Trüb verlief dieser Nachmittag und nur zwei Gärtnerinnen und zwei Gärtner fanden den Weg in den Vitalisgarten. Es wurden unsere Wasseruhren abgelesen, wir entfernten für unseren zu mauernden ‘Flämischen Verband’ Bitumen auf der Betonplatte der Küche, bauten einen provisorischen Dachstuhl aus Einwegpaletten, ernteten Weintrauben und gärtnerten im Schrebergartenteil.
Lara war unsere Gastgeberin an diesem tristen und kühlen Samstag. Herr Ploog vom Kleingartenverein kam vorbei und las unseren Wasserstand ab. Er gab uns außerdem Tipps wie wir unser neues Gewächshaus nutzen können. Er meint, von der Ernte in einem Gewächshaus können acht bis neun Leute sich von ernähren. Mal sehen, wie weit wir es bringen. Wir haben bisher noch keine Erfahrung mit einem Gewächshaus gemacht und werden sehen wie gut das klappt.
Katharina und Volker waren ebenfalls recht pünktlich in den Garten gekommen. Die beiden schauten erst was Herr Ploog zu erzählen hatte. Katharina machte sich dann gleich an den Beerenstäuchern zu schaffen und jätete rundherum. Außerdem kümmerte sie sich um unsere kleine Wiese. Sie nahm den Rechen und sammelte Laub und verkleinerte die Vegetation ein wenig.
Lara und Volker gingen aufs Dach und entfernten Bitumen im Bereich der Mauer. Das ging mit dem Hammer und Meisel und mit unserem Kuhfuß. Leider ging das Bitumen nicht restlos ab. Während der Aktion kam Wolf vorbei und schaute sich an, was die beiden gemacht hatten. Als nächstes ging es darum einen provisorischen Dachstuhl mit Paletten zu erzeugen. Volker machte sich also auf den Weg zum Wiesengrundstück und besorgte kleine Paletten. Dabei musste er leider die einsortierten Hölzer entfernen. Die Paletten bildeten am Ende ein ansteigendes Dach und so hoffen wir, dass Regen jetzt besser ablaufen kann.
Wolf und Katharina hatten Bedenken, dass die Bitumenreste keinen sicheren Halt für das Mörtelfundament bieten. Volker hatte im Internet herausgefunden, dass sich Bitumen mit Hilfe von Wärme entfernen lassen sollte. Also ging Lara einen Unkrautflammwerfer im Bauhaus kaufen. Als sie zurück war hatte sich Katharina zu einer Freundin aufgemacht. Wolf baute die Teile des Flammwerfers zusammen und brachte das Teil mit der Gasflasche aufs Dach. Er drehte den Gashahn auf und los ging das Abflämmen des Bitumens. Mit einem Spachtel entfernte Volker die gelösten Reste und langsam entfernte die Flamme und die Hitze die Bitumenreste. Dummerweise löste sich auch das Bitumen in der Mauer. Unsere Vorbesitzer hatten nämlich einfach auf dem Bitumen gemauert. Wir wollen das nicht, weshalb wir uns die Mühe machen das Bitumen so gut es ging zu entfernen. Lara übernahm die Bedienung des Flammwerfers und Volker versuchte weiterhin so viel Bitumen wie möglich zu lösen. Letztendlich kam die Betonplatte besser zum Vorschein als vorher. Restlos ließ sich das Bitumen leider nicht entfernen.
Volker baute den Dachstuhl wieder aus Paletten zusammen. Mit Lara deckte er das Dach schließlich mit der Plane ab. Wir hoffen, der Regen kann nicht in die Casa Esmeralda eindringen.
Wolf verabschiede sich ebenfalls und Lara pflückte viele Trauben. Katharina hatte ihr einen Heißentsafter mitgebracht und damit lässt sich dann leckerer Traubensaft erzeugen. Volker hatte noch Lust und Kraft Ziegelsteine von Vorne zur Casa zu bringen. Am Ende des Tages hatten wir immerhin mehr als 100 Steine verfrachtet. Lara fuhr ebenfalls nach Hause und Volker schrieb noch den Gartenpost während sein Laptop mit grünen Elektronen der Solaranlage gefüttert wurde. Anschließend nahm er die Hände von der Tastatur, räumte seine Sachen zusammen und fuhr im Dunkeln nach Hause.