Erneut nahmen wir an einer Mitwirkstatt der Initiativenberatung des Projekts Mehrwert NRW teil. Dieses Mal fand die Mitwirkstatt als Barcamp mit 40 Aktiven in Düsseldorf statt. Wir erfuhren, wozu wir den Vitalisgarten noch nutzen können, die Idee eines Leihladens kam auf und es tauchten weitere Tricks auf, um Mitglieder zu gewinnen.
Im Vitalisgarten öffneten Lara und Iris die Tore für den samstäglichen Gartentreff und so einiges von der ToDo-Liste konnte abgehakt werden. Das Dach unseres Frühbeets ist jetzt mit Scharnieren befestigt und weitere Kartoffeln kamen in die Erde. Für die anstehende Lieferung des Gewächshauses bereiteten sie ein kleines Podest aus Paletten vor, damit die Einzelteile bis zum Aufbau sicher vor Nässe und Schmutz gelagert werden können.
Außerdem wurden kleine Selleriepflanzen eingesetzt. Bei dem schönen Frühlingswetter werden sie und die anderen Jungpflanzen sicher bald größer und fügen der wunderschönen Blütenpracht im Garten neue Farbtupfer hinzu.
Dieses Mal der Gartentreff ohne Volker statt, denn er war mit dem Zug unterwegs nach Düsseldorf. Nach einem kleinen Hexenschuss war das Gärtnern sowieso keine gute Sache. Da passte es, dass er sich in der Mitwirkstatt einbringen konnte. Im Zug traf Volker Corinna und erzählte ihr vom netten Bastelabend im Vitalisgarten. Dort hatten wir Stadtelemente gemalt und wollen für die Agora Köln die Veränderungen der Stadt anschaulich machen.
In Düsseldorf angekommen lief Volker zur Beratungsstelle der Verbraucherzentrale wo das Barcamp stattfand. Zu Anfang gab es eine kurze Vorstellungsrunde und wir legten die Themen für das Barcamp fest. Da vier bis fünf Sitzungen gleichzeitig stattfanden, war es teils schade, dass man sich zwischen interessanten Themen entscheiden musste. Das ist aber die Natur des Barcamps.
Los ging es mit der ersten Barcamp-Runde. Volker hatte das Thema “Mehr als ein Garten” mitgebracht und wollte erfahren, was wir über das Gärtnern hinaus im Vitalisgarten machen können. Das Ziel ist es nämlich Menschen unseren Gemeinschaftsgarten zu zeigen, fürs gemeinschaftliche Gärtnern zu begeistern und diese für die Nachhaltigkeit zu gewinnen. Im Gespräch kamen vier wesentliche Möglichkeiten auf: Zum Einen kann der Garten für Kooperationen genutzt werden. Dabei handelt es sich um “WinWin”-Situationen, also profitieren beide Parteien von der Kooperation. Beispielsweise könnten wir Schülerinnen und Schülern in deren Projektwoche das ökologische Gärtnern näher bringen. Zum zweiten können im Garten Veranstaltungen stattfinden, die nichts mit dem Gärtnern zu tun haben. Das könnten z. B. Filmabende sein oder ein Dartturnier. Andererseits können spezielle Angebote Menschen in den Garten bringen. Das könnte beispielsweise ein Lehmofen oder ein Leihladen sein oder Familien könnten für die Hühnerhaltung begeistert werden. Natürlich kann auch die Infrastruktur eines Gartens attraktiv sein. Zum Beispiel könnten Räumlichkeiten Initiativen zur Verfügung gestellt werden oder eine grüne Stromtankstelle könnten Menschen nutzen. Es gibt also viele Möglichkeiten außerhalb des Gärtnerns um Menschen in den Vitalisgarten zu bringen.
Nach dem Mittagessen auf der sonnig-heißen Terrasse starte die zweite Runde. In einer Sitzung ging es um die Eröffnung eines Leihladens. Da unser Verein Menschen schon Dinge ausleiht, war das Thema natürlich hochinteressant für uns. Wir haben gelernt, dass einige Bausteine für einen Leihladen notwendig sind. Der Leihladen braucht vor allem Gegenstände, einen Ort und Leute, die den Leihladen betreuen. Ansonsten muss man sich über finanzielle Dinge, Allgemeine Leihbedingungen, Mitgliedschaften, die Öffentlichkeitsarbeit und Spielregeln Gedanken machen. Eine Leihsoftware gibt es bereits und kann kostenfrei genutzt werden.
In der letzten Barcamp-Runde ging es wieder um das Thema “Mitglieder gewinnen”. Mit Hilfe eines Alternativansatzes machten wir uns zunächst Gedanken, was ein Fußballverein, ein Bienenvolk, ein Fitness-Studio oder eine Weltreligion tut um Mitglieder zu gewinnen. Der Blick über die eigenen Grenzen hinaus kann hilfreich sein um neue Ideen für sich zu gewinnen. Zum Beispiel könnte die Zielgruppe Neubürgerinnen und Neubürger lohnend sein. Auf dem Meldeamt könnten wir einen Gutschein für eine Gartenführung anbieten und so Interessenten gewinnen.
Am Ende gab es eine kurze Zusammenfassung aller Sitzungen und wir bedankten uns herzlich beim Team der Initiativenberatung für die tolle Organisation. Die Mitwirkstatt hat uns erneut interessante Impulse geliefert und wir können diese für die Zukunft nutzen. Zu hoffen bleibt, dass im Herbst das Projekt Mehrwert verlängert wird und dass es nicht die letzte Mitwirkstatt war!