Es werde Licht 30. September 2017

Regen prasselte auf den Vitalisgarten, weshalb nicht gerade viel los war. Aufgrund des nass-kühlen Wetters nutzten wir die Veranda und räumten auf.

Für 11 Uhr hatte sich der Kleingartenvorstandsvorsitzende Ploog angekündigt. Zusammen mit Pitter las er die Wasseruhr ab. 26 Kubikmeter Wasser hatten wir in dieser Gartensaison verbraucht. Etwa ein Dutzend Kubikmeter waren allerdings aus Versehen verloren gegangen. Ein Wasserhahn war undicht und hatte über Tage Wasser ausfließen lassen.

Volker war also bereits früh im Vitalisgarten und machte sich gleich nützlich. Wir benötigten weitere Schrauben fürs Bett von Kosta und Dachlatten als Fußleisten. Also ging es wieder mit dem Fahrrad zurück zum Baumarkt. Blöderweise fing es stark an zu regnen und Volker war ordentlich nass als er einkaufte. Zurück im Vitalisgarten legte er erst einmal eine Pause ein und versuchte sich unter einer Decke zu trocknen.

Der Regen prasselte unaufhörlich, weshalb Volker neben der Schneckenjagt zunächst die Veranda aufräumte. Es gibt jetzt ein Kerzenbrett und eine Flaschensammlung. Nach der Veranda war der Schuppen an der Reihe. Im Schuppen hatten sich etliche Sachen verstreut. So etwas ist im Gemeinschaftsgarten nur schwer zu vermeiden. Volker räumte störende Sachen aus dem Schuppen. Anschließend sortierte er die Verpackungen des Schrauben- und Nagelschränkchens. Weiter ging es mit den Regalbrettern. Dort hatte sich eine Maus an Sonnenblumenkernen gelabt und Kot verstreut. Also galt es das Regal zu säubern und komplett auszuräumen. In unserem Juteflies tauchte plötzlich die Maus auf. Diese hatte sich in der Jute eingenistet und war verstorben. Vielleicht lag es am verspeisten Kerzenwachs?

Aniko kam gegen 16:30 Uhr vorbei und konnte Volker beim Aufräumen unterstützen. Einige Schrauben waren vermischt worden und diese sortierten die beiden wieder. Aniko kam auf die Idee die Lampe im Schuppen zu aktivieren. Es wart also Licht und unmittelbar darauf konnten die beiden den aufgeräumten Schuppen bestaunen.

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Die Dämmerung trat ein und als letztes sägte Volker die neuen Dachlatten aufs Maß. Die alten Fußleisten waren unansehnlich, weshalb wir diese erneuern. Alle notwendigen Fußleistenstücke sind vorhanden und müssen jetzt “nur” noch an die Wand geschraubt werden. Na, wenn das mal so einfach wäre? Kurzzeitig hatte der Regen aufgehört doch als die beiden sich auf den Weg machten, prasselte Regen erneut vom Himmel.

Eine Kiste 23. September 2017

Der Gartentreff in unserem Gemeinschaftsgarten HELGA verlief sonnig und ruhig. Drei Gärtnerinnen und ein Gärtner trafen sich und wir bauten eine Pflanzkiste.

Der güldene Sonne zeigte sich direkt zum Herbstanfang in HELGA. Durch Menschen und eine stürmige Zeit hatte sich wieder viel Müll breitgemacht. Außerdem hatte jemand an eine Kiste sein großes Geschäft gemacht. Volker machte sich also zunächst daran die Müllberge und die Hinterlassenschaft zu beseitigen.

Petra schaute vorbei und war vor allem über ihre Tomatentrauben begeistert. Eine kleine Tomatenpflanze trug wahrhaftig riesige Mengen kleiner Tomaten. Sie verabschiedete sich nach einigen Erzählungen um noch etwas im Haushalt zu erledigen.

Plötzlich hob sich in der Sitzecke die blaue Plane. Der Obdachlose Michael kroch hervor. Er hatte schlecht geschlafen und war deshalb erst am Nachmittag aufgestanden.

Volker baute nun unter der Aufsicht von Michael eine neue Pflanzkiste. Durch das Freilufttheater war der Weg zur Palettenquelle versperrt, weshalb Volker auf die Ressourcen von HELGA zurückgreifen musste. Zwischendurch schaute Aniko vorbei und klopfte wieder ein paar Nägel gerade. Mit altem Kistenmaterial konnten wir die neue Pflanzkiste schließlich vollenden.

