst einmal kennenlernen wollen. Es soll auch mögliche Hürden abbauen. Wer neu ist muss sich möglicherweise zunächst einmal überwinden in den Vitalisgarten zu kommen und wer weiß wie dort Anschluss möglich ist. Beim Schnuppergärtnern findet ihr direkt Anschluss und ihr seid möglicherweise als Neulinge auch nicht allein. D. h. Ihr findet unmittelbar mitstreitende Gärtnerinnen und Gärtner.

Unser Aktion startet immer mit einer kurzen Vorstellungsrunde und mit einer Führung durch den Vitalisgarten. Anschließend beantworten wir Fragen zum Verein und zum Gärtnern. Nach der Einführung bekommen Neulinge direkt eine interessante Aufgabe. Kommt also gerne vorbei und lernt uns bzw. den Vitalisgarten kennen. (ve)

So ein Mist!

Ja. Pferdemist.

Pferdemist ist ein begehrter und vielseitiger organischer Dünger, der zugleich eine bodenverbessernde Wirkung über eine längere Zeit hat. So enthält Pferdedung verhältnismäßig viele Pflanzenfasern. Auch das Verhältnis an Nährstoffen, die Pflanzen zum Wachsen brauchen, ist ausgewogen. Aber er darf nicht frisch aufs Beet, sondern sollte abgelagert oder kompostiert sein.

Über den Link könnt Ihr mehr erfahren (https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/duengen/duengen-pferdemist-pferdeaepfel-100.html)

Wir nutzen ihn insbesondere für nährstoffhungrige Gemüsearten wie Zucchini, Kürbis oder Tomaten.

Seit einigen Jahren holen wir Ihn von einem kleinen Pferdehof in der Nähe.

Er ist der Beste, welcher in erreichbarer Nähe verfügbar ist.

Getestet, geprüft und bewiesen durch ein Insekt, einen Nashornkäfer.

Hä, … Nashorn, Käfer, …?

Ja, Ihr habt richtig gelesen, Nashornkäfer.

Vor zwei Jahren haben wir beim Mist schaufeln einen großen Engerling (ca. 8 cm) entdeckt. Thomas hat nachgeforscht und es scheint die Larve eines Nashornkäfers zu sein, der ein Zeichen für gute Kompostqualität ist.

Engerling eines Nashornkäfers

Jeder Fund einer Nashornkäfer-Larve im Kompost ist ein untrügliches Indiz für dessen hohe ökologische Wertigkeit. Nashornkäfer-Weibchen sind nämlich sehr wählerisch bei der Auswahl eines Biotops oder Komposthaufens als Kinderstube. Das ökologische Gleichgewicht muss im Lot sein und alle Rahmenbedingungen stimmen, damit werdende Käfermütter diesen Standort als Larvalhabitat überhaupt in Betracht ziehen.

Über den Link könnt Ihr mehr erfahren (https://www.gartenjournal.net/nashornkaefer).

Auf diesem Pferdehof wird der Mist getrennt gesammelt und gelagert. Und wir dürfen den abgelagerten und kompostierten Mist nutzen, welche keinerlei Entwurmungsmittel oder sonstiges enthält. Und wie man sieht, es lohnt sich.

Wie seit einigen Jahren haben wir auch dieses Jahr im März gemeinsam bei bestem Wetter wieder Pferdemist besorgt.

Evelyne hat ihr Auto mit Anhängerkupplung zur Verfügung gestellt. Thomas hat den Anhänger besorgt und ist gefahren. Bei der ersten Tour waren Karin, Hildegard, Evelyne und Katharina S. mit dabei und haben fleißig geschaufelt und Schubkarren vom Misthaufen auf der Pferdekoppel bis zum Auto auf den nahegelegenen Feldweg geschoben. Thomas hat die Schubkarren über die Rampe auf den Anhänger bugsiert und die wertvolle Fracht gleichmäßig dort verteilt.

Nach schweißtreibenden 1,5 – 2 Stunden war der Hänger ausreichend befüllt und wir traten die Rückfahrt zum Vitalisgarten an.

Dort angekommen wurde durch vereinte frische Kräfte der Inhalt des Anhängers auf Schubkarren entladen und der Pferdemist an den vorbereiteten Stellen abgeladen. Wer wollte, konnte sich mit chilli sin carne, welches von Katharina T. gekocht wurde, stärken. Zwei starke Männer, Ingo und spontan, unser Gast, Max, konnten motiviert werden und flugs, ging es auf die zweite Tour. Katharina S. war vor Ort geblieben und hatte sich in der Sonne entspannt und Energie getankt. Zu viert ging es frisch ans Werk und gefühlt nach ca. 50 Schubkarren, wurde der Anhänger für „voll“ erklärt, die mitgebrachten Schaufeln, Spaten sowie Gartengabel und Schubkarren aufgeladen und die Fahrt zu unserem Garten angetreten. Aber nicht ohne uns vorher, herzlich und dankbar, von den Pferdehofbetreibern und den freiwilligen Mitarbeitern zu verabschieden.

Beim Warten auf den Anhänger

Das Entladen des Anhängers war im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel. Selbst unsere jüngsten Mitgärtner beteiligten sich mit Freude und Engagement beim Entladen des Pferdemistes.