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Aniko verschwand und Bettina kam wie angekündigt vorbei. Volker schaufelte eine alte Erdbeerkiste leer, platzierte die neue Kiste an die gleiche Stelle und schaufelte Erde in die neue Kiste. Bettina wurde kalt und fing deshalb ebenfalls an zu schaufeln. Am Ende setzten wir die übrig gebliebenen Pflanzen ein, gossen diese an, räumten auf und ließen HELGA mit Michael alleine.

Solare Ernte 16. September 2017

Nach dem Kartoffel-Erntefest am Freitag kam gleich wieder der Gartentreff im Vitalisgarten. Wir mähten Rasen, kitteten ein Fenster, gruben Kartoffeln aus, säten Inkarnatklee aus und installierten endlich erfolgreich unsere Solaranlage.

Kurz nach 13 Uhr war Volker als erster Gärtner im Vitalisgarten angekommen. Zuvor hatte er die Ring Frei-Demo besucht und war traurig, dass er sich nicht teilen konnte. Das Gras und anderes Gewächs der Wiese war aufgrund der feucht-kühlen Witterung gewachsen und musste gemäht werden. Er zückte den Spindelmäher und mähte geduldig die vordere Wiese. Leider gilt es dort mit vielen Ecken klarzukommen. Das vereinfacht das Mähen nicht gerade.

Pitter – unser Schrebergartennachbar – tauchte auf und lud Volker in seinen Garten ein. Der entpuppte sich als eine Art japanische Gartenanlage mit vielen Teichen. Im größten Teich hält sich Pitter hübsche Kois und das Wasser hält er mit einer ausgeklügelten Filteranlage sauber.

Nach einem kleinen Regenschauer bevölkerte sich der Vitalisgarten zusehens. Gemeinsam jäteten Iris, Ines, Jan und Volker im Acker. Unser gesäter Spinat Butterflay war gekeimt, doch leider taugte unser Feldsalat-Saatgut nichts. Nur etwa fünf Feldsalat-Pflänzchen und jede Menge Beikräuter waren empor gekommen. Hier galt es also gewollte von ungewollten Kräutern zu unterscheiden. Gemeinsam machte das Jäten sichtlich Spaß, da wir uns nebenbei auf dem Laufenden halten konnten.

Inzwischen waren auch Ingo, Stephan und Zoe aufgetaucht. Ingo zeigte sich als unerschrockener Elektronikkenner. Gemeinsam widmeten wir uns also der Solaranlage. Jan hatte zwischenzeitlich herausgefunden, dass nur eine Sicherung im Ladekabel fehlte. Als wir die einsetzten leitete das Kabel erstaunlicherweise den Strom. Wir packten die Module auf unseren Schuppen, installierten alle Kabel und plötzlich ernteten wir Sonnenstrom. Hurra! Da fehlt uns jetzt nur noch der Einbau der Batteriesicherung. Für kühle Getränke ist jetzt also durch den Solarstrom und unseren Kühlschrank gesorgt.

Im Acker schlummern noch etliche Kartoffeln. Einen Teil dieser galt es zu finden. Mit Mistgabel, Spaten und afrikanischer Hacke ging es an die Suche. Wir wurden fündig und sammelten etwa anderthalb Eimer Kartoffeln.

Der Casa Esmeralda fehlt seit Langem eine Fensterscheibe. Stephan war dies direkt bei seinem ersten Besuch vor einigen Wochen aufgefallen. Zunächst entfernte er alten Kitt, jetzt schnitt er eine Plexiglasscheibe zu, nahm den besorgten Leinsamenkitt und passte die neue Scheibe ein.

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Zum Schluss erschien noch Katharina, bestaunte unseren Abwasch und half einen dunklen sicheren Ort für unsere Kartoffeln zu suchen. Gemeinsam machten wir uns kurz vor der Dämmerung vom Acker.

Obdachlos 09. September 2017

Dieser Gartentreff verlief anders als gedacht: Volker schloss sich aus und war so kurz obdachlos, Kathrin und Nicole reisten aus Siegen an und Verabredungen funktionierten leider nicht.

Die Tür schlug kurz nach 12 Uhr zu! Volker hatte sich ausgeschlossen. Das bedeutete, dass er keinen Zugriff auf unsere Werkzeuge, sein aktuelles Fahrrad und Finanzmittel hatte. Er machte also sein altes rotes Rad startklar und fuhr zunächst einmal in den Grünen Weg. Dort gab es eine Pflanzaktion und es sieht so aus, als ob zumindest ein kleiner Teil unserer Pflanzkisten an den Grünen Weg zurückkehren könnte. Gegenüber entstand nämlich im Mai 2011 der Gemeinschaftsgarten Obsthain Grüner Weg. Jetzt stehen dort Klötze und es dominiert Beton.

Das rote Rad hatte Volker nicht umsonst aufgegeben und so mühte er sich in den Vitalisgaten. Dort konnte er nämlich Hammer, Kuhfuß, Zangen und eine Säge einpacken. Außerdem versorgte er sich mit Himbeeren, Äpfeln und Wasser. Ein solches Obdachlosenleben erfordert nämlich gewisse Ressourcen.

In HELGA kam Volker erst gegen 13:40 Uhr an und er hatte damit bereits die erste Verabredung verpasst. Der neue Verein MITmachen sucht ehrenamtliche Engagementmöglichkeiten für Flüchtlinge. Leider war unser Garten verlassen und wirkte vernachlässigt, weshalb Anke von MITmachen denkt, dass zu wenige soziale Kontakte entstehen könnten. Da hat sie mit HELGA nicht ganz unrecht, denn viel ist bei den Gartentreffs nicht gerade los.

Überraschenderweise hatten sich die Siegener Studentinnen Kathrin und Nicole in HELGA eingefunden. Für ein Forschungsprojekt waren auch die beiden an Kontakten interessiert, kamen diesmal aber nur in Kontakt mit drei Obdachlosen. Michael und Karsten hielten sich wieder im Gemeinschaftsgarten auf und Volker war ja kurzzeitig obdachlos.

Zu dritt ging es an den Bau von zwei Pflanzkisten, die zerfallene Erdbeerkisten ersetzen sollten. Dank der besorgten Werkzeuge war das überhaupt erst möglich. Kathrin und Nicole erfuhren, wie unsere Pflanzkisten gebaut wurden. Es mangelte an Hämmern, weshalb wir einen Hammerkopf mit einem provisorischen Stiel versahen.

Als es daran ging die Pflanzkisten vollzuschaufeln verabschiedeten sich Kathrin und Nicole gen Siegen. Glücklicherweise hatte Karsten Lust Volker zu helfen. Sie schaufelten zwei Kisten mit Erde voll und setzten die Erdbeerpflanzen wieder ein.

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Die Dämmerung brach ein, wir räumten auf und Volker begab sich anschließend auf den Heimweg. Zu Hause begrüßte ihn nach kurzer Wartezeit Katharina. Die Obdachlosigkeit war also für Volker bereits beendet!

Spät in Schwung 02. September 2017

Im Vitalisgarten gibt es viel zu tun! Diesmal kümmerten wir uns erneut um unsere Solaranlage. Erst spät kam der Gartentreff richtig in Schwung und am Ende galt es die kommenden Wochen zu planen.

Gegen 13 Uhr startete unser Gartentreff. Volker schaute sich an, wie er am besten unsere Solarpanele mit Brettern verbindet. Zunächst war er allein und die Muttern an die Schrauben zu drehen war knifflig.

Stephan kam mit Zoe hinzu und gemeinsam ging der Rahmenbau für die Solarmodule weiter. Der Amerikaner Mark hatte über Franziska von uns erfahren und besuchte uns. Den Neuankömmlingen bot Volker deshalb eine bilinguale Führung durch den Vitalisgarten. Am Ende der Führung waren wir auf der Wiese am Holzlager angekommen. Zunächst suchten wir Balken für ein Untergestellt zusammen. Anschließend holte Volker eine Palette hervor und wir nahmen diese auseinander. Die Bretter waren ebenfalls für das Holzgestell der Solarpanele gedacht. Nach dem Auseinandernehmen galt es die Nägel zu entfernen und wir verabschiedeten Mark.