Alle helfen beim Entladen des Anhängers

So war sogar noch Zeit für eine dritte Tour für Hildegard, Volker und Thomas, um „Knochensteine“ oder besser „Pflasterstein Doppel T-Verbundpflaster grau“ zu besorgen, wie man sie von Gehwegen oder Garageneinfahrten kennt. Volker hatte unzählige Überschüssige davon, welche es „nur“ galt von seinem Grundstück abzuholen. Jetzt wissen wir auch, warum sie Knochensteine heißen. Denn nach dem Verladen in den Hänger und dem Entladen, via Schubkarre bis zum Haus im Mambo, wo sie zum Bau eines erhöhten Fundamentes für zwei IBC-Tanks für die Erweiterung der Regenwasserversorgung genutzt wurden, spürten alle Beteiligten Ihre Knochen.

Somit ging ein erfolgreicher, gemeinschaftlicher Tag im Vitalisgarten zu Ende.

Bis zum nächsten Mal / Jahr.

… so ein Mist

CXIII. Gartenbrief Juni 2024

Liebe Gartenfreundinnen und – freunde,

diesmal gibt es quasi einen Spezial-Gartenbrief. Eigentlich hatten wir vor, den Gartenbrief vierteljährlich zu verschicken. Doch dieses Mal möchten wir euch herzlich für einen Online-Vortrag über Gartenschläfer einladen. Der Vortrag hält Christine Thiel-Bender vom BUND am 26. Juni 2024 ab 20 Uhr. Wer teilnehmen möchte schreibt einfach Frau Thiel-Bender eine Email. Weitere Details findet ihr im Artikel.

Toll, dass wir vom BUND auch eine Wildkamera bekommen haben. Bisher waren auf den ersten Bildern leider keine Gartenschläfer zu sehen. Stattdessen tauchten zunächst Ratten und Kohlmeisen auf.

Ansonsten berichten wir euch über unsere erfolgreiche Südfrüchte-ins-Freie-Feier und über unseren Foodforest.

Erfreulicherweise regnete es regelmäßig, weshalb wir vergleichsweise wenig gießen mussten. Als Nächstes steht für das Ansammeln von Regenwasser auch noch das Anbringen einer Regenrinne im Mambogarten an. Wer daran Interesse hat, kann sich bei unseren neu gegründeten Baugruppe melden.

Momentan lohnt der Weg in den Vitalisgarten. Unsere leckeren Kirschen sind reif und möchten geerntet werden. Aus diesen lässt sich beispielsweise Kirschkompott herstellen oder ihr könnt einen leckeren Kirschkuchen backen. Kommt also gerne vorbei und helft bei der Kirschernte.

Übrigens findet unser Sommerfest nicht wie gedacht an einem Samstag, sondern an einem Sonntag statt. Der 01. September 2024 ist nämlich ein Sonntag. Den Termin könnt ihr euch also erneut vormerken. (ve)

Gartenschlafermod-e1718445820704 Online-Vortrag über Gartenschläfer am 26.06.2024: Wir haben in unserem Garten Gartenschläfer! Für diese konnten eine Expertin für einen Online – Vortrag am 26.06.2024 um 20:00 Uhr gewinnen. Weiter lesen …
P5190005mod-e1718445803642 19.05.2024 – Unsere Südfrüchte-ins-Freie-Feier: Wie jedes Jahr kurz nach den Eisheiligen dürfen unsere über Monate herangezogenen, frostempfindlichen Pflanzen endlich ins Freie. Weiter lesen …
foodforest202303mod-e1718445833480 16.05.2024 – Unser Mini-Nahrungswald: Seit letztem Jahr haben wir einen kleinen Nahrungswald. Ein Nahrungswald, oder auch Foodforest ist eine Anbaumethode, die wir euch hier näher vorstellen. Weiter lesen …

Wir brauchen

  • Interessenten/Hilfe für unsere vielen Aktivitäten:
    • Vitalisgarten ( Holz zum Heizen, Menschen für Gemüseanbau und Planung, Gartengestaltung)
  • Euren Bioabfall, allerdings nichts Gekochtes, kein Brot und keine Zitrusfrüchte.
    • Wer mag ,kann uns für unsere Aktivitäten etwas spenden: https://www.betterplace.org/p24432
      • Euch (als GärtnerInnen, HandwerkerInnen, WebentwicklerInnen, etc.)

      Termine

      26. Juni 2024 Online-Vortrag über Gartenschläfer, ab 20 Uhr
      01. September 2024 Sommerfest, Vitalisgarten, ab 14 Uhr

      • Unsere offiziellen Gartentreffen finden samstags ab 13 Uhr im Vitalisgarten statt.
      • Unsere Planungstreffen werden in der Regel am letzten Samstag im Monat abgehalten.

      Unsere Internetseite. www.gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Betterplace. https://www.betterplace.org/p24432
      Facebook. www.facebook.com/gartenwerkstadt
      Informationen zum Gartenbrief. gartenbrief@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Kinderprogramm. kinderprogramm@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Gärtnerische Planung. pflanzgruppe@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Allgemeine Anfragen. info@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de
      Abmeldung vom Gartenbrief. Meldet euch bei uns, falls ihr keine Emails mehr von uns erhalten möchtet. In dem Fall werden eure persönlichen Daten umgehend gelöscht. Schreibt einfach eine Email an gartenbrief@gartenwerkstadt-ehrenfeld.de