Zu dritt transportierten wir die Balken und Bretter in den Schrebergarten. Dort sägten wir die Bretter auf die richtige Länge und schraubten das Untergestell zusammen. Derweil tauchten Ann-Marlen und Marlene auf. Erstere fing an den Vitalisgarten im Hinblick auf Ökosystemdienstleistungen für eine Masterarbeit zu kartieren. Letztere nahm Zoe an die Hand und beide ernteten Tomaten und Trauben und sammelten Schnecken bei den Bohnen ab.

Nach den Stunden der Ruhephase kam jetzt also Schwung in den Gartentreff. Hinzu gesellten sich Tina, Iris, Birk, Christine und Kosta und vier Kinder. Gemeinsam ernteten wir auf dem Acker Maiskolben.

Am Ende des Gartentreffs kamen Karin und Katharina in den Vitalisgarten. Gemeinsam besprachen wir verschiedene Dinge beim monatlichen Planungstreffen. Sollen wir das Angebot von Pitter annehmen und Moderlieschen (friedliche Fische) in unseren Teich einsetzen? Was gibt es bei der Hühnerhaltung zu beachten? Welche Projekte sind gerade zu bearbeiten und was steht als Nächstes auf dem Programm?

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Als Letztes brachten wir die Untergestelle der Solarmodule aufs Dach und wir waren erfreut, dass die drei Solarpanele auf das Dach des Geräteschuppens passen. Mit dieser guten Nachricht im Gepäck machten wir uns auf den Heimweg.

LXIII. Gartenbrief September 2017

Liebe Gartenfreunde,

ein ereignisreicher August liegt hinter uns. Wir wurden von regelrechten Gurken- und Tomatenmassen überhäuft. Es zeigte sich, dass der August die Haupterntezeit für diese Früchte ist. Unser Tomatendach hat sich prima bewährt und so reifen zahlreiche Früchte heran. Außerdem gab es noch Tomatillos, Chili, Paprika, Bohnen, Zwiebeln, Kartoffeln, grünen und roten Mangold und Kräuter zu ernten. Die Gurkenzeit geht jetzt langsam aber sicher zu Ende.

Teils hatten wir viel zu Ernten, aber es waren nur wenige Gärtnernde anwesend. Das lag natürlich auch an der Ferienzeit. Wir hoffen aber, dass zukünftig wieder mehr Menschen bei uns mitmachen und von unserer gesunden und leckeren Ernte profitieren können!

Dieses Mal laden wir euch herzlich zu unserem Kartoffel-Erntefest am 15. September ab 16 Uhr ein und berichten unter anderem von der Installation unserer Solaranlage und vom Schneckenproblem im Vitalisgarten. (ve)

P1280062 Kartoffel-Erntefest: Am Freitag Spätnachmittag, den 15. September, möchten wir mit euch zum ersten Mal ein Kartoffel-Erntefest feiern. Los geht’s ab 16 Uhr! Wir wollen Kartoffeln und anderes Gemüse ernten, zusammen kochen, essen und trinken. Weiter lesen …
P1280148 Schnecken über Schnecken: Im Vitalisgarten machen uns seit Anfang an Schnecken zu schaffen. Da ist guter Rat teuer und wir versuchten verschiedene Methoden aus, der Plage Herr zu werden. Am effektivsten scheint ein Schneckenzaun zu sein. Weiter lesen …
P1280201 Installation Solaranlage: Letztes Jahr wurden wir vom Land gefördert und bekamen eine Solaranlage finanziert. Jetzt finden wir endlich die Zeit die Solaranlage zu installieren. Leider ist das komplex und erfordert Fachwissen und die Hilfe von Ziad! Weiter lesen …
P1270899 Solis TV in HELGA: Am 12. August bekamen wir erstmals Besuch von Solis TV. Nina und Dinah werden ein Video-Tagebuch übers urbane Gärtnern drehen und berichten, wie das mit dem Gärtnern in HELGA funktioniert. Hoffentlich fahren sie eine reiche Ernte ein. Weiter lesen …
P1280020 Das ist sonst alles passiert!: Wir entmüllten HELGA, bekamen Paletten, ernteten erstmals Tomatillos, säten erneut, hängten Schläuche auf, mähten, jäteten, bekamen Bokashi, bildeten uns, diskutierten über Hühner, pflanzten Kohl und planten. Weiter lesen …

